Vorschau:
Theorie-Stunde
Im Grunde hat sich seit dem ersten TrackMania vor knapp vier Jahren nichts geändert und deshalb dürfen erfahrene Piloten zum nächsten Abschnitt springen. Für Neugierige die Grundlagen in aller Kürze: Ihr fahrt (online oder offline) Rennen gegen die Zeit, absolviert Kurse, auf denen Geschicklichkeit und Timing gefragt sind oder müsst aus einem begrenzten Satz an Bauteilen einen Parcours zwischen Start und Ziel erstellen und anschließend
befahren. Kollisionen mit Kontrahenten oder ein Schadensmodell sind dabei tabu und das Ganze findet auf Strecken statt, die mit der Wirklichkeit nicht viel gemein haben: Loopings, Pfeiler in der Fahrbahnmitte, Steilkurven sowie Sprungschanzen machen das Leben zwar schwer, aber spaßiger. Und wem die inzwischen 189 offiziellen Kurse nicht reichen, der baut einfach seinen Traum-Parcours - aus mehr als 1000 Teilen!Die neuen Kurse bieten zwar kein echtes Motocross-Feeling, sorgen aber für mehr Abwechslung.
Alles in einem - und sonst?
Warum sie viele? Weil Nadeo ein Paket aus all dem schnürt, was bisher unter dem Namen TrackMania erschienen ist: United vereint die Strecken, Wagen und Umgebungen aus Teil 1, dessen Fortsetzung Sunrise sowie dem kostenlosen Nations. Die Stadion-Kurse des Letzteren erstrahlen dabei dank neuer Effekte in einem glaubwürdigeren Licht und an den Schauplätzen der ersten beiden Titel stehen mehr Objekte als ihr es in Erinnerung habt. Umfangreiche Veränderungen sucht ihr allerdings vergebens; ihr dürft lediglich auf neuen Rallyekursen Gas geben, die erstmals Motocross-Feeling erwecken. Richtig staubig geht es dort allerdings nicht zu, denn auch auf diesen stellt sich das gewohnte Gefühl ein, mit wahnsinniger Geschwindigkeit über Hochglanz-Pisten zu rasen. Trotzdem freuen sich vor allem Bastler und Geschicklichkeits-Fahrer über die größere Vielfalt.
War's das? Ist das neue TrackMania nur die Alles-In-Einem-Jubiläumsedition? Tatsächlich ist es sein Geld kaum wert, falls ihr lediglich neue Herausforderungen im Solo-Modus sucht. Aber wer die Serie liebt weiß, dass der Baukasten auf der einen Seite wochenlang an Maus und Tastatur fesselt und dass es auf der anderen Seite eine Community gibt, die Nadeos offenes Prinzip dankbar umsetzt. Das heißt: Es gibt mehr als 100.000 von Spielern erstellte Strecken, auf denen ihr euch nicht nur gegen die Zeit, sondern auch in fordernden Online-Rennen beweisen könnt. TrackMania kann selbst drei Jahre nach seiner Erstveröffentlichung noch eine enthusiastische Fangemeinde vorweisen - den Beweis dafür lieferte die Ernennung des kostenlosen Nations zur offiziellen Disziplin des Electronic Sports World Cup .
Geldsegen
Genau darauf wollen die Entwickler aufbauen - Nadeo hofft, dass die Fans noch enger zusammenrücken. Und das Mittel zum Zweck heißt Geld, genauer gesagt Coppers. Mit dieser virtuellen Währung kauft
ihr unter dem Menüpunkt ManiaLinks ab sofort Strecken, Fahrzeuge oder Videoaufzeichnungen direkt im Spiel, während deren Erschaffer an Downloads verdienen. Zwar dürft ihr auch weiterhin euren Fuhrpark aufstocken oder das Repertoire an Kursen vermehren, indem ihr separat im Internet surft, aber der Austausch von Coppers schafft einen Wirtschaftskreislauf, der seine Teilnehmer verbindet. Falls euer Kumpel noch nicht genug Knete erspielt hat, bietet das interne Nachrichtensystem z.B. die Möglichkeit zum Überweisen der Währung. Weiterhin findet ihr in der so genannten ManiaZone eine Liste von TrackMania-relevanten Webseiten, so dass euch das Spiel mit allem versorgt, was euer Rennfahrer-Herz begehrt.Abgehoben: Solche Sprünge stellen in TrackMania nur den Anfang dar.
Ihr habt an Experimenten im Editor aber kein Interesse, kennt keinen spendablen Mitstreiter und wollt trotzdem Geld einheimsen? Kein Problem: Anstatt wie gehabt über die Pisten zu brettern, könnt ihr einen Umlauf als offiziell deklarieren. Das kostet zwar einen kleinen Betrag, mit jedem guten Ergebnis stockt ihr jedoch euer Konto auf. Das Gute daran: Die Solo-Fahrten werden dadurch spannender. Nicht zuletzt dürft ihr auch den Code eines der Vorgänger in United registrieren, was ebenfalls Coppers in eure Taschen spült.
Ausblick
Ich will TrackMania United haben! Ja, es ist oberflächlich gesehen nicht mehr als das Gesamtpaket alles bisher Erschienenen. Ja, die optischen Erweiterungen sind kaum der Rede wert und ja, auch an den Spielvarianten ändert sich nichts. Doch zum einen macht das halsbrecherisch schnelle Rasen über die vertrackten Kurse immer noch Laune und zum anderen finde ich es klasse, dass sich meine Errungenschaften in Sachen Bestzeiten sowie Strecken-Design in virtueller Währung niederschlagen. Sprich: Meine Leistungen werden nicht länger nur mit ominösen Downloads auf irgendeiner Webseite honoriert. Für die Vorschau musste ich zwar mit einer stark eingeschränkten Version des Nachfolgers Vorlieb nehmen, doch weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Nadeo unerfahrene Piloten irgendwann ohne Coppers im Regen stehen lässt, dürfte das Verdiener-Konzept den motivierenden On- und Offline-Rennen noch eins drauf setzen!
Ersteindruck: sehr gut
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