Penumbra - Black Plague20.11.2007, Bodo Naser
Penumbra - Black Plague

Vorschau:

Na, Lust auf einen Trip in die ewige Dunkelheit? Mit vielen blutigen Geheimnissen, die es zu ergründen gilt. Dann ist vielleicht Penumbra - Black Plague (ab 5,05€ bei kaufen) was für euch, das im ersten Quartal 2008 erscheinen soll. Wir konnten eine Preview-Fassung anspielen. Wie geht Philips Suche nach seiner Vergangenheit weiter?

Was bisher geschah...

In der ersten Episode von Penumbra ging es auf eine Expedition ins Innere der Eiswüste, um herauszufinden, was mit dem Vater des Protagonisten passierte. Anders als bei H.P. Lovecraft gelangte Philip aber nicht in die Hinterlassenschaften einer uralten Zivilisation, sondern in einen modernen Komplex aus trostlosen Minen, Schächten und Lagern. Dieser war nicht

Der zweite Teil geht dort weiter, wo der erste endete. Vielleicht findet ihr hier endlich einen Hinweis auf euren toten Vater?
weniger bedrohlich, denn dort in der Dunkelheit lauerte der Tod in vielen Formen. Wer sich im ständigen Halbdunkel nicht den Hals brach, verseucht wurde oder verhungerte, der wurde eben verrückt in der Unterwelt, die nur zögerlich ihre Geheimnisse preisgab. Sofern man sich nicht verstecken oder bewaffnen konnte, war man Tieren, Spinnen und Gewürm schutzlos ausgeliefert.

Rückkehr ins Dunkel

Alles reichlich seltsam, denn man entdeckte zwar Hinterlassenschaften von Menschen, die aber selten Aufschluss boten. Bisweilen beunruhigten auch mysteriöse Textbotschaften, blutige Schleifspuren oder grausige Geräusche, die an Schlachthöfe erinnerten. Am Schluss blieben viele Fragen offen, die nun die zweite Episode beantworten möchte. Die neue Suche wird dort beginnen, wo Penumbra 1 aufhörte. Ihr seid in einem Gefängnis, aus dem ihr erst einmal raus müsst. Beflügelt werdet ihr von einer schemenhaften Szene: Ein unbekannter Mitinsasse wird unter Geschrei, das durch Mark und Bein geht, aus seiner Zelle abgeführt. Was geht da vor? Auf jeden Fall heißt es nun "nix wie weg", weshalb ihr einen Weg raus finden müsst.

Mitten im Geschehen

Auch der zweite Teil wird wieder auf die direkte Steuerung setzen, die dank Egosicht ein Mittendrin-Gefühl aufkommen lässt. Wie in anderen Adventures wird es aber nicht mit dem bloßen Klicken getan sein, da ihr Schranktüren mittels Schwingen fast wie in echt öffnen müsst. Die Steuerung ist viel direkter: Ihr müsst kräftig ziehen, damit eine Schublade ihr Innerstes zeigt. Auf diese Weise sammelt ihr Lichtspender ein und verschafft euch Zeit für die Taschenlampe, indem ihr Batterien mopst. Die Physik wird hier den Ton angeben, denn alles lässt sich bewegen, ziehen oder werfen. Ein einfacher Ziegelstein kann so zu einem tödlichen Geschoss werden, mit dem sich auch mögliche Feinde vertreiben lassen. Freilich gibt es auch richtige Waffen, Werkzeug und Sprengstoff, die euch weiterhelfen.

           

Schwerstarbeit an der Maus

Auch beim Lösen der Rätsel wird immer wieder die Physik zum Einsatz kommen, was einen großen Reiz des finsteren Abenteuers ausmacht. So müsst ihr eine zwielichtige Passage überwinden, bei der abstürzen könnt, indem ihr Bretter über die wackeligen Bohlen legt. Das geschieht direkt durch Herumwuchten der Holzbretter, was leichter geht als noch in Teil 1. Ein anderes Mal werdet ihr nur eine Münze haben, um eine Abdeckung abzuschrauben. Die passt aber nicht, weil sie zu dick ist. Ihr müsst sie erst in einen Schraubstock einspannen und dann kräftig daran ziehen, damit sie platter wird, was fast schon richtige Arbeit ist. Natürlich wird es noch andere, eher klassische Rätsel geben, bei denen ihr Schlüssel besorgen oder Kombinationen eingeben müsst.

Kurz vor dem Ausflippen

Eines hätte Lovecraft an Penumbra ganz bestimmt gefallen: Die eingebaute "Austick"-Funktion, da er seine Protagonisten fast regelmäßig verrückt werden ließ. Bestimmte Szenen, Töne und Situationen kann Held Philip ebenso wenig verdauen wie der Spieler in seinem abgedunkelten Zimmer, bekommt Muffesausen und kommt ins Trudeln. Alles wird blau, violett und rot

Fiese Schleifspuren am Boden kann der Protagonist nur schwer verdauen, weshalb er sie besser nicht anschauen sollte. Aber manches lässt sich eben nicht vermeiden.  
und ihr habt Aussetzer, als ihr etwa einen Bericht über eine schreckliche Krankheit lest, die in dem Komplex tobt. Ein anderes Mal lauft ihr an einem Zimmer vorbei, in dem jemand seziert wurde. Wenn es dunkel wird oder ihr euch in eine enge Röhre zwängen müsst, ist der Protagonist von vorneherein angegriffener.

Ein Königreich für Licht

Der spärliche Einsatz von Licht wird auch dieses Mal wieder dazu dienen, ein ständiges Gefühl der Bedrohung zu erzeugen. Freilich würde nie ein Mensch mit einem Funken Verstand freiwillig in eine Höhle steigen, in der es so dunkel ist wie im tiefsten Schlund der Unterwelt. Aber aus Teil 1 wissen wir, dass Phillip keineswegs freiwillig sondern vor der Kälte in den unterirdischen Komplex flüchtete. Was ist besser, erfrieren, aufgefressen werden oder verrückt werden? Keine leichte Wahl. Allerdings ist es in Penumbra auch nie ganz dunkel, denn es ist immer gerade so hell, dass man das Grauen noch erkennen kann und dass es einen auch findet...

     

Ausblick

Penumbra - Black Plague wird dort ansetzen, wo der erste Teil aufhörte. Die düstere Geschichte um die Suche nach dem eigenen Vater wird weiter gesponnen, wobei ihr einmal mehr auf Textfetzen, Tagträume und andere Hinterlassenschaften angewiesen sein werdet, um hinter das Geheimnis zu kommen. Von welcher mysteriöse Krankheit ist in den knappen Berichten die Rede? Die Zutaten werden in erster Linie wieder die innovative Bedienung und die bedrohliche Atmosphäre des Protagonisten sein, der kurz vor dem Wahnsinn steht. Wie viel ist ihm noch zuzumuten? Licht und Schatten, Momente der Sicherheit und des Ausgeliefertseins werden sich auch dieses Mal abwechseln. Die Steuerung geht sogar etwas leichter von der Hand, was aber die einzige Neuerung sein dürfte. Allerdings muss man sich schon fragen, ob es unbedingt nötig war, die finstere Geschichte künstlich in zwei Episoden auseinander zu reißen. Ansonsten dürfte es wieder ein heißer Geheimtipp bleiben.

Ersteindruck: gut

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