LocoRoco 212.12.2017, Benjamin Schmädig

Im Test: Zeitlos gut

Ich finde es heute noch erstaunlich, dass sich LocoRoco nach dem grandiosen Einstieg vor über zehn Jahren auf PSP mit seiner Fortsetzung tatsächlich steigern konnte. Und wie es das getan hatte! Der Nachfolger war einfallsreicher, anspruchsvoller – im Kern aber noch immer ein unbeschwertes Abenteuer für neugierige Entdecker. Dabei ist es nach dem feinen HD- bzw. 4K-Update des Vorgängers freilich keine Überraschung, dass mich auch der Test des zweitens Teils sofort in seinen Bann gezogen hatte.

Ideenwahnsinn

Würden in zehn Videospielen nur jeweils die Hälfte der Ideen stecken, dank denen LocoRoco 2 (ab 29,90€ bei kaufen) (zum ausführlichen Test des PSP-Originals) aus allen Nähten platzt... Ständig passiert etwas Neues, auf gefühlt jedem Meter sieht man etwas, das es zuvor nicht gegeben hatte, an jeder Ecke wartet eine Aufgabe, die man so noch nicht lösen musste. Naturgemäß haben es die Fortsetzungen einfallsreicher Abenteuer schwer, so wie ihre Erstausgaben zu begeistern – hier weiß ich allerdings noch heute, warum das zweite Spiel der kleinen Serie eine noch höhere Wertung als das erste einheimste.

Hat nichts von seinem Charme verloren: LocoRoco 2 sieht dank der höheren Auflösung fantastisch aus und spielt sich auch so!

Mal verstecken sich die LocoRocos in einem Würfel, um in rechteckigen Gruben Schalter auszulösen, ein andermal schweben sie an der verblühten Blüte einer Pusteblume. Den einen Pinguin jagen sie so lange, bis sie sich die Frucht schnappen, die der Wicht geklaut hat. Den anderen schubsen sie von einer Klippe, um auf dem im Wasser liegenden Vogel Kanu zu fahren. Sie rutschen über einen Regenbogen, spielen Flipper und, und, und.

Die wenigen Filme laufen zwar in der für PSP verwendeten Auflösung und die optionale Bewegungssteuerung ist ungenau, das stört das eigentliche Abenteuer aber nicht.

Fett, fetter, LocoRoco

Das Prinzip ist noch immer dasselbe: Man startet jeden Level als kleiner LocoRoco, der beim Essen bestimmter Früchte größer wird. Durch fleischfressende Pflanzen, andere Umweltgefahren und Kontakt mit einem fiesen Moja verliert die Kugel hingegen an Umfang, während ihr Ziel natürlich das Erreichen des Ausgangs ist.

Letzteres ist selten ein Problem, dort mit maximaler Größe anzukommen, allerdings sehr wohl eine Herausforderung. Manche Hindernisse sind ja nicht nur gefährlich, manche Früchte auch einfach verdammt gut versteckt. Und immerhin gibt es diesmal so unheimlich viel entdecken. Dass sich Geheimnisse nach wie vor dort befinden, wo man sie vermuten könnte, macht das Sammeln zu einem ungemein befriedigenden Erlebnis – spätestens dann, wenn man endlich in eine schwer erreichbare Höhle gelangt und dort tatsächlich eine Frucht oder ähnliches findet.

Man braucht die Beute ja nicht nur zum Wachsen, sondern zwischen den Levels auch zum Bau eines Hauses für die Kumpel der LocoRocos sowie als Einsatz für Minispiele, in denen man ebenfalls Materialien erhält.

Fazit

Dass die wabernden Wackelpudding-Helden beim Verformen oft kantige Spitzen bilden, zeugt von ihrer Herkunft von dem mehr als zehn Jahre alten Handheld – zum Glück stört es das Spiel nicht im Geringsten! LocoRoco 2 sprüht vor Ideen nur so über, spielt sich ebenso kinderleicht wie fantastisch und stellt selbst erfahrene Gamepad-Akrobaten vor angenehme Herausforderungen. Man entdeckt und erklimmt clevere Verstecke, vertreibt sich die Zeit mit unterhaltsamen Minispielen und genießt die wundervolle Stimmung des einzigartigen audiovisuellen Erlebnisses. Genau wie damals kann ich euch dieses Spiel nur wärmstens ans Herz legen!

Pro

kinderleicht erlerntes Spiel und
teils knifflige Herausforderungen beim Entdecken etlicher gut versteckter Geheimnisse
massig fantasievolle und spielerisch sinnvolle Ideen
Minispiele lockern das Geschehen auf
wundervoller, froher Soundtrack

Kontra

mitunter seltsame Verformungen
unhandliche (optionale) Bewegungssteuerung

Wertung

PlayStation4

LocoRoco 2 spielt sich fantastisch und verzaubert mit einer riesigen Vielfalt wundervoller Ideen.

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