WarCraft 3: Reign of Chaos26.04.2002, Jörg Luibl
WarCraft 3: Reign of Chaos

Vorschau:

Vivendi Universal lud am Montag zur ersten europäischen Vorstellung der WarCraft III-Kampagne ins idyllische Dreieich. Kein Geringer als Blizzards Entwickler-Ikone Bill Roper präsentierte in den Katakomben einer Burgruine den bisher geheim gehaltenen Einzelspieler-Modus. Wir konnten uns vor Ort davon überzeugen, dass alle Hit-Hoffnungen mehr als berechtigt sind. Unsere Eindrücke findet Ihr in der Preview!

Blizzard ruft zu den Fahnen

Eine zerfetzte Fahne weht im Wind, feurige Kometen schlagen im Erdboden ein und Kriegstrommeln künden von kommenden Schlachten - imposant und martialisch präsentiert sich das durchgestylte Spielmenü von WarCraft III. Die Präsentationsmeister von Blizzard lassen schon von Beginn an die Grafikmuskeln spielen. Aber nicht nur die Benutzeroberfläche, sondern vor allem die komplett dreidimensionale Spielwelt überzeugt mit herrlich animierten Figuren und prächtigen Siedlungen. Der Comic-Look alter WarCraft-Zeiten wurde hervorragend in die dritte Dimension übertragen.

Details wie Fachwerkarchitektur, wuselnde Kinder und umhertrottende Schafen lockern das Ganze noch auf. Im Gegensatz zu Mehrspieler-Partien kommen zudem zahlreiche neue Einheiten- und Landschaftsgrafiken wie Höhlen und Dungeons hinzu. Ein besonderes Highlight ist die Premiere der "Muriocs". Diese im WarCraft-Universum bisher unbekannten Wasserwesen lauern an Furten und Teichen auf Eure Helden. Und gerade hier kommt optische Freude auf, denn Blizzard hat das virtuelle Nass einfach hervorragend in Szene gesetz

Epische Hintergrundstory

Was Bill Roper bei der Präsentation sehr am Herzen lag, war die ausgefeilte Story. Für ein Echtzeit-Strategiespiel eher ungewöhnlich, will WarCraft III im Einzelspielermodus eine packende Geschichte rund um die lauernde Dämonengefahr erzählen. Getragen wird der erzählerische Rahmen von zahlreichen In-Game-Filmen (insgesamt etwa 25-30 Minuten Cut-Scenes), die die Charaktere mit Sprachausgabe zu Wort kommen lassen - allerdings lässt die Lippensynchronisierung noch arg zu wünschen übrig.

Vor allem Einsteiger dürfen sich auf die epische Einzelspieler-Kampagne freuen: Im Gegensatz zu den hektischen Multiplayer-Gefechten, geht hier -zunächst- alles schön beschaulich vonstatten. Die Lernkurve steigt auch nach den einführenden Tutorials gemächlich an und der dreistufige Schwierigkeitsgrad lässt sich vor jeder Mission anpassen. Insgesamt wird es etwa 32 Missionen geben, was Euch ca. 30 - 40 Stunden Spielzeit bescheren dürfte.

In der Kampagne könnt Ihr nacheinander alle Völker spielen. Zu Beginn übernehmt Ihr die Rolle von Prinz Arthas und befehligt die Menschen samt ihrer verbündeten Zwerge und Elfen. Seltsame Beschwörer, mysteriöse Altäre und blutige Opferriten sorgen für Unruhe im Land - was steckt dahinter? Aber nicht nur die Menschen sind bedroht: Im weiteren Spielverlauf steuert Ihr auch die anderen Völker (Orks, Nachtelfen, Untote), so dass Ihr die Gefahr immer aus einer anderen Perspektive erlebt. Freunde der Grünhäute dürfen sich besonders freuen, denn Blizzard wird die Ork-Kultur weitaus facettenreicher und sympathischer darstellen als das bisher der Fall war.

Rollenspielflair in Maßen

Zwar ist vom anfänglich geplanten Rollenspielcharakter bekanntlich nicht mehr viel übrig geblieben, aber gerade die ersten Missionen lassen dank vieler kleiner Nebenquests und redseliger Figuren Rollenspielflair aufkommen: Euer Held gewinnt mit jedem Kampf Erfahrung, erledigt Aufgaben, sammelt Spezialgegenstände und erweitert mit der Zeit sein Zauber-Repertoire. Das bewusst einfach gehaltene Ressourcen-Management kommt erst in späteren Missionen zum Einsatz.

Schöne neue Features

Blizzard hat sich das Feedback der War- und StarCraft-Fans zu Herzen genommen und zahlreiche Service-Features eingebaut. In den Multiplayer-Modus wird z.B. eine Friendlist integriert, die Euch u.a. sofort anzeigt, welche Eurer Clan-Mitglieder gerade online sind. Bis zu zwölf Spieler können sich auf einer Map zünftige Schlachten liefern. Eine sinnvolle Neuerung sind auch die Profile: Wer sich seine WarCraft-Version an einem Rechner mit mehreren Personen teilen will, kann verschiedene Nutzerkonten einrichten, so dass jeder seine eigene Kampagne weiterspielen kann. Übrigens könnt Ihr auch Eure Spiele aufzeichnen, um sie später noch mal zu studieren oder per Mail an Freunde zu verschicken - ideal für`s Taktikstudium.

Mächtiger Editor

Wenn Ihr zum Kreise der Hobby-Entwickler und Editor-Bastler gehört, dürft Ihr Euch ganz besonders freuen: Blizzard gibt Euch mit dem World Editor ein sehr mächtiges Tool an die Hand, das Euch alle erdenklichen Landschaften, Monster und Szenarien erschaffen lässt. Ihr wollt ein klassisches Dungeon erstellen? Kein Problem. Ihr wollt Ereignisse und NPC-Verhalten festlegen? Kein Problem. Ihr wollt, dass Krieger im Schnee langsamer werden? Kein Problem. Ihr wollt Monopoly spielen? Laut Bill Roper auch kein Problem.

Ausblick

Hitpotenzial strömt aus allen WarCraft III-Poren: Nachdem der Multiplayer-Modus bereits begeisterte, kann auch die Einzelspielerkampagne vollauf überzeugen. Der Fokus auf eine epische Rahmengeschichte und die Quest-Struktur hauchen dem technisch nahezu perfekten Echtzeit-Strategiespiel die nötige Portion Atmosphäre und ein wenig Rollenspielflair ein. Hinzu kommt eine absolut stimmige Präsentation, die im Bereich Animation und Einheitendesign ihresgleichen sucht. Der Award scheint nur noch Formsache zu sein.

Entwickler: Blizzard

Publisher: Vivendi

Release: Ende Juni 2002

Download: E3-Trailer

Screenshots: mehr gibt`s hier !

Ausblick

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