Im Test:
Gesprengte Ketten
Während die bisherigen Shippuden-Abenteuer Narutos spätestens beim Wiedersehen mit Sasuke endeten, befasst sich der Story-Modus von Ultimate Ninja Heroes 3 auch mit Sasukes Gründung von Team Hebi und Suche nach Itachi.
Parallel dazu wird auch ein Szenario mit Naruto erschaffen, das geschickt in einem weiteren Treffen der beiden in Getsugakure gipfelt. Puristen mögen vielleicht die Nase rümpfen, aber die Verknüpfung der Anime-Vorlage mit den eigenen Ideen der Entwickler fügt sich sehr harmonisch zusammen und bildet insgesamt einen ordentlichen Umfang aus zahlreichen Story- und Nebenmissionen im klassischen Heroes-Stil. Der in lediglich dezent animierten Standbildern präsentierte Story-Modus hält einige Überraschungen parat.
Das heißt auch im dritten Teil der Reihe erwartet euch ein Mix aus Kampf- und Jump'n'Run-Passagen in 2D, von denen sich einige neuerdings sogar mit bis zu zwei Mitspielern via Ad-hoc-Verbindung bestreiten lassen. Die kooperativen Einsätze machen durchaus Laune, auch wenn Bildrate und Übersicht gelegentlich etwas leiden und die Hüpfpassagen, in denen man unter Zeitdruck den Ausgang erreichen, eine bestimmte Zahl an Gegnern besiegen oder Kisten zerstören muss, reichlich unspektakulär und altbacken wirken.
Alles im Griff
Wer keine Freunde mit eigener UMD in der Nähe kennt, muss hingegen allein bzw. mit KI-Unterstützung losziehen. Der Schwierigkeitsgrad ist eher harmlos, auch wenn es einige (optionale) Missionen gegen Ende durchaus in sich haben. Dafür kann man jedoch vor jedem Einsatz gegen einen kleinen Obolus eine so genannte Taktik wählen, mit der sich Angriffsstärke, Verteidigungskraft und Tempo steigern oder andere Boni aktivieren lassen. Oft kann man auch den Spielcharakter frei wählen und ihm einen bevorzugten Spezialangriff (Nin-Jutsu) zuordnen. Zusätzliche Charaktere, Taktiken und Nin-Jutsus können im Spielverlauf dauerhaft erworben werden. Allerdings kann jeder Charakter jeweils nur ein ultimatives Jutsu verwenden.
Grund dafür ist vermutlich die sehr einfach gehaltene Steuerung, die auch komplett auf Würfe verzichtet:
Die kurzen Jump'n'Run-Passagen wirken altbakcen und nutzen sich mit der Zeit rasch ab. |
Was jedoch unangenehm auffällt ist der unausgewogenen Chakra-Verbrauch und das vergleichsweise billige Kontersystem. Erfolgreiche Ausweichmanöver kosten kaum Energie, missglückte Versuche sogar überhaupt keine. Dadurch kann man natürlich in Bedrängnis einfach wild auf die R-Taste hämmern, um den nächstmöglichen Angriff automatisch zu kontern. Das Resultat ist ein ständiges Hin- und Hergehüpfe mit kurzen Schlagfolgen oder übertrieben häufigen Spezialangriffen, die ebenfalls kaum Chakra kosten und sich rasch wieder aufladen lassen, während der Gegner am Boden liegt. Hinzu kommen natürlich auch noch gelegentliche Übersichtsprobleme, wenn bis zu vier Kampfteilnehmer gleichzeitig auf einer Ebene agieren und sich gegenseitig überlagern oder so weit voneinander entfernt sind, dass die Figuren nur noch wenige Pixel groß sind.
Gute Unterhaltung
Als Party-Gekloppe im Super Smash Bros - oder Powerstone-Stil sind die chaotischen Keilereien dennoch unterhaltsam und werden durch verschiedene Tiefenebenen, Klettermöglichkeiten, fiese Abgründe sowie zufällig erscheinende Power-Ups gekonnt angefacht. Schade nur, dass es keinerlei Turnier- oder Online-Modi gibt.
Dafür kann sich die üppige Charakterriege mit knapp 50 Recken sehen lassen, während Solisten jede Menge freispielbarer Extras wie individuelle Menühintergründe, Charaktergrafiken, Jutsu-Animationen oder eine Jukebox erwarten. KI-Gegner lassen sich in fünf Stufen regulieren, die Ladezeiten halten sich in Grenzen; wer will kann sie aber auch beschleunigen, indem er einen Teil der Daten (427MB) auf Memory Stick installiert. Die Kämpfe machen vor allem im Team Laune, auch wenn die Balance nicht ganz überzeugt.
Fans freuen sich auch wieder über die freie Wahl zwischen US-Synchro und japanischem Originalton, wobei positiv auffällt, dass jeder Dialog des Story-Modus' mit Sprachausgabe versehen wurde. Die grafische Inszenierung der in 18 Akten erzählten Handlung wirkt hingegen eher zweckmäßig. Jeder Akt besteht aus einer Reihe von Ereignisse, die lediglich als dezent animierte Standbilder daher kommen. Die Wege der Story sind natürlich fest vorgeschrieben, es gibt aber auch einige Einsätze und Extras abseits des Hauptpfades, die teils obligatorisch, teils freiwillig sind. So kann jeder selbst entscheiden, ob er auf direktem Weg der Geschichte folgen oder auch ein paar Abstecher machen will, um zusätzliche Boni zu erhaschen oder einfach nur die Portokasse aufzubessern.
Fazit
Ultimate Ninja Heroes 3 setzt wie seine Vorgänger auf einen Mix aus Arena-Prügeleien und kurzen Jump'n'Run-Passagen in klassischem 2D. Die neuen Shippuden-Ereignisse werden zwar nur in unspektakulären Standbildern erzählt, bieten aber mit über 200 Story- und Nebenmissionen sowie knapp 50 spielbaren Charakteren einen ordentlichen Umfang, der trotz selbst kreierten Füllmaterials auch inhaltlich ein ganzes Stück über alle bisherigen Naruto-Versoftungen hinaus geht. Gewisse Einsätze lassen sich neuerdings sogar kooperativ mit bis zu zwei Freunden via Ad-hoc-Verbindung bewältigen. Im Versus-Modus dürfen sogar bis zu vier Spieler mitmischen. Übersicht und Bildrate sind zwar nicht immer optimal, Chakra-Verbrauch und Kontersystem fragwürdig, die Hüpfabschnitte reichlich dröge, aber als unkomplizierte Haudrauf-Action à la Super Smash Bros. macht Heroes 3 durchaus Laune - vor allem in geselliger Runde.
Pro
Kontra
Wertung
PSP
Umfangreiches Shippuden-Abenteuer, das vor allem im Mehrspielermodus für Kurzweil sorgt.
Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.