Vorschau: Geheimakte 2: Puritas Cordis (Adventure)

von Bodo Naser



Geheimakte 2: Puritas Cordis
Publisher: Deep Silver
Release:
08.05.2009
29.08.2008
20.06.2019
08.05.2009
Spielinfo Bilder Videos
Der rätselhafte Tunguska-Vorfall ist gelöst, doch es bleiben noch viele Mysterien offen. Aus diesem Grund wird Deep Silver Ende August 2008 das zweite Kapitel der Geheimakte aufschlagen, welches sich mit einer weltweiten Verschwörung befasst. Wie im Vorgänger geht es um uralte Geheimnisse, finstere Machenschaften und Typen, die über Leichen gehen. Besitzt es ähnliches Hitpotenzial wie Geheimakte: Tunguska?

Weltuntergangsstimmung

Wie groß ist die Gefahr einer globalen Katastrophe wirklich - alles nur Panikmache oder ist tatsächlich was dran? Diese Frage wird nicht nur von Klimaforschern heiß diskutiert, sie wird sich auch wie ein roter Faden durch Geheimakte 2
Welches Mysterium verbirgt sich im grünen Dschungel von Indonesien? Was hat Sam dort entdeckt? Und was will die Geheimsekte von ihr? Mehr dazu in den beiden ersten Videos:

Video: Trailer 1                       Video: Trailer 2
ziehen, das sich ähnlich mysteriös gibt wie der erfolgreiche Vorgänger. Erneut wird euch die muntere Rätselei auf der ganzen Welt fordern: Ihr treibt euch auf dem atlantischen Ozean ebenso rum wie im indonesischen Dschungel, da Schauplätze und Akteure öfters wechseln. Überall geschehen seltsame Dinge, die im Zusammenhang mit einer Sekte stehen, die sich Puritas Cordis nennt und deren humorlose Anhänger fest an das kurz bevorstehende Weltende glauben.

Ein wenig riecht das schon nach Dan Brown, hat aber zum Glück nur wenig mit Da Vinci Code gemein, da sich das idyllisch gezeichnete Adventure weit weniger ernst nehmen wird. Die von uns getestete Preview-Version lieferte da schon einen recht guten Einblick, da sie bis auf einige Gesichtszeichnungen fast fertig war. Natürlich geschehen schreckliche Dinge im Namen der Sekte, aber die 3D-Protagonisten haben wie im ersten Teil immer einen Joke auf den Lippen, die sich leider immer noch nicht sonderlich synchron bewegen. So entpuppen sich die Handlanger des Bösen als nicht gerade helle, was den Umstand andeutet, dass sich einfache Naturen eher von abstrusen Verschwörungstheorien angezogen fühlen. Die cleveren Helden sehen solche Themen freilich mit einem Augenzwinkern.

Eine Seefahrt, die ist lustig

Zu Beginn werdet ihr Nina Kalenkow spielen, die ihr vielleicht noch aus der ersten Teil kennt, wo sie die maßgebliche Heldin war. Sie hat sich inzwischen von Max getrennt, der ebenfalls im Vorgänger vorkam. Um erst einmal abzuschalten, macht die
Getrübte Urlaubsstimmung. An Bord des Kreuzfahrtschiffes findet Nina leider auch keine Ruhe, da seltsame Dinge geschehen. 
rothaarige Russin eine Kreuzfahrt mit dem Luxusliner. Leider kommt sie aber nicht zur Ruhe, da es seltsame Vorkommnisse an Bord gibt. Bereits vor ihrer Abfahrt stirbt ein Mann am Hafen auf grausame Weise. Dann wird auch noch das Gepäck der jungen Frau vertauscht und schließlich wird sie auch noch unvermutet niedergeschlagen. Natürlich ermittelt Nina auf eigene Faust, um hinter die Ereignisse zu kommen. Gibt es da einen Zusammenhang? Wer hat ihre Handtasche gestohlen? Und wer will ihr partout ans Leder?

Trotz aller Malheure und Gefahren wird sich diese Seefahrt ganz witzig anlassen, da sie sehr dicht inszeniert wurde. Das Schiff mit der ellenlangen Schnauze ist übersichtlich aufgebaut, die Schnellreisefunktion sorgt komfortables Umherstreifen und einige skurrilen Typen werden sich auch herum treiben, die der erholungssuchenden Protagonistin gehörig auf den Geist gehen. Wem kann sie trauen? Da ist der verspielte Junge, der immer nur Lärm macht. Dann der schmierige Typ, der sich für den Größten hält, und schließlich die Tussi in rosa, die ständig auf dem Deck in der Sonne liegt. Übrigens eine Intimfeindin von Nina, der sie natürlich eins reinwürgen will. Was bisher zu hören war, deutet auf professionelle Stimmen, die gut zum jeweiligen Charakter passen.

Rätsel satt

Geheimakte 2 wird ein ganz klassisches Adventure sein, so dass nervtötende Minispielchen wie etwa bei So Blonde nicht zu befürchten sind. Kernbestandteil sind die Rätsel, die in dichter Folge auftreten. Die Aufgaben werden ebenso fordernd wie
Rätsel in der Waschküche. Was müsst ihr hier anstellen, damit ihr auf dem Schiff weiterkommt? Rätselhilfe und Hotspot-Anzeige helfen notfalls weiter. 
lösbar sein, was den Vorgänger schon sehr motivierend machte. Ihr werdet euch an Inventar-, Kombinations- und Logikrätsel versuchen, jedoch keine Dialogrätsel, da die Gespräche leider keine Auswahl der Antwort bieten. Meist lassen sich die Rätsel durch Überlegen im Raum selbst lösen, so dass ihr nur wenige Gegenstände mitführen müsst. Die Geschichte beginnt noch recht einfach und steigert sich dann immer mehr, so dass die Rätsel Kapitel für Kapitel anspruchsvoller werden. Erfolgserlebnisse sind also auch für Neulinge kein Buch mit sieben Siegeln.

Ein Beispiel. Bereits auf See müsst ihr manch Bastelarbeit vollführen, was lustiger ist, als es sich anhört. Alles beginnt ganz harmlos damit, dass ihr Nina erst einmal auf die Idee bringen müsst, wie's weiter geht. Dazu ist es nötig, alles genau anzuschauen, um auch keinen Hinweis auszulassen. Wer nicht weiterkommt, kann sich per Button alle wichtigen Objekte in einem Raum anzeigen lassen. Dann wird klar, dass sich die Verkleidung nur aus unscheinbaren Gegenständen kombinieren lässt. Den Bademantel müsst ihr erst noch zartrosa färben und den Hut bastelt ihr aus ein paar anderen Sachen zusammen - schon seht ihr aus wie ein Tourist. Es gibt zudem Tipps, die ihr im übersichtlichen Tagebuch findet, wenn ihr weiterblättert. Wer nicht will, kann sie links liegen lassen und alles selbst versuchen.

Fratzen im Dickicht

Das zweite Kapitel entführt euch ins ferne Indonesien, wo Max eine bekannte Archäologin besucht, die dort eine bahnbrechende Entdeckung gemacht hat. Leider läuft auch hier einiges nicht wie geplant, weshalb sich die vorlaute
Ihr müsst der vorlauten Archäologin aus der Patsche helfen. Wie bekommt ihr Sam aus dem Käfig, ohne dass die Wache Alarm schlägt?
Forscherin Sam plötzlich isoliert von Max im Bambuskäfig wiederfindet. Wie kommt sie nur aus dieser prekären Lage, die ein wenig an die Szenen bei Lost im Käfig der Anderen erinnert? Ihr bewaffneter Bewacher ist ein abergläubischer Einheimischer, der angesichts der Relieffratze am Tempel sogar an Geister glaubt. Sie muss Max ein Zeichen geben, damit der kommt, um sie zu befreien. Aber wie? Als Max schließlich alarmiert wurde, muss der den Weg durch den Dschungel finden. Auch hier folgt Puzzle auf Puzzle, ohne dass es langweilig werden würde.

Habt ihr ein Kapitel gelöst, wird es zur Belohnung und zur Überleitung jeweils eine Zwischensequenz geben, die teils lang und ebenfalls routiniert gemacht sind. Wie das ganze Spiel so strotzen auch sie nur vor Seitenhieben aufs Abenteuergenre, Kinostreifen oder auch den Vorgänger. Aber auch sonst wird mit Render-Filmchen nicht gegeizt, so dass bisweilen fast der Eindruck eines interaktiven Films aufkommt, ohne dass es aber zu viel werden würde. Zudem wird es noch längere Szenen in Spielgrafik geben, die wichtige Ereignisse innerhalb der Story zeigen. Einzig die Gesichtsanimationen der Figuren sind nicht so gelungen, weshalb es auch kaum Nahaufnahmen gibt.
                       
 

AUSBLICK



Erstaunlich - Geheimakte 2 hat seit dem letzten Teil kaum an Spritzigkeit eingebüßt, was sicher zum Gutteil an den abermals smarten Helden liegt. Auch wenn Nina und Max nicht nur räumlich getrennt sind, spürt man doch, dass sie noch etwas füreinander empfinden. Ob die beiden noch mal zusammen finden werden, obwohl sie doch über den Erdball zerstreut sind? Ansonsten wird sich die Story mysteriös geben und mit mancher Wendung aufwarten, wie man es von einer Verschwörungsgeschichte mit einer geheimen Sekte erwartet. Welche Gemeinheit führen die Sektentypen im Schilde? Trotz des finsteren Themas wird aber auch Humor nicht zu kurz kommen, etwa wenn  über Ninas Kalauer aus Teil 1 gelästert wird. Solche Seitenhiebe machen den besonderen Charme des Abenteuers aus, der sich bereits nach zwei Kapiteln abzeichnete, die wir spielen konnten. Es gibt wohl kein zweites Adventure, bei dem die Rätsel derart zum Weiterpuzzeln verlocken wie bei Geheimakte 2. Sie machen einfach Spaß, weil sie immer genau so schwer sind, dass man es gerade noch schafft - ansonsten wird die integrierte Hilfe weiterhelfen. Der Einstieg wird dieses Mal allerdings spannender als noch bei Geheimakte: Tunguska. Die Kulisse zeichnet zudem ein idyllisches Bild ferner Länder, in denen man auch gerne Urlaub machen möchte. Ein Schwachpunkt werden vielleicht die Gesichtsanimationen sein. Die deutsche Sprache klingt dann aber wieder so professionell wie der Rest des Spiels. Schade, dass es noch bis Ende August dauert, bis wir endlich weiter rätseln können.

Ersteindruck: sehr gut

Kommentare

gamekobold schrieb am
Ich spiele derzeit Tunguska 1 auf dem NDS und bin hellauf begeistert. Eins der besten Adventures der letzten Jahre. Allein schon wegen der tollen Steuerung per Stylus. Ich kann nur hoffen das auch ein NDS Version des zweiten Teils kommen wird. Zwar würde ich mir auch die PC Version antun, aber naja, ich habe unterwegs einfach mehr Zeit dazu :-)
dobpat schrieb am
ZdG|cs.Balder hat geschrieben:
dobpat hat geschrieben:Ich fand entgegen der MEinung vieler Teil 1 gar nicht so doll.
Irgendwie langweilig. Habs ohne Lösung auch nicht geschafft. Die Rätsel waren jetzt auch nicht immer sehr logisch.
Ich persönlich hätte dem Spiel "nur" 80% gegeben.
Da sieht man halt wie subjektiv doch alles auch irgendwie ist.
Da fand ich das technisch schwächere Black Mirror spannender und besser.
nenne doch mal eins welches unlogisch war :)
Naja unlogisch ist vielleicht das falsche Wort, eher zu schwer.
Ich glaube das erstemal wo ich schon gehangen habe war mit der Katze auf die das Handy geschnallt werden musste und dann zum ABhören zu dem Mann.
Später bin ich auch noch einigemale festgehangen.
Sind für Adventure Profis vielleicht keine schweren Rätsel, aber irgendwie fand ich die blöd.
Und auch die Dialoge nicht so gut etc.
Also technisch schon, aber von der Spannung war da gar nix für mich. Langweilig beschreibts halt am besten.
mr.digge schrieb am
Hab den 1.Teil auf dem DS gespielt und war positiv von der Umsetzung überrascht, technisch sowie von der Bedienbarkeit. Hoffentlich kommt der 2.Teil ebenfalls für den kleinen Handheld raus.
johndoe731183 schrieb am
Die Rätsel fand ich größtenteils gut, die Charaktere dafür flach (ihn mehr als sie) und die Handlung albern bis generisch mit 'nem dämlichen Ende.
Werd' Teil 2 aber trotzdem spielen, wie gesagt, mir gefielen die Rätsel.
Balder schrieb am
dobpat hat geschrieben:Ich fand entgegen der MEinung vieler Teil 1 gar nicht so doll.
Irgendwie langweilig. Habs ohne Lösung auch nicht geschafft. Die Rätsel waren jetzt auch nicht immer sehr logisch.
Ich persönlich hätte dem Spiel "nur" 80% gegeben.
Da sieht man halt wie subjektiv doch alles auch irgendwie ist.
Da fand ich das technisch schwächere Black Mirror spannender und besser.
nenne doch mal eins welches unlogisch war :)
schrieb am