Vorschau: Die Siedler: Aufstieg eines Königreichs (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Die Siedler: Aufstieg eines Königreichs
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
26.09.2007
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ab 12,90€
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Nach "Das Erbe der Könige", das den Titel "Die Siedler" eigentlich nicht mehr verdient hatte, rudert Blue Byte zurück vom Echtzeit-Strategiekurs und will die Reihe wieder zu einem Aufbau-Strategiespiel mit ausgefeiltem Wirtschaftssystem machen. Wir konnten den mittlerweile sechsten Teil anspielen und haben endlich wieder Gefallen am deutschen Klassiker gefunden.

Eine neue Richtung

Kein Sägewerk für Baumstämme, keine Träger zum Transport und keine Türme um das Gelände zu erweitern! Mit dem "Aufstieg eines Königreichs" werden zwar einige Traditionen über den Haufen geworfen, verändert oder vereinfacht, ohne die Siedler allerdings in Sachen Aufbau so oberflächlich werden zu lassen wie in "Das Erbe der Könige". Ein etwas realistischer Ansatz bei der mittelalterlichen Planung steht im Vordergrund und deswegen beginnt alles mit einem Marktplatz, einem großen Lagerhaus und einer rustikalen Burg.
Eine mehrfach ausgebaute Fischerhütte produziert effektiver und schafft die Ware zügiger ins Lager.
Während im Speicher alle Waren eingelagert werden, dient der Marktplatz als zentrale Informationsplattform, wenn eurem Volk nach etwas dürstet oder nicht alle Bedürfnisse erfüllt werden.

"Die Siedler wollen..."

Viele von euch werden sich jetzt vielleicht denken, dass die Bedürfnisse der Einwohner eher zu Anno gehören. Das stimmt, aber auch im neuen Siedler haben die Einwohner mehrere Bedürfnisse, die es zu befriedigen gilt. Sonst werden sie unzufrieden und streiken. Und wenn ihr die Sauberkeit nicht fördert, werden die Einwohner krank, worunter wiederum die Produktion leidet. Das grundlegendste Bedürfnis ist die Nahrung, die sich jeder Siedler von einer Produktionsstätte wie Metzgerei, Bäckerei oder Räucherstube abholt. Diese Produzenten benötigen logischerweise Rohstoffe, für die ihr sorgen müsst: Die Räucherstube braucht Fisch, die Bäckerei verlangt Korn (übrigens ohne den Zwischenschritt Mehl) und eine Metzgerei arbeitet mit Fleisch. Diese natürlichen Ressourcen sammeln weitere Siedler; dass heißt, wo Fische im Wasser sind, ist ein Fischer eine gute Investition und wo sich Wild tummelt, braucht ihr einen Jäger. Hierbei solltet ihr aufpassen: Denn wenn ihr ein Gebiet überfischt oder zu viele Tiere erlegt, kann unter Umständen die ganze Population ausgerottet werden. Bei den altbekannten Bauernhöfen legt ihr diesmal übrigens per Hand die Stellen fest, wo die Kornfelder angelegt werden, was eine wesentlich bessere Planung ermöglicht.

Interview mit Producer Benedikt Grindel
Hat ein Fischer eine Ladung Fisch aus dem Wasser gezogen, bringt er sie in den Speicher. Dort holt sie ein Mitarbeiter der Räucherstube ab und produziert daraus haltbaren Fisch, den sich die hungrigen Bewohner selbst abholen. Bereits an dieser Verkettung kann man erkennen, dass die Sammlerberufe eher in der Natur abseits des Marktplatzes tätig sind und die verarbeitenden Betriebe in der Mitte des Dorfes errichtet werden müssen, um die Transportwege möglichst kurz zu  halten - schließlich steht die Produktion
Auch Frauen sind ein "Bedürfnis": Die Siedlerinnen kommen aus dem Lagerhaus, aber nur wenn ihr ein Dorffest ausruft, was als Großveranstaltung auf dem Marktplatz stattfindet und Gold kostet. Tanzt ein Paar auf dem Fest zusammen, werden sie heiraten und steigern die Produktion ihres Betriebes. Kinder oder weitere simulierten Lebensinhalte gibt es nicht.

still, wenn sich ein Siedler etwas zu futtern holt oder erst bis ans Ende der Welt laufen muss, um an Rohstoffe zur Weiterproduktion zu gelangen. Für die Erfüllung ihrer Bedürfnisse belohnen euch die Siedler übrigens mit Steuern, die sie in Form von Gold auf euer Konto entrichten.

Company of Siedler

Zum Bau von Gebäuden wird wie gewohnt Holz benötigt, das der Holzfäller ohne Sägewerk herstellt. Der Förster wurde wegrationalisiert, da die Bäumchen schnell nachwachsen - jedenfalls so lange ihr den Wald nicht mit übermäßig vielen Axtschwingern konfrontiert. Neu ist ebenfalls der Ablauf des Bauprozesses: Setzt ihr einen Bauauftrag in die Landschaft, bricht ein Siedler mit allen nötigen Rohmaterialen zur Baustelle auf, baut selbst sein Haus und arbeitet anschließend darin. Somit gibt es keine Bauarbeiter mehr und die Wartezeit auf die Anlieferung der Materialen entfällt.

Errichten könnt ihr die Gebäude wie gewohnt überall in dem von euch kontrollierten Gebiet. Anders als in den bisherigen Teilen vergrößert ihr euer "Königreich" nicht mit militärischen Gebäuden, sondern lasst euren Helden ein Teilstück der Karte erobern. Dies kann man sich wie bei "Company of Heroes" vorstellen: Die Karte ist in mehrere Bereiche unterteilt, die sich übernehmen lassen. Dafür ist euer Held zuständig, der auf dem neutralen Gelände - für Gold und einige Rohstoffe - einen Wachturm hochziehen kann.

   
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Kommentare

skyhawk2k2 schrieb am
das ist doch wohl ein witz, das erinnert keineswegs an die wahren teile der siedler, bei denen der wuselfaktor noch großgeschrieben wurde und realistische wirtschaft das A und O war....das ist nen übler Anno Verschnitt, nach Teil 2 kam nur Schrott....wie wäre es mal mit einer vernünfftigen Neuauflage auf der Basis von Teil 2 oder 3 ?? Alles andere ist Müll....
Otacon.NET schrieb am
es st in der tat traurig in welche richtung sich viele spiele entwickeln. die siedler reihe gehöht leider dazu...
ich brauche kein zweites anno, denn das ist ist der neue teil. das was die siedler reihe so besonders gemacht hat, wurde entfernt und umgeändert. :(
es gibt aber auch ein paar vielversprechende spiele (zumindest für ps3 und xbox 360). da wären zum beispiel eternal sonata, folklore oder The Eye of Judgment. aber es stimmt irgendwie schon in den wii zeiten gibt es für spiele wie siedler 2/3/4 anscheinend keinen platz mehr.
Traurig traurig.
BigBonsai schrieb am
Tobias Jacobsen hat geschrieben:Schade BlueByte... hättet ihr doch mal mit mir gesprochen... ich verfolge die Spielszene nun schon seid dem ich lebe... und spiele eigentlich alles was geht. Mit ein bischen mehr Communityarbeit hättet ihr mehr Siedlerfans erreichen können.
Was mir hier wirklich Sorgen bereitet ist das sie das vielleicht sogar getan haben. Die Spieler heutzutage wollen offenbar kein Siedler 3/4 mehr. Siedler 5 hat sich - entgegen meiner Erwartung - offenbar gut verkauft. Warum also zurück zu dem System das sich schlechter umsetzen lässt. Die alte Spielergarde hat ausgedient. Entweder wir passen uns an, spielen die "alten" Spiele weiter oder suchen uns ein anderes Hobby.
Vielleicht sehe ich das zu düster, aber wenn ich durch die Regale laufe... ich sehe schlichtweg kaum noch Gutes. Liegt es an mir? Kann mir jemand einen positiven Ausblick geben?
Was mir zuletzt gefiel (nur alphabetisch sortiert):
- Ankh
- Anno 1503 (1701 habe ich die Demo gespielt; ich warte bis es günstiger wird)
- Earth 2160
- Elder Scrolls IV: Oblivion
- Evil Genius (besser jedoch: Dungeon Keeper 2)
- No One Lives Forever 2
- X2 (X3... naja, Geschmackssache)
Dauerbrenner auf meiner Festplatte
- Alpha Centauri
- Beyond Good and Evil
- Darwinia
- Siedler 4
Wenn ich diese Spiele ansehe so wächst denen schon ein ziemlicher Bart (Ausnahme: Oblivion). Wo bleibt die Hoffnung? Spore? Vielleicht, aber auch da sehe ich nicht allzuviel Langzeitmotivation. Ich hoffe ja das ich mich täusche. Sonst noch was?
Traurig traurig.
BiB
Tobias Jacobsen schrieb am
Getreu dem Motto: "Never change a running system" hat BlueByte hier viele Fehler gemacht. Seidler 3 war der Höhepunkt der Siedlerserie, und die Kampagnen auch dort schon zu ausufernd. Wenn man ein spannendes Spiel gestalten möchte, dann darf man nicht klauen, sondern muß seine eigene Linie fahren.
Es gibt hier einige Spiele die dies bis heute geschafft haben. Siedler gehört leider nicht dazu. Für mich erzeugt allein schon die Nennung des Wortes "Held" eine Allergie. Diese Mode die aus Warcraft 3 kommt hat sich dummerweise in viele Spiele eingeschlichen und macht mir zunehmend den Spielspaß kaputt. Eigentlich sollten wir doch von der Theorie des Übermenschen geheilt sein... die Computerspieleindustrie anscheinend nicht.
Für mich hört sich das ganze eher nach einem Cultures Clone an als nach Siedler. Und eine gute Grafik macht was ? Gute Bewertungen bei Spielemagazienen... aber noch lange keine Spieltiefe. Die sehe ich leider grade verloren gehen. Warum spielen immer noch millionen Leute die alten Lucas Arts Adventures? Sicherlich nicht wegen der Grafik.
Ich bin nicht bereit für minderwertige Ware einen Preis von 50?+ zu bezahlen. Meine letzten orginal PC-Spiele:
- Half Life 2
- Cossacks 2 Battle for Europe
- Anno 1701
Und von Anno war ich sogar enttäuscht... schließlich hatte 1503 Lust gemacht... auf mehr! Leider konnte 1701 sogar weniger.
Schade BlueByte... hättet ihr doch mal mit mir gesprochen... ich verfolge die Spielszene nun schon seid dem ich lebe... und spiele eigentlich alles was geht. Mit ein bischen mehr Communityarbeit hättet ihr mehr Siedlerfans erreichen können.
SOCSFGShadow schrieb am
Ich persönlich habe bereits Abstand genommen vom sogenannten Siedler , denn das was die Siedler auszeichnet ist seid Siedler 5 gestorben.
Wuselfaktor, Wirtschaftskreisläufe und das gemütliche vor sich hin siedeln das war einmal.............
Unter den Fingern von UbiSoft ist bereits ein möchtegern Siedler in den Regalen gelandet und dies wird der nächste.............
Vielleicht bin ich auch zu alt um mich durch den Namen blenden zu lassen :)
so long SFG
schrieb am