Need for Speed18.03.2016, Michael Krosta

Im Test: Erfolgreiches PC-Tuning?

Mit Need for Speed (ab 16,88€ bei kaufen) wollte Electronic Arts bereits auf Xbox One und PS4 erreichen, was sich auch VW nach dem Abgasskandal am meisten wünscht: einen gelungenen Neustart. Aber Ghost Games scheiterte dabei, die schwindende Faszination der einst ruhmreichen Rennspiel-Reihe auf den Konsolen neu zu entfachen. Jetzt ist der PC dran: Entlockt das Technik-Tuning mit 4K-Darstellung, höherer Bildrate und Lenkrad-Unterstützung der Raserei auch mehr Spielspaß-PS? Wir sind erneut durch die Stadt geheizt, haben uns in der Garage als Tuner versucht und als Outlaw die Cops aufgemischt, um es herauszufinden.

Wie in alten Zeiten

Schon seit Jahren wünschen sich Fans von Need for Speed entweder Neuauflagen oder eine Fortsetzung der Underground-Ableger, die ab 2003 u.a. auf PS2, Xbox und dem Gamecube die Faszination illegaler Straßenrennen sowie der Tuning-Kultur zelebrierten – auch getragen vom Erfolg der Kinofilm-Reihe The Fast and the Furious. Der Reboot, der bei Ghost Games übrigens unter der Leitung des ehemaligen Criterion-Chefs Craig Sullivan entstand, bringt tatsächlich viel mit, was die Underground-Serie damals ausgezeichnet hat: Zum einen geht es ausschließich bei Nacht oder im Morgengrauen auf die Straßen der fiktiven Metropole Venture Bay. Diese ist an Los Angeles angelehnt und hat mit ihren stimmigen Lichteffekten sowie sehenswerten Spiegelungen auf dem nassen Asphalt optisch viel zu bieten. Auf dem PC sogar noch mehr als auf den beiden Konsolen: Zum einen sind die Texturen knackiger und die Auflösung darf sogar auf 4K erhöht werden. Zum anderen muss man sich nicht länger mit einer leicht schwankenden Konsolen-Bildrate von maximal 30fps zufrieden geben, sondern erhöht auf 60, 120 oder mehr Bilder pro Sekunde - je nachdem, was die Hardware hergibt. Schade nur, dass die Metropole mit wenig Verkehr sowie fehlenden Passanten weiterhin viel zu leer ausfällt und nach den ersten Stunden entsprechend langweilig wird, zumal die Spielwelt nicht sonderlich groß ist. Trotz der höheren Bildrate will außerdem selbst bei hohem Tempo kein echtes Geschwindigkeitsgefühl aufkommen. Und so verliert man recht schnell die Lust daran, bis zum nächsten Event durch die Gebiete der Metropole zu tuckern, die neben der Innenstadt auch Highways, Serpentinen und Gebirgsabschnitte umfasst, und nutzt stattdessen die praktische Teleport-Funktion. Denn bis auf ein paar überflüssige Fotopunkte oder kleine Donut-Herausforderungen gibt es ohnehin nicht viel zu entdecken und auch die spontanen 1:1-Duelle sind nur ein kurzer Zeitvertreib, den man nicht unbedingt braucht. 

Manchmal darf man noch ins Morgengrauen hinein fahren, doch richtiges Tageslicht gibt es für die Streetracer nie zu sehen.
Zum anderen feiern auch die Anpassungsoptionen ein Comeback im großen Stil: Von Motorhauben über Front- und Heckpartien sowie Seitenschwellern und Auspuffrohren bis hin zu Felgen, Spoilern, Scheinwerfern, Außenspiegel und sogar dem Text auf dem Nummernschild darf man hier so ziemlich alles austauschen oder dem eigenen Geschmack anpassen, was man möchte. Hinzu kommt eine ganze Palette an Werkzeugen, mit denen man die Lackierung und das Designen sowie Platzieren von Aufklebern aus der großen Auswahl an Vorlagen in Angriff nehmen kann. Wer sich dagegen nicht lange mit einzelnen Teilen aufhalten will, den Proll-Faktor seiner Karre aber trotzdem erhöhen möchte, greift einfach zu vorgefertigten Bodykits. Kurzum: Man erreicht bei visuellen Anpassungen zwar nicht ganz das Niveau der alten Underground-Teile oder die individuelle Gestaltung des Autosculpt-Systems, bietet aber trotzdem eine erfreulich große Bandbreite an optischem Schnickschnack, mit dem man den BlingBling-Faktor erhöhen kann.

Tuning als Geduldsprobe

Wer will, kann mit Freunden als Crew die Straßen der fiktiven Metropole unsicher machen.
Tuning war spätestens seit Underground immer ein fester Bestandteil der Reihe. Und auch der jüngste Ableger scheint die Tradition mit einer Vielzahl an Potenzmitteln wie Upgrades für Nockenwellen, Ladeluftkühler, Fahrwerk, Differential, Auspuffanlagen, Nitrosystem, Turbolader, Bremsen, Reifen und weiteren Bauteilen würdig fortzuführen. Dabei stehen manche Verbesserungen erst dann zur Verfügung, wenn man einen gewissen Fahrerlevel erreicht oder bestimmte Missionen absolviert hat. So weit, so gut. Doch leider versaut ein gewaltiger Designfehler immer noch den ganzen Spaß am Aufmotzen: Man erfährt nie, in welcher Kategorie aktuell neue Teile für den Einbau zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass man zwischendurch immer und immer wieder das gesamte Tuning-Angebot durchwühlen muss und mit etwas Glück in manchen Bereichen auf neue Upgrades trifft. Das ist absolut nicht durchdacht und hätte sich so leicht durch ein simples Hinweis-Icon lösen lassen, das viel Zeit und Nerven beim Aufrüsten sparen würde.

Das Driften funktioniert prima, wenn man das Setup entsprechend einstellt.
Deutlich gelungener wurde das Wagensetup umgesetzt, das mit seiner Fülle an Einstellungsmöglichkeiten fast schon den Eindruck erweckt, bei diesem Need for Speed könnte es sich um eine waschechte Rennsimulation handeln: Hier lässt sich u.a. der Reifendruck getrennt für die vorderen und hinteren Pneus regeln, der Lenkeinschlag verändern sowie Anpassungen an der Bremsbalance, dem Abtrieb oder Differential vornehmen. Zusätzlich darf man auch am Fahrwerk bzw. der Federhärte und den Stabilisatoren rumschrauben – einzig Veränderungen an der Getriebeübersetzung bleiben tabu und leider ist auch das Abspeichern mehrerer Setups nicht erlaubt. Das ist ärgerlich, da für das gebotene Spektrum an Veranstaltungen unterschiedliche Abstimmungen sinnvoll erscheinen, denn während man bei Drift-Herausforderungen schnell ins Schlittern kommen will, ist in Sprintrennen oder beim Zeitfahren eine höhere Stabilität gefragt. Und so bleibt nichts anderes übrig, als immer wieder den Umweg über die Garage zu gehen, um Anpassungen am Fahrzeug vorzunehmen. Oder aber man schafft sich für die unterschiedlichen Disziplinen jeweils einen eigenen Boliden an. Immerhin: Das Fahrverhalten lässt sich optional im Schnellverfahren über einen einfachen Schieberegler verändern, der in mehreren Stufen zwischen maximalem Grip und Drift-Ansprechverhalten verschoben werden darf. Die manuelle Schaltung, die auf den Konsolen als Option nachgereicht wurde, steht auf dem PC selbstverständlich von Anfang an zur Auswahl.

Die richtige Einstellung

Aber keine Sorge: Auch wenn es die Vielfalt an Einstellungen durchaus suggerieren kann, ist dieses Need for Speed keine Simulation, sondern bleibt hinsichtlich der Fahrphysik seinen Arcade-Wurzeln treu. Trotzdem kann es nicht schaden, mit den Handling-Optionen herum zu experimentieren, denn gerade auf dem Standard fiel es mir zunächst sehr schwer, ein ordentliches Gefühl für den Wagen zu entwickeln. Auch mit der anschließenden Stärkung der Bodenhaftung (Grip) wurde ich nicht wirklich glücklich, da sich die Einstellung spätestens beim ersten Drift-Wettbewerb als Griff in den Klo erwies. Erst mit dem Setup, das eine stärkere Tendenz des Wagens zum Driften aufwies, stellte sich endlich der erhoffte Fahrspaß und das gleichzeitige Gefühl einer „Kontrolle mit Stil“ ein, bei der man ähnlich lässig durch die Kurven schlittern kann wie zu besten Ridge-Racer-Zeiten, aber auch in anderen Veranstaltungen immer noch genügend Grip hat, um mithalten zu können. Trotzdem bleibt die Pad-Steuerung generell etwas schwammig und lässt Präzision vermissen. Aber immerhin werden am PC Lenkräder als mögliche Alternative unterstützt – und zumindest die Testfahrten mit dem Clubsport-Wheel von Fanatec fühlten sich dank des gelungenen Force Feedbacks richtig gut an. Allerdings kommt es dabei auf die passende Einstellung an: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei den Lenkrad-Optionen ein maximaler Lenkwinkel von 270 Grad, ein leicht reduziertes Force Feedback (zwischen 80 und 90) und die im Spiel leicht auf Drift getrimmte Fahrphysik für mich am besten funktionieren. Fragwürdig bleibt die erneute Entscheidung gegen eine Cockpitansicht – vor allem, weil der Fuhrpark mit seinen etwa 50 lizenzierten Boliden und Modellen von BMW, Nissan, Ford, Porsche, Lamborghini & Co nicht gerade üppig ausfällt, dabei aber sowohl Oldtimer wie den VW Golf Einser GTI als auch Supersportwagen vom Schlag eines McLaren 570S und sportliche Japan-Exporte wie den Nissan GT-R beinhaltet. Nach Rivals hat man hier immerhin eine größere Auswahl an Innen- und Außenperspektiven zur Verfügung, wobei in letzteren der automatische Zoom störend wirken kann.   

Vorhang zu!

Coole Sprünge? Ghost Games versucht, Gymkhana in Need for Speed zu etablieren, aber man ist weit davon entfernt, Coolness und Style der Ken-Block-Videos einzufangen.
Spätestens seit Most Wanted haben Story-Aspekte verstärkt Einzug in die Serie gehalten, die meist auf geteiltes Echo gestoßen sind. Ich bin davon überzeugt, dass die Streetracing-Kultur oder Motorsport im Allgemein durchaus als zentrales Element einer Geschichte funktionieren können. Rush war ein großartiger Film, Days of Thunder oder „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ sind Klassiker und selbst den meisten Teilen der übertriebenen Fast-and-Furious-Spektakel kann ich durchaus noch etwas abgewinnen. Verdammt: Selbst der NfS-Kinofilm war noch erträglich und längst nicht so schlimm wie zunächst befürchtet. Tatsächlich erscheint er gegen diesen unsäglichen Trash-Müll, den Ghost Games hier fabriziert hat, sogar wie ein kleines Meisterwerk.

Hier war ich mir dagegen nicht sicher, wie ich auf die mit echten Schauspielern gedrehten Filmsequenzen reagieren soll: Lachen, weil die das einfach nicht ernst meinen können? Oder weinen, weil sie es tatsächlich ernst meinen? Panisch nach der Abbruch-Taste suchen? Oder durchhalten und mich weiter für die amateurhafte Inszenierung mit ihren peinlichen Dialogen des schlimmen, schlimmen...wirklich ganz, ganz schlimmen Drehbuchs fremdschämen? Meine Güte: Dieses bewusst auf cool getrimmte Gehabe mit „Jo“, „Bro“, „Kumpel“ und der obligatorischen Bro-Fist ist zusammen mit dem gaaaaaanz unauffälligen Product Placements eines Energy-Drinks kaum zu ertragen. Gibt es ernsthaft eine so große Zielgruppe, die solch einen Mist tatsächlich gut findet? Manchmal kann Trash ja so schlecht sein, dass er schon wieder gut oder zumindest lustig ist. Aber das, was ich mir hier notgedrungen ein zweites Mal im Rahmen des Nachtests ansehen musste, ist Trash in seiner reinsten Form: absoluter Müll! Bitte, bitte EA: Wenn ihr das Verlangen habt, einem Rennspiel unbedingt eine Story überstülpen zu müssen, dann macht es bitte anders – Hauptsache nicht so! Und um Himmels Willen: Nehmt den Figuren ihre Handys ab! Ständig klingelt im Spiel das Telefon und eine der Plapper-Süchtigen muss wieder mit blöden Sprüchen rumnerven – oft und gerne auch in den unpassendsten Momenten, wenn man sich in Events gerade auf sein Rennen konzentrieren muss. Aber darauf nimmt man generell nur wenig Rücksicht, denn auch bei Tutorial-Hinweisen hält man sich nicht zurück und nimmt dem Spieler mit Einblendungen während der Fahrt mal einfach die komplette Übersicht – abgesehen davon, dass es ziemlich unpraktisch ist, bei 200 Sachen einen Text lesen zu müssen.

Immer schön zusammen bleiben

Hinsichtlich Tuning und Anpassungen wird viel geboten.
Gut, dieser unsägliche Story-Quatsch lässt sich meistens überspringen und irgendwann lernt man, seine steigenden Aggressionen beim ständigen Ertönen des Klingeltons in den Griff zu bekommen. Aber darüber hinaus leidet dieses Need for Speed auch an größeren Problemen, die den Spaß am Rasen beeinträchtigen. So wird man z.B. schnell feststellen, dass klassische Rennen hier eher eine untergeordnete Rolle spielen, denn in den zahlreichen Veranstaltungen dominieren solche, in denen man in erster Linie mit Drifts, Stilpunkten oder dem einfachen Zeitfahren um den Sieg kämpfen muss – oft auch in einer Art Gymkhana für Arme.

Schaut man sich die klassischen Rennen gegen bis zu sieben Kontrahenten an, ist man dagegen fast schon froh, dass sie nur so selten auftauchen, denn wie schon bei der Neuauflage Need for Speed: Hot Pursuit greift auch hier ein mittlerweile zwar etwas entschärftes, aber immer noch spürbares Gummiband ins Renngeschehen ein und hält den Pulk künstlich beisammen – es sei denn, man ist so übermotorisiert, dass man die Konkurrenz regelrecht verbläst und gemütlich an der Spitze dem Sieg entgegen fahren kann. Ansonsten gilt: Als Führender wird man aggressiv mit harten Bandagen attackiert. Baut man einen Unfall, schließt man relativ schnell wieder zum Feld auf, das selbst bei als schwierig bezeichneten Events spätestens kurz vor dem Ziel mit angezogener Handbremse weiterfährt. Das gilt übrigens nicht nur für Rennen mit voller Besetzung, sondern auch in den vereinzelten 1:1-Duellen. Ausgerechnet im Spielmodus, in dem man als Team durch Kurven driften muss und nur im Pulk punkten kann, versagt aber selbst das Gummiband – und das in zweierlei Hinsicht: Zum einen kommen die Kameraden gerne plötzlich von hinten angepoltert, rempeln mich von der Piste und versauen mir dadurch meinen Drift – wohlgemerkt in einem Wettbewerb, in dem es um Teamwork geht! Zum anderen halten sie es nicht für nötig, gerade hier auf mich zu warten, wenn ich nach einem Unfall zu weit zurück liege und es de facto aufgrund des zu großen Abstands für niemanden die wichtigen Punkte gibt.

Dein Freund und lahme Ente

Und was zur Hölle ist hier eigentlich mit den Cops los? Die Gesetzeshüter agieren überwiegend von dämlich bis handzahm und man muss sogar ständig auf die Verfolger warten, um die Jagd am Laufen zu halten. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis endlich mal Verstärkung angefordert wird oder Straßensperren errichtet werden. Selten hat sich das klassische Duell zwischen Cops und Rasern so unfassbar zäh und langweilig angefühlt wie hier. Überhaupt eine Verfolgungsjagd zu starten, erfordert schon viel Geduld: Ich bin auf der Suche nach Streifenwagen teilweise knapp zehn Minuten vergeblich durch die Stadt geirrt, habe mich sogar lange vor der Polizeiwache auf die Lauer gelegt, aber einen Cop konnte ich zwischen den wenigen Taxen, Lieferwagen und Nachteulen einfach nicht entdecken. Was waren das noch für Zeiten, als ich von Hubschraubern massiv unter Druck gesetzt wurde, panisch Nagelbändern ausweichen musste oder mir die hartnäckigen Gesetzeshüter durch witzige Pursuit Breaker vom Leib gehalten habe. Angesichts dieser komatösen Schlaftabletten, die mir gefühlt in einem Citroen 2CV hinterher schleichen, sind diese tollen Zeiten des Katz- und Mausspiels leider vorbei.      

Vorgeschobener Online-Zwang

Der Fuhrpark bietet ein paar schicke Modelle, ist mit gerade mal gut 50 Modellen aber auch sehr übersichtlich.
Und was haben sich Ghost Games und Criterion eigentlich dabei gedacht, den Nutzern eine permanente Online-Anbindung aufzwingen zu müssen? Nötig wäre sie jedenfalls nicht. Im Gegenteil: Wenn dank Teleportationspunkten plötzlich Autos von anderen Spielern aus dem Nichts erscheinen oder die eigenen Rennen durch ihr unbewusstes oder gewolltes Eingreifen versaut werden, wünscht man sich sogar regelrecht, die verdammte Leitung kappen und sich von den Onlinefahrern befreien zu können. Hinzu kommt, dass echte Online-Duelle kaum zustande kommen, da es kein Lobbysystem oder dedizierte Mehrspieler-Veranstaltungen gibt. Lokale Rennen am geteilten Bildschirm sucht man ebenfalls vergeblich. Zumindest kann man zusammen mit Freunden in einer Crew ins Spiel einsteigen, doch das alles liefert keine befriedigende Antwort auf die Frage: Warum zum Geier gibt es einen Onlinezwang? Sinnvoll erscheint nur ein trauriger Gedanke: Schaltet EA irgendwann die Server ab, kann man das Spiel endgültig in die Tonne kloppen, denn es wird unbrauchbar. Und das wird spätestens dann der Fall sein, wenn man einen Nachfolger unters Volk bringen will. Einen kleinen Vorgeschmack gibt es bereits heute, wenn etwa Auszeiten für die Wartung anstehen oder Verbindungsprobleme verhindern, überhaupt bis zum Startbildschirm zu gelangen – oh, du schöne Onlinewelt.

Motivierend im Onlinebereich ist einzig die Speedwall in Kombination mit dem Autologsystem, bei der man seine Ergebnisse mit anderen Spielern und vor allem seinen Freunden vergleichen kann. Praktisch: Ist jemand aus der Freundesliste besser, werden entsprechende Veranstaltungen gleich mit einem entsprechenden Icon auf der Karte markiert. So kehrt man immer wieder gerne zu Events zurück, um die Ergebnisse der ärgsten Konkurrenten zu pulverisieren und ein neues Kapitel im ewigen asynchronen Schlagabtausch zu schreiben.

Fazit

Nein, dieser Reboot von Need for Speed ist Electronic Arts und Ghost Games missglückt und wirkt wie ein schicker Sportwagen mit massig Tuningteilen, der unter einem gewaltigen Motorschaden leidet. Was hat man sich nur bei dieser peinlichen Inszenierung der Geschichte gedacht? Wahrscheinlich genauso viel oder wenig wie beim überflüssigen Onlinezwang, den unglücklichen Tutorialeinblendungen, dem penetranten Handy-Terror oder der nervigen Teilesuche beim Tuning. Zwar macht das Fahren mit entsprechenden Anpassungen beim Handling durchaus Spaß, doch wird dieser schnell wieder durch Dinge wie die rempelnde Gummiband-KI, den zu starken Fokus auf Drift und Style sowie die gähnend langweiligen Verfolgungsjagden verdorben. So bleiben am Ende nur die aufwändig modellierten Boliden mit ihrer enormen Auswahl an Anpassungsmöglichkeiten und die schicke Nacht-Fassade, die aufgrund der leeren Stadt und verhältnismäßig kleinen Karte aber ebenfalls schnell an Faszination verliert. Während die PC-Version inhaltlich unter den gleichen Problemen leidet wie die Konsolen-Vorbilder, sorgen die Fortschritte bei der Technik und auch die gute Lenkrad-Unterstützung für eine leicht höhere Wertung.

Pro

schicke Stadtkulisse bei Nacht und Regen...
lizenzierte Fahrzeuge...
durchaus spaßiges Arcade-Fahrmodell (...mit den richtigen Einstellungen)
zahlreiche optische Anpassungen möglich
einstellbares Setup mit spürbaren Auswirkungen
massig Tuning-Optionen...
gute Sprecher...
motivierende asynchrone Duelle (Speedwall)
Teleport zu Veranstaltungen möglich
Lenkrad-Unterstützung
flüssige Bildrate von 60fps und mehr

Kontra

...aber unheimlich leere, kleine und schnell langweilige Spielwelt
...aber recht kleiner Fuhrpark
peinlich inszenierte und überflüssige Story zum Fremdschämen
auffällige Gummiband-KI
nicht nachvollziehbarer Online-Zwang (wozu eigentlich?)
...aber extrem nervige Umsetzung
...die sich mit dem dummen Drehbuch rumschlagen müssen
gähnend lahme Verfolgungsjagden (...wenn man mal Cops findet)
Online-Fahrer können (auch unbewusst) die Solo-Events negativ beeinflussen
direkte Online-Duelle oder Mehrspielermodi kaum möglich oder vorhanden
zu großer Fokus auf Style
und Drift-Veranstaltungen
kein Speichern mehrerer Setups möglich
schwaches Geschwindigkeitsgefühl
fette Tutorial-Einblendungen im laufenden Spielbetrieb (ohne Unterbrechung)
keine Cockpitansicht
ständige, extrem nervige Handy-Belästigung (oft in ungünstigsten Momenten)
kein Splitscreen
keine Pause-Funktion

Wertung

PC

Peinliche Inszenierung, lahme Verfolgungsjagden, überflüssiger Onlinezwang: Trotz starker Anpassungen, Tuning sowie stärkerer Technik ist der Neustart auch am PC eine riesige Enttäuschung!

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

PanzerGrenadiere

Hab das Spiel gerade eben mit 100% in allen 5 Kategorien beendet und fand es gut ... :)
glückwunsch. hab es grad nach dem ersten rennen instant deinstalliert. das handling ist einfach nur unspielbar. dagegen wirken selbst the run oder undercover wie meilensteine.

vor 7 Jahren