Super Stardust Portable01.12.2008, Jan Wöbbeking
Super Stardust Portable

Im Test:

Ein Hoch auf das Unterbewusstsein! Der Heimlichtuer im Gehirn sorgt nicht nur des Nächtens für abstruse Träume von zwölfköpfigen Teletubby-Monstern. Das nette kleine »Tool« nimmt euch im Hintergrund all die lästigen Arbeiten ab, welche bewusst ausgeführt viel zu viel Ressourcen fressen würden. Oder habt ihr Lust, euch tausend mal täglich darüber den Kopf zu zerbrechen, auf welche Weise ihr einen Fuß am stilvollsten vor den anderen setzt? Oder darüber nachzudenken, welchen Knopf ihr ihr für welche Schussrichtung drücken müsst?

Zweistick-Shooter ohne zweiten Stick

Der Download-Titel Super Stardust Portable aus dem PlayStation-Store zwingt euch aber zu Beginn des Spiels genau dazu. Bis ihr die Steuerung des hektischen Weltraumballerspiels verinnerlicht habt wie das Fahrradfahren, gehen einige anstrengende Minuten und wund geriebene Daumenkuppen ins Land. Dabei kann man den Entwicklern nicht wirklich einen Vorwurf machen.  Warum zum Kuckuck haben die

Lasst das Feuerwerk beginnen: Die ausdauernden Boss-Gegner verabschieden sich mit einem lauten Knall.
PSP-Designer bei Sony ihrem Baby keinen zweiten Stick spendiert? Da es sich beim PS3-Vorbild Super Stardust HD bekanntermaßen um einen Zwei-Stick-Shooter handelt, musste Housemarque wohl oder übel Kompromisse eingehen und die Handhabung anpassen: Per Analogknubbel lasst ihr euen kleinen Raumjäger elegant durch die Planeten-Atmosphäre gleiten.

Da der zweite Stick fehlt, drückt ihr mit dem rechten Daumen blitzschnell auf den vier Feuertasten herum, um in die entsprechende Richtung zu ballern. Wollt ihr das Feuer diagonal nach rechts oben richten, drückt ihr einfach zwei Tasten gleichzeitig. Aber keine Angst: Nach einer ausgedehnten Eingewöhnungsphase funktioniert auch die an die PSP angepasste Handhabung erstaunlich gut. Um euch das Leben weiter zu erleichtern, haben die finnischen Entwickler dem bekannten Flammenwerfer übrigens eine leichte Zielsuche spendiert. Wie im Vertikal-Klassiker Raiden brutzelt sich euer wunderhübsch lodernder, goldgelber Flammenstrahl auch durch Widersacher, die leicht neben eurer Schussrichtung durch's All rauschen. Seid ihr umzingelt, presst ihr einfach wie ein Grobmotoriker sämtliche vier Buttons in den PSP. Dann nämlich umkreist euch der Feuerschuss neuerdings und bildet eine Art Schutzschild aus Flammen, welches kleinere Gegner problemlos zerbröselt.

Inferno im Weltall

Von der angepassten Handhabung abgesehen hat sich im Vergleich zum PS3-Vorbild Super Stardust HD wenig verändert: Immer noch flitzt ihr mit dem kleinen Gleiter durch ein kunterbuntes Inferno aus hunderten von Asteroiden und allerlei unterschiedlich geformter Raumgleiter, stacheliger Ringsonden und anderer fantastischer Feinde.

Mit dem linken Stick navigiert ihr euren Gleiter, mit den Feuerknöpfen ballert ihr in die entsprechende Richtung.
Euer Ziel ist es,  allesamt mit euren drei Waffentypen in ein blitzendes Inferno zu verwandeln.

Die Explosions-Orgie schaut für PSP-Verhältnisse ungeheuer beeindruckend aus: Um euch herum taumeln hunderte von Gegnern in ultraflüssigen 60 Bildern pro Sekunde durch das All und werden von eurem sich windenden Flammenstrahl in abertausende leuchtender Splitter zerfetzt. Sogar auf einem angeschlossenen LCD-Bildschirm mit 1,17 Meter Bildschirmdiagonale wirkt alles noch äußerst detailliert. Die Planetenoberflächen könne natürlich nicht mit den knackscharfen Pendants auf der PS3 mithalten, aber für PSP-Verhältnisse hinterlassen auch sie einen ansehnlichen Eindruck. Auf die Lauscher gibt es die wuchtigen Orchester-Klänge des PS3-Originals.

Schneller als jeder Schatten

Ihr benötigt nicht nur Reflexe wie ein Kolibri, sondern solltet auch zur rechten Zeit mit dem Steuerkreuz das geeignete Exemplar der drei aufrüstbaren Waffen auswählen. Gefrorene Eisblöcke lassen sich mit blauen Schüssen zerlegen, 

Big Bada-Boom: Housemarque bringt den PSP-Grafikchip zum Glühen!
die roten Feinde grillt ihr mit dem Brenner und andere Widersacher können eure grünen Projektile nicht leiden. Je länger ihr am Leben bleibt, desto höher steigen Multiplikator und Punkekonto. Besonders effektiv treibt ihr Letzteres in die Höhe, wenn ihr mit dem Boost durch mehrere Punkte-Symbole zischt. Der kleine Extra-Schub eignet sich natürlich außerdem prima dazu, aus heiklen Situationen in Sicherheit zu rasen und gleichzeitig die gerammten Gegner ins Nirvana zu stoßen.

Auch die Smart-Bomb hilft, wenn's hektisch wird. Oder aber ihr rettet euch, indem ihr die neue Nuklearbombe am Ende eines Levels durch euren Beschuss detonieren lasst, welche alles verbleibende Gewusel auf der Oberfläche pulverisiert. Neu dabei ist auch der kleine aber feine Einschlag-Modus. Ihr rempelt euch ohne Waffe durch so viele Feinde wie möglich - jede Kollision gibt euch neuen Schub bei eurer Massenkarambolage.    

Fazit

Respekt an Housemarque! Unglaublich, was die Finnen aus der kleinen PSP herausholen: Hunderte von detaillierten kunterbunten Gegnern und abertausende Explosionssplitter ergießen sich mit einer Leichtigkeit über den PSP-Bildschirm, dass ich manchmal gar nicht glauben konnte, dass sich all das auf einem Handheld abspielt. Wieder einmal zeigen die finnischen Entwickler, was man sogar mit einem kleinen Download-Spiel aus einer Hardware herausholen kann - und das bei nur 74 MB Speichergröße. Auch spielerisch wird vor allem Highscore-Fans einiges geboten: Die Waffen und der Schwierigkeitsgrad wurden sinnvoll an die PSP angepasst. Schade, dass nicht die Steuerung aus dem Vorgänger vom Amiga CD32 oder aus Jeff Minters Llamatron übernommen wurde. In beiden Titeln ließ sich das eigene Schiff bzw. das bewaffnete Lama mit nur einem Stick unverkrampfter steuern als in Super Stardust Portable. Andererseits wäre mit dem Handling der genannten Shooter-Opas kein derart blitzschneller Action-Overkill möglich gewesen - und genau das ist es, was die beiden neuen Serien-Ableger kennzeichnet. Außerdem geht auch die neue Variante nach einer Eingewöhnungsphase recht gut von der Hand. Schade, dass man nach rund 90 Minuten bereits alles gesehen hat. Für läppische 7,99 Euro Euro geht der Umfang aber in Ordnung. Nach dem Durchzocken dürft ihr euch außerdem noch am zweiten Schwierigkeitsgrad und dem neuen Einschlag-Modus versuchen oder den Highscore in die Höhe treiben. Letzteren könnt ihr übrigens per Internetanschluss in die weltweite Liste hochladen - zumindest theoretisch. Bei unserem Test ließ sich leider keine Verbindung zu den Servern herstellen.

Pro

<P>
blitzschnelle, fordernde Arcade-Action
knackiger, aber nicht unfairer Schwierigkeitsgrad
ein Traum für Highscore-Jäger
wunderhübsch buntes und detailliertes Explosions-Inferno
beeindruckende Technik
fast immer flüssige 60 Bilder pro Sekunde</P>

Kontra

<P>
wenige Spielmodi
nach 90 Minuten nur noch für Punktejäger interessant
Highscore-Listen funktionieren noch nicht
keine Mehrspieler-Varianten</P>

Wertung

PSP

Ein Fest für Highscore-Jäger und Grafik-Fetischisten: Super Stardust lässt es auch auf der PSP mächtig krachen!

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