Das Böse ist wieder da
Hinsichtlich der Story gibt sich Dawn of Magic auf den ersten Blick äußerst konventionell: Das Böse hat wieder einmal eine monströse Form angenommen und versucht, eine Fantasy-Version der Erde zu unterjochen. Und wie es nun einmal gang und gäbe ist, könnt nur ihr ihn aufhalten. Oder aber helfen. Bitte? Richtig gelesen! Bei der Charakter-Generierung (vier ungewöhnliche Archetypen wie z.B. ein Harry Potter-Verschnitt oder eine beleibte Matrone) könnt ihr eine Gesinnung festlegen. Wählt ihr hier "Böse" aus, müsst ihr versuchen, die Vernichtung der Erde herbeizuführen, während ihr bei "Gut" natürlich alles daran setzt, den Untergang aufzuhalten. Dieser Kniff ist nicht nur ungewöhnlich, sondern könnte den Wiederspielwert enorm erhöhen - vor allem, wenn sich dadurch neue Handlungsstränge offenbaren.
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Dawn of Magic bietet vorrangig auf Zauber ausgelegte Standard-Hack&Slay-Kost mit einigen netten Ideen. |
Konventionell mit Ideen
Spielstruktur und -Ablauf erfinden das Rad ebenfalls nicht neu, können aber ebenso wie die Gesinnung mit der einen oder anderen Abweichung vom vom Genre-Einerlei für Neugier sorgen: Per Linksklick auf einen der zahlreichen Gegner wird eine Nahkampfattacke ausgeführt, während per Rechtsklick ein magischer Angriff initiiert wird, der über die Schnellauswahlleiste festgelegt wird. Und vor allem die Magie ist es, die in der Charakterentwicklung eine besondere Rolle einnimmt und für Abwechslung sorgt. Mit zwölf magischen Bereichen (z.B. Feuer, Luft, Alchemie, Nekromantie etc.) und jeweils acht Sprüchen ist man bereits gut bestückt. Da ihr allerdings auch die Möglichkeit habt, zwei Zauber zu kombinieren und diese auch artübergreifend zusammenstellen kann, ergeben sich für "Spruchbastler" zahlreiche Möglichkeiten. So kann man einen Zauber z.B. durch passive Fähigkeiten wie die "Mastery" jeder Zauberschule verstärken oder auch zwei Angriffszauber verschiedener Schulen kombinieren und so durchschlagende Ergebnisse erzielen und ggf. auch bestimmte Schwächen der Gegner gegenüber elementaren Kräften ausnutzen.
Die beim Charakteraufstieg üblichen Punkte könnt ihr natürlich auch in Nahkampf oder die Waffenbeherrschung investieren, wenn ihr statt magischer Argumente lieber schlagkräftige bevorzugt. In diesem Zusammenhang ebenfalls erwähnenswert ist die Veränderung eurer äußeren Erscheinung, je nachdem, welcher Zauberschule(n) ihr folgt und welche Aufgaben ihr erledigt. Doch da euer Aussehen allem Anschein nach keinen Einfluss auf das NPC_Verhalten euch gegenüber hat, ist dies nur ein kosmetisches Merkmal.
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Eine gute Idee: Ein Dschinn, der jederzeit beschworen werden kann undeuch mit den Weg zum Händler in der Stadt erspart. Weniger gut: Das trotz Sortierfunktion vollkommen unübersichtliche Inventar! |
Selbstverständlich folgt man hinsichtlich der Gegenstände dem bewährten Weg, dass für viele Waffen, Rüstungen usw. erst bestimmte Voraussetzungen wie z.B. Charakterwerte gegeben sein müssen.
Die Items werden übrigens in einer angenehmen Ratio ausgeschüttet, so dass man sich immer wieder freut, wenn man nach einem knappen Kampf und dem über die Leertaste initiierten, äußerst einfachen Einsammeln ins Inventar schaut.
Apropos: Die Darstellung der mitgeführten Gegenstände könnte sich als die größte Schwachstelle des ansonsten durchdacht wirkenden Hack&Slays herausstellen. Zwar kann man über Reiter nach Unterkategorien sortieren lassen, wobei auch neu Aufgesammeltes markiert wird, doch übersichtlich ist das Inventar in seiner Gesamtheit nicht. Es werden zehn Gegenstände gleichzeitig angezeigt, durch den Rest muss man horizontal scrollen. Hat man viel aufgesammelt und möchte sich einen schnellen Überblick verschaffen, ist diese Darstellungsart äußerst unkomfortabel - vom optionalen Verkauf beim Händler ganz zu schweigen. Dafür allerdings muss man nicht immer die in den Abschnitten verstreuten Portale benutzen, wenn das Inventar überläuft und man in die nächste Stadt zum Händler möchte. Mit der aufrüstbaren Fähigkeit "Handel" könnt ihr einen Dschinn beschwören, der euch zu anfänglichen Wucherpreisen (abhängig von eurem Eigenschaftswert) den Weg erspart und auch zwei große Kisten im Gepäck hat, in denen ihr nicht benötigte Gegenstände ablegen könnt - eine klasse Idee, die dafür sorgt, dass man nicht immer wieder aus dem actionlastigen Geschehen herausgerissen wird.
Zusätzlich gibt es ein umfangreiches Crafting-System, so dass nicht nur Jäger und Sammler, sondern auch die Bastler bedient werden.