Wenn Worte töten können
Video:
Das Intro gibt's in Neu- und Originalfassung zu sehen.
Auf der Seven Sisters Highschool von Sumaru City scheint ein Fluch zu liegen, der die einst so angesehenen Schüler reihenweise entstellt und sich maskieren lässt. Gerüchten zufolge ist ein beliebtes Handyspiel dafür verantwortlich und in der Welt von Innocent Sin sind Gerüchte das Maß aller Dinge. Einmal in Umlauf gebracht, nehmen sie gnadenlos Gestalt an. Drei Schüler wollen dem Phänomen auf den Grund gehen und entdecken dabei verborgene Kräfte, verdrängte Erinnerungen und dämonische Abgründe.
Die Grenzen zwischen Realität und Einbildung verschwimmen, Träume und Ideale werden missbraucht, während skurrile Gestalten mit mysteriösen Absichten auf den Plan treten. Mit Hilfe ihrer eigenen Dämonen, so genannter Personas, stellen sich die schon bald von zwei, Serienkennern nicht unbekannten, Gesichtern begleiteten Schüler dem drohenden Chaos entgegen, das sie quer durch die sich verändernde Metropole und ihre geheimnisvolle Vergangenheit führt.
Eine Welt nach Maß
Über eine Stadtkarte springt man von Bezirk zu Bezirk, wo man eine Reihe von Gebäuden und Schauplätzen aufsuchen, sich nach aktuellen Gerüchten umhören sowie selbst welche verbreiten kann. Daneben gibt es auch diverse Geschäfte, Institutionen und Vergnügungsmöglichkeiten wie ein geheimes Kasino, das aber erst öffnet, wenn man ein entsprechendes Gerücht verbreitet hat. Darüber hinaus kann man mit persönlich bevorzugten Gerüchten auch Einfluss auf das Warensortiment von Geschäften, die Baupläne von Gebäuden, sprich das Leveldesing, sowie das Auftauchen bestimmter Gegner nehmen.
Je nachdem, welche Gerüchte man verbreitet, ändern sich Spielverlauf, Leveldesign und Gegner.
Der durch individuell verbreitete Gerüchte und getroffenen Entscheidungen beeinflussbare Spielverlauf weiß auch heute noch zu begeistern. Auch die bizarre, mitunter durchaus bewegende Story hat kaum an Faszination verloren. Die nur dezent aufpolierte Inszenierung wirkt hingegen reichlich angestaubt: Die Kulissen erscheinen trost- und leblos, die Animationen plump und albern, die englischen Sprecher kommen nur im Rahmen von Kämpfen zum Einsatz, während filmische Einspielungen sehr kurz und selten sind.
Zudem ist die Qualität der Videos nicht unbedingt die beste. Lediglich das Intro wurde neu eingespielt, wobei das in meinen Augen wesentlich stimmungsvollere Original zum Glück nicht komplett raus geworfen wurde und via Videogalerie nach wie vor verfügbar ist. Löblich ist auch die Funktion, beim Soundtrack jederzeit zwischen Original und Remix wechseln zu können, wobei die Unterschiede eher tonqualitativer als kompositorischer Natur sind. Doch egal, für welche Abmischung man sich entscheidet, die musikalische Untermalung ist auch heute noch absolut hörenswert. Wer will, kann die einzelnen Stücke sogar spielintern als CDs erwerben und in aller Ruhe anhören. Alternativ liegt dem Spiel aber neben Kunstkarten und Poster auch eine echte Audio-CD bei.