Empire Earth 325.10.2007, Marcel Kleffmann
Empire Earth 3

Vorschau:

Gab es bei Empire Earth II noch über zehn Epochen und mehr als ein Dutzend Völker, wird es im dritten Teil nur drei Fraktionen und fünf Zeitalter geben! Empire Earth III bekommt also eine radikale Schlankheitskur verpasst und als Ausgleich für den Gewichtsverlust dürft ihr im "globalen Eroberungsmodus" nach der Weltherrschaft streben.

Risiko!

Den Kern des Singleplayer-Modus stellt die "Globale Eroberung" dar: Auf einem 3D-Modell der Erde verschiebt ihr Armeen, erforscht Technologien und strebt die Allmacht an, was aus darstellerischer Sicht irgendwie an X-Com oder UFO erinnert. Je nachdem welche der drei Fraktionen (Westen, Mittlere Osten, Ferner Osten) ihr kommandiert, gehören euch zu Beginn bestimmte Regionen. Jede der

Das Einheitenlimit richtet sich global nach der Anzahl der eroberten Regionen und in einer Echtzeit-Strategie-Schlacht nach den dort errichteten Häusern.
Ländereien produziert derweil Ressourcen und/oder Forschungspunkte, beziehungsweise könnt ihr jedem Gebiet zuweisen, ob Ökonomie, Militär, Imperiumspunkte oder Wissenschaft im Vordergrund stehen sollen. Dann stellt ihr Armeen auf und verschiebt sie wie bei Risiko in Runden-Manier. Anfänglich ziehen übrigens pro beendeter Runde mehrere virtuelle Jahre ins Land, was Erinnerungen an Civilization  aufkeimen lässt.

Ansonsten spielen strategische Überlegungen eine wichtige Rolle, da es an euch liegt, einen möglichst günstigen Angriffszeitpunkt zu finden, schließlich dauert der Aufbau einer Armee eine gewisse Zeit und währenddessen kann euer Land Opfer einer Attacke werden. Es liegt also an euch herauszufinden, wann und vor allem wo der Angriff erfolgen und wie lange die Aufbau/Planungsphase dauern soll. Außerdem erforscht ihr in der Globalansicht übergeordnete "Empire"-Technologien wie Spionage, Coup-d-Êtat (Staatsübernahme durch Spione), Produktionsverbesserungen oder zügigere Truppenbewegungen.

Echtzeit-Schlachten

Videos

- Entwickler-Vorstellung 3 Mit den Armeen könnt ihr weitere Gebiete erobern und trefft dabei entweder auf eine der beiden großen Zivilisationen oder auf Eingeborenen-Stämme, die euch entweder feindlich gesinnt sind oder euch freundlicherweise Quest-Aufgaben offerieren. Es kann beispielsweise sein, dass euch ein Stamm um Hilfe bittet, um ihre vom bösen Nachbarstamm entführte Königin zu befreien und wenn ihr die Aufgabe meistert, könnte der Stamm zu einem Verbündeten werden. Weitere diplomatische Möglichkeiten bestehen neben der Kriegserklärung auch in der Bildung einer militärischen Allianz.   

Alle Kämpfe werden auf einer separaten Karte ausgetragen und zwar in klassischer Echtzeit-Strategie wie es bei den Vorgängern der Fall war. Zuerst errichtet ihr eine Basis, schlagt Gebäude an fest platzierten Ressourcenstellen (Rohmaterialen (Ressourcenabbau), Wohlstand (Marktplätze), Forschungspunkte und Bevölkerungslimit) auf und rekrutiert Truppen, die sich je nach Fraktion 

Das Gelände spielt eine Rolle: Einheiten erklimmen einen Berg langsamer als beim Abstieg und die Sichtweite ist in luftiger Höhe größer.
und Epoche lückenlos in das Schere-Stein-Papier-Prinzip einreihen; Reiterei ist effektiv gegen Artillerie, aber quasi chancenlos gegen Pikeniere - hier müsst ihr eine sinnvolle Truppen-Mischung entwerfen.

Bei Bewegungsbefehlen nehmen eure zusammengestellten Armeen meistens eine automatische und sogar nützliche Formation bei angepasster Laufgeschwindigkeit ein: Reiterei an den Flanken, Nahkämpfer in die ersten Reihen und Fernkämpfer dahinter. Ab und an versagt noch diese Auto-Aufstellungsfunktion, wenn die Soldaten irgendwo in der Umgebung hängen bleiben oder Engstellen passieren müssen, aber es ist ja noch eine Beta-Version. Schön ist jedenfalls, dass die Truppen aufgrund der Straffung der Epochen ("nur noch" fünf) stärkere Unterschiede in der Nützlichkeit bzw. Kampfkraft aufweisen, da fielen bei Empire Earth II die Differenzen kleiner aus.

Schon wieder drei Fraktionen...

Nach StarCraftCommand & Conquer 3: Tiberium Wars Supreme Commander   und das künftige Universe at War: Angriffsziel Erde setzt auch Empire Earth III auf drei Fraktionen, die sich in der Spielweise merklich unterscheiden, allerdings

Auffällig ist ebenfalls der Comic-Stil mit satten Farben und überzeichneten Größenverhältnissen.
nicht in dem Maße wie bei Universe at War oder StarCraft. Der "Westen" führt teurere Einheiten mit High-Tech-Schnickschnack ins Gefecht und setzt mit Türmen und Mauern auf die Defensive, während der Ferne Osten günstige Truppenmassen favorisiert und der Mittlere Osten mit mobilen Gebäuden und flotter Kavallerie daherkommt (später kommen Tarnungselemente hinzu, was zu Hit&Run-Taktiken führt). Je weite die technologische Entwicklung fortschreitet, umso stärker klaffen die drei Fraktionen auseinander. Die westliche Zivilisation freut sich über Kampfroboter sowie starke Lufteinheiten und die fernöstliche Nation schickt lieber mutierte Gentechnik-Wesen an die Front. Außerdem gibt es bei den drei großen Parteien mehrere Unterfraktionen wie England oder Frankreich (beim Westen), die mit verschiedenen Startvoraussetzungen (z.B. Technologien, spezielle Fähigkeiten) loslegen. 

Ausblick

Die Entwickler scheinen bei Empire Earth III Abstand von den "hohen Quantitäten" des Vorgängers zu nehmen. Anstatt viele Epochen, Völker und Einheiten auf die Spieler loszulassen, wird der Echtzeit-Strategie-Modus gestrafft. Taktische Entscheidungen im Rahmen des Schere-Stein-Papier-Systems sind weiterhin gefragt, aber ob jetzt die Einheit X der Epoche 11 oder Epoche 12 besser ist, wird gänzlich ausgeklammert. Dafür birgt der globale Eroberungsmodus mehr Komplexität und erfordert strategische Entscheidungen, wie und wo man seine Truppen hinschickt und vor allem, wie viele Runden und welche Technologie man zum Aufbau der Armee aufwendet  – was wiederum mehr Einstiegszeit erfordert. Bis zum Release im November könnte ein bisschen Feintuning der KI-Wegfindung, der Balance und beim globalen Interface nicht schaden. Auch die Hardwareanforderungen sind für die nicht so aufwändige Comic-Optik derzeit zu happig!

Ersteindruck: gut

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