E3-Vorschau: Steep (Sport)

von Benjamin Schmädig



Steep (Sport) von Ubisoft
Echtes Winterflair statt Spektakel
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
02.12.2016
02.12.2016
kein Termin
02.12.2016
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ab 4,50€
Spielinfo Bilder Videos
Als Ubisoft ein "Action Sports"-Spiel ankündigte, war ich erst mal ernüchtert. So etwas hatte ich mir unter der großen Neuankündigung jedenfalls nicht vorgestellt. Doch dann zeigte sich immer mehr, dass Steep kein knalliges Arcade-Spektakel werden soll... Und plötzlich hatte es mein Interesse geweckt!

Du und nicht die Anderen

Was mir an Steep gefällt, das ist die Stimmung in den virtuellen Alpen. Als ich auf der E3 nämlich zum ersten Mal in die Berge komme, falle ich nicht aus einem Helikopter auf den Schnee, um zu fetziger Musik durch eine neonbunte Nacht zu rauschen – ich stehe alleine im Schnee und gehe in Ruhe zu einem Absprungpunkt, hätte aber auch ganz woanders hin laufen können. Erst, wenn ich auf Snowboard oder Ski wechsele, rüste ich die entsprechenden Gleiter aus. Oder aber ich schlüpfe in einen Wingsuit, was ich auf Empfehlung des Creative Directors Igor Manceau natürlich tue.

Tatsächlich schwebte Manceau eben kein SSX vor, als er Steep konzipierte, sondern das Erlebnis wirklich am Berg zu stehen – ein Erlebnis, das man mit anderen Spielern teilt, die alle auf denselben Bergketten unterwegs sind. Zum Glück wird man Erstere allerdings nicht ständig sehen, sondern stets nur wenige, die sich in unmittelbarer Umgebung
Winterflair statt SSX-Spektakel: Steep.
Winterflair statt SSX-Spektakel: Steep.
an ähnlichen Herausforderungen versuchen wie man selbst. Natürlich kann man einfach nur die Berge herunter fliegen oder fahren und zwar von jeder beliebigen Position aus in jede beliebige Richtung!

Noch mal!

Man kann aber auch Herausforderungen für eine der vier Sportarten (Wingsuit-Gleiten, Gleitschirm-Fliegen, Ski und Snowboard fahren) annehmen und um Zeiten oder Punkte kämpfen. Bei meinem ersten Wingsuit-Flug muss ich etwa dem Berg so nah wie möglich kommen, um möglichst lange hoch zu punkten. Selbstverständlich warten löchrige Felsen oder Strommasten dabei auf besonders waghalsige "Piloten", die zunächst um Medaillen kämpfen und später die besten Versuche ihrer Freunde als Wiederholung sehen.

Man kann das Geschehen auch jederzeit anhalten, zurückspulen, die Wiederholung verlangsamen und dasselbe mit den Rekordversuchen anderer tun. Wer will, speichert und teilt seine Aufnahmen anschließend mit Gleichgesinnten. Per Tastendruck wiederholt man daraufhin vielleicht eine Herausforderung oder sucht sich eine andere Stelle aus, von der aus man statt mit Wingsuit oder Fallschirm zu fliegen Ski oder Snowboard fährt.
Knifflige Stunts vollführt man natürlich auch hier.
Knifflige Stunts vollführt man aber auch hier.

Kniesprung

Tricks führt man dabei wie längst gewohnt über die Analogsticks aus, während man beim Halten der Schultertasten das Brett an der entsprechenden Seite greift. Zum schnelleren Gleiten geht man zudem in die Knie und mit dem Loslassen derselben Taste springt man ab, im Idealfall von einer künstlichen oder natürlichen Rampe.

Am liebsten bin ich übrigens, zumindest im Wingsuit, aus der Egoperspektive die Alpen herunter gerauscht. Das ist nicht unbedingt präziser, vermittelt aber ein besseres Gefühl für Geschwindigkeit und Gefahr. Im derzeitigen Zustand sieht Steep dabei nicht berauschend aus: Sonnenuntergänge setzen idyllische Akzente und in tiefe Spurrillen passt viel Winterflair. Weil der Schnee aber wie in Streifen zur Seite geschoben wird und die Berge vor allem in der weiten Draufsicht ein bisschen wie zur Demonstration ausgestellte Einzelstücke wirken, haftet Steep in manchen Augenblicken noch das Flair einer Tech-Demo an.
 

AUSBLICK



Dass dem Spiel der letzte technische Schliff noch fehlt, stört mich kaum, denn beim entspannten Herabfahren und -fliegen zählt vor allem die tolle Wintersport-Atmosphäre. Man läuft an einen Absprungpunkt, fliegt am Gleitschirm den halben Berg herab, landet auf den Füßen und fährt den Hang vielleicht auf dem Snowboard weiter herunter. Trotz Onlineanbindung sind die virtuellen Alpen dabei zumindest in der E3-Demo nicht von Symbolen zu Herausforderungen oder anderen Spielern überladen. Letztere sind etwa nur sichtbar, wenn sie in unmittelbarer Nähe an ähnlich Aktivitäten teilnehmen. So könnte Igor Manceau eine gelungene Alternative zum coolen SSX und dem schon älteren Amped 3 gelingen.

Einschätzung: gut

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Kommentare

MrIL schrieb am
Wie es den bei 02:54 wegfetzt, einfach herrlich.
NotSo_Sunny schrieb am
Schön das man hier den Unterschied zu SSX zelebriert, anstatt wie Kotaku deswegen ins mimimi zu verfallen.
artmanphil schrieb am
I iz interested! Vielleicht das Skate der Snowboardgames?
Mr-Red-M schrieb am
Das ganze klingt interessant, nur kann ich mir da irgendwie noch keine vernünftige Meinung bilden,
was das Endprodukt genau darstellen soll, bzw. welches Ziel die Entwicklungsreise da genau haben soll.
Aber gespannt bin ich...
schrieb am