N+14.05.2009, Paul Kautz
N+

Im Test:

Stilisierte Ninjas, glitzernde Goldklumpen, bösartige Superlaser, Strichwelten, Zeitlimits - für Kenner von N+ sind das nur allzu vertraute Stichworte. Bislang kamen nur PC- und 360-Spieler in den Genuss dieses abgefahrenen Jump-n-Runs, mittlerweile dürfen auch PSP-Teufelskerle die Haare raufend durch abgefahren designte Welten rennen und springen.

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Vor etwas mehr als einem Jahr erlebte das als Flash-Spiel bereits enorm erfolgreiche »N« unter dem pompösen Namen »N+« eine erfolgreiche Wiederbelebung - die uns auch glatt 85% wert war! Und da sich das grundsätzliche Spielprinzip, das sich um einen Ninja, Gold, einen Ausgang, jede Menge Fallen und unendlich viele Tode dreht,

Das Grafikesign stammt nach wie vor direkt aus Sparta - nur die Hintergründe sind im Vergleich zu den vorherigen Versionen etwas detailreicher.
nicht geändert hat, verweisen wir euch für Infos darüber faulerweise auf unseren damaligen Test - hier dreht es sich nur um die Neuerungen bzw. Veränderungen, die euch auf der PSP erwarten.

Die subtilste davon betrifft die Grafik: N+ war bereits nur wenig mehr als das, was man vom C-64 gewohnt war, auf der PSP sind lediglich die Hintergründe dezent detaillierter und die zielsicher auf euch abgefeuerten Raketen etwas farbenfroher - der Rest bleibt extrem spartanisch, wirkt auf dem PSP-Bildschirm aber wunderbar klar und kontrastreich. Die nächste Änderung betrifft die Levels, die komplett neu sind: 40 Episoden à fünf Bildschirme macht 200 (teilweise leicht scrollende) Abschnitte im Einzelspielermodus, die kontinuierlich schwerer und fieser werden. Das Durchrennen des Solo-Abenteuers lohnt sich auch für Spürnasen, denn hier gibt es neue Farben für den standardmäßig schwarzen Ninja, Musikstücke oder Animationen freizuschalten. Zusätzlich erwarten euch noch 150 Levels, die im Mehrspielermodus ihren Auftritt haben; 100 im Koop und 50 in den Gegeneinander-Abschnitten. Leider dürfen auf der PSP nur noch zwei Spieler (jeder mit eigenem Modul) an den Start, auch online spielen ist nicht mehr gestattet.

Stampfende Strichmännchen

Der Mehrspielermodus bietet vier Spielvarianten: Im Koop dürfen zwei Ninjas gleichzeitig an den Start, um extra-bösartige Levels durch A-Team-kompatible Zusammenarbeit zu überstehen. »Domination« ist im Vergleich dazu ziemlich öde, denn hier geht es darum, möglichst viele der schwarzen Schalter auf seine Seite zu knipsen - da aber zu zwei Spieler antreten dürfen, bestehen die Runden aus stetem Umhergehüpfe im Kreis. Interessanter ist da schon der »Tag Mode«, der die Aufgabe gibt, möglichst lange vor dem anderen wegzurennen - wird man erwischt, muss man wiederum den anderen schnappen.

Zwei Spieler dürfen sich den Todesfallen gemeinsam oder gegeneinander stellen - leider nur offline.
Bleibt noch die der Modus »Blitz«, ein Spurtfest: Hier muss man innerhalb der vorgegebenen Zeit möglichst oft zur Tür rennen. Klingt albern, macht aber Spaß.

Falls die vielen Levels nicht euren Geschmack treffen sollten, könnt ihr auch den beiliegenden Leveleditor anschmeißen und eigene Superstrecken bauen. Er ist verhältnismäßig einfach zu bedienen, was wohl daran liegt, dass die Baumöglichkeiten relativ simpel sind. Netterweise kann die Welt schnell von der Existenz eures Meisterwerks erfahren, denn alle Levels lassen sich sehr unkompliziert online stellen - umgekehrt dürft ihr von anderen Spielern erstellte Arenen runterladen und selber spielen. All das und mehr wird euch im Handbuch allerdings nur vermittelt, wenn ihr es Englisch mögt - die anderen Sprachvarianten umfassen jeweils gerade mal ein knappes Drittel der Seiten und beschränken sich auf das Allernötigste.

Technisch ist N+ logischerweise etwa auf dem Stand von 1985 - irritierenderweise sogar, was die Ladezeiten betrifft, die für einen derart simplen Handheld-Titel unerwartet lang ausfallen. Außerdem noch eine Warnung an alle Fans des großartigen 360-Soundtracks: Von dem ist hier weit und breit nichts zu hören, stattdessen gibt es generische und sehr öde Stampfbeats.     

Fazit

N+ hat mir vor gut einem Jahr auf der 360 frustrierend viel Spaß bereitet, und auch heute komme ich nur schwer von dem PSP-Strichmännchen los. Das intelligente, wunderbar diabolische Spielprinzip ist nach wie vor unverändert, die Steuerung präzise wie eine Chirurgenhand, das Leveldesign eine Mischung eine stetig gemeiner werdende Ansammlung aus pixelperfektem Anspruch. Zwei Dinge sind es jedoch, die das mobile Gehüpfe im Vergleich zur XBLA-Fassung schlechter dastehen lassen: Zum einen fiel der spaßige Online-Modus komplett unter den Tisch, via Infrastructure können lediglich Levels rauf- und runtergeladen werden. Zum anderen ist die Musik nach den fantastischen Chipklängen der Arcade-Fassung eine bittere Enttäuschung - die billigen Breakbeats und schlaffen 4/4-Stampfer laden schon nach kurzer Zeit zum Abschalten ein. Davon abgesehen ist N+ auch auf PSP ein gelungenes, herausforderndes und wunderbar anderes Jump-n-Run der abstrakten Sorte.

Pro

minimalistischer Grafikstil
exzellentes Leveldesign
motivierende Mehrspielermodi...
intelligentes Spielprinzip
stetig ansteigender Schwierigkeitsgrad
präzise Steuerung

Kontra

minimalistischer Grafikstil
öde Musik
...aber keine Online-Matches
simpler Spielverlauf
hoher Schwierigkeitsgrad

Wertung

PSP

Auch auf der PSP erwartet euch ein wunderbar abgefahrenes, herausforderndes Jump-n-Run - das im Vergleich zur 360-Version allerdings etwas schlechter ausfällt.

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