DragonBall Z: Tenkaichi Tag Team19.11.2010, Jens Bischoff
DragonBall Z: Tenkaichi Tag Team

Im Test:

Der letzte PSP-Auftritt der Dragonball Z-Recken liegt mittlerweile über drei Jahre zurück. Mit Tenkaichi Tag Team wollen Son-Goku & Co ihre Kampfkünste auch auf Sonys Handheld zum Besten geben. Gelingt das Comeback?

Achtung Stolpergefahr!

Tenkaichi Tag Teams Story-Modus deckt alle vier Sagas der Anime-Vorlage ab und lässt euch diverse Schlüsselkämpfe aktiv nachspielen.

Video: Der Launch-Trailer stellt die wichtigsten Spielinhalte kurz vor.Dabei kommt es aber teils zu gewaltigen Sprüngen, die Neulinge und weniger sattelfeste DragonBall-Fans völlig verwirrt im Stich lässt. Zudem werden die einzelnen Handlungsfetzen recht dürftig inszeniert: Statt üppiger Anime-Sequenzen wird man mit simplen Standbildern, Fließtexten und Magerdialogen abgespeist, die nur sporadisch mit englischer Sprachausgabe unterlegt und zum Teil katastrophal übersetzt wurden.

Dazwischen düst man gelangweilt über öde Landkarten zum nächsten Zielpunkt, während man harmlose Standardgegner verdrischt und optionale Such- oder Sammelaufgaben erfüllt. Doch selbst die Storykämpfe bringen einen kaum ins Schwitzen. Es sei denn, man kämpft allein gegen zwei Widersacher, die einen gezielt in die Zange nehmen oder mit fiesen Spezialangriffen in den Rücken fallen. In der Regel hat man aber einen Teamkollegen im Schlepptau, der einem den Rücken frei hält, so lange man ihn entsprechend anweist. Via Steuerkreuz kann man nämlich jederzeit bestimmen, ob sein Partner denselben Gegner ins Visier nehmen, einen zweiten beschäftigen oder selbstständig agieren soll.

Helden nach Maß

Zudem kann man jedem KI-Begleiter bis zu drei spezifische Verhaltensmuster zuweisen, 

Die flotten Anime-Keilereien finden nicht nur am Boden, sondern auch in luftiger Höhe statt.
die ihn z. B. eher defensiv agieren, auf Distanz kämpfen, oder primär Spezialangriffe einsetzen lassen. Im Spielverlauf eignet man sich immer wieder neue Muster an, mit denen man herum experimentieren kann, auch wenn es der weitestgehend harmlose Schwierigkeitsgrad kaum erfordert. Trotzdem ist das individuelle Anpassen der inklusive verschiedener Formen knapp 50 Spielfiguren recht motivierend. Neben dem Verhalten kann man nämlich auch noch andere Eigenschaften wie Angriffskraft, Energieverbrauch oder Kombolänge modifizieren. Entsprechende Optionen erhält man durch bestimmte Leistungen oder gegen bare Münze im spielinternen Shop.

Seinen Geldbeutel kann man sogar während der leider recht langen und häufigen Ladepausen füllen, in dem man herunter fallende Früchte einsammelt. Wer einen Teil des Spiels (600MB) auf Memory Stick installiert, muss nicht ganz so lange warten, schmälert dadurch aber auch seinen Nebenverdienst. Mit der Zeit zehren aber selbst die verkürzten Ladeunterbrechungen an den Nerven, da sie einfach zu zahlreich sind.

Raum für Verbesserungen

Auch Kameraführung, Zielerfassung und Tastenbelegung wirken nicht immer glücklich.

Die Tag Team-Kämpfe können sowohl mit KI-Partnern als auch Freunden via Ad-hoc-Modus bestritten werden.
Vor allem das Ändern der Flughöhe per Steuerkreuz oder Verwandeln via Select-Taste ist unhandlich, während anvisierte Gegner immer wieder aus dem Blickfeld verschwinden und die vollautomatische Kamera Probleme hat in den flotten Schlagabtauschen zu Luft und zu Boden die Übersicht zu wahren.

Schade ist auch, dass der Mehrspielermodus lediglich Ad-Hoc-Verbindungen unterstützt. Dafür können bis zu vier Teilnehmer gleichzeitig die Fäuste schwingen und sich nicht nur klassische Duelle, sondern auch taktische Teamkämpfe liefern oder spezielle Herausforderungen bestreiten. Neben Story-, Duell- und Trainingsmodus gibt es nämlich auch einen Survival- sowie den so genannten Kampf100-Modus, bei dem man allein oder zu zweit ausgewählte Begegnungen bestreiten und dadurch Linien auf gerasterten Spielbrettern bilden muss. Das war's dann aber auch schon hinsichtlich der Spielmodi. Liga- oder Turnieroptionen sucht man leider vergeblich, während Online-Ausflüge lediglich über Umwege wie XLink (PC) oder Ad-hoc-Party (PS3) möglich sind.  

Fazit

Tenkaichi Tag Team liefert durchaus unterhaltsame Prügelaction im DBZ-Universum. Vor allem die Teamduelle für bis zu vier Kämpfer machen trotz teils problematischer Kameraführung, Zielerfassung und Tastenbelegung immer wieder Laune. Auch die Individualisierungen der Charaktere wissen zu gefallen. Auf Dauer mangelt es aber einfach an Umfang und Abwechslung: Die Charakterriege ist im Vergleich zu früheren Episoden eher mickrig, das Move-Repertoire zu einheitlich, das Mehrspielerangebot nur ad-hoc verfügbar und der Story-Modus ein notdürftig inszeniertes, mies übersetztes und spielerisch anspruchsloses Durcheinander, das Veteranen schnell langweilt und Neulinge planlos im Regen stehen lässt. Auch die übrigen Spielmodi sind eher unspektakulär: Neben Standardkost wie Story, Training, Duell und Survival gibt es lediglich noch den so genannten Kampf100-Modus, bei dem man allein oder zu zweit eine Reihe vorgefertigter Begegnungen bestreitet, um auf einem Spielbrett Linien zu bilden. Wer auf flotte, simpel gestrickte Haudrauf-Action mit Freunden steht und schon an Shin Budokai Gefallen fand, wird trotzdem zufrieden sein.

Pro

flotte Prügelaction
kurzweilige Teamduelle
individuelle Charakteranpassungen

Kontra

miese Lokalisierung
Kamera
& Zielprobleme
öder, konfuser Storymodus
teils unhandliche Steuerung

Wertung

PSP

Flotte Anime-Keilerei mit netter Teamkomponente, die spielerisch schnell an Reiz verliert und inhaltlich enttäuscht.

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