Test: Tony Hawk's Underground 2 Remix (Sport)

von Paul Kautz



Publisher: Activision
Release:
01.09.2005
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Richtig neu im Vergleich zum Vorgänger sind nur zwei Dinge: Erstens der »Sticker Slap«, der im Grunde nur ein Walljump ist, bei dem ihr gleichzeitig einen Kleber an die Wand eurer Wahl pappt. Damit lassen sich auch rissige Wände zerbröseln, was neue Levelabschnitte öffnet. Hinzu kommt ist der »Fokus-Modus«: Im Grunde nichts
Im Mehrspielermodus dürfen vier Skater gegeneinander antreten.
weiter als eine grafisch ansehnlich umgesetzte Zeitlupe, die man etwas fummelig per Stups auf den Analognippel aktivieren kann, sobald die Special-Leiste gefüllt ist. Für Tony-Neulinge und kritische Manöver dennoch eine praktische Sache - schließlich lassen sich damit Tricks genauer landen, oder man hält Grinds präziser. Der »Freak Out« ist nur halb-neu, schließlich gab es ihn schon in THUG, allerdings wurde er dort zufällig gezündet: Vermasselt ihr eine aussichtsreiche Kombo, habt ihr kurz Zeit wie wild auf die Grind-Taste zu hämmern, um die Freak Out-Anzeige zu füllen. Je nachdem wie voll ihr sie kriegt, zerhackstückt euer Skater sein Board anders. Außerdem bekommt ihr so einen Teil eurer verlorenen Zähler zurück - da das Spiel allerdings kaum noch Wert auf Punktehascherei legt, spielt das im Grunde keine Rolle mehr. Und so erfreut man sich nur ein oder zwei Mal an den unterschiedlichen Wutausbrüchen, hinterher spart man sich die Zeit. Außerdem dürft ihr noch für einige Missionen mit Tomaten um euch werfen. Ihr steuert ausschließlich per Digipad, darüber hinaus ist der rechte Schulterbutton mehrfach belegt – je nach Aktion (Pipe-Übergang, Landung etc.) macht er etwas anderes, schließlich fehlen der PSP die zusätzlichen Schultertasten der PS2.

Last Skater Standing

Musstet ihr in früheren TH-Games noch umständlich Statistikpunkte sammeln, um eure Skater-Werte in die Höhe zu treiben, ist das seit THUG veraltet: Wie dort dürft ihr auch hier jederzeit eine Liste einsehen, die euch verrät, was ihr tun müsst, um z.B. höher springen oder stabilere Manuals fahren zu können. Führt ihr diese Aktionen aus, werden eure Werte automatisch erhöht. Wie gehabt dürft ihr auch extrem viel personalisieren: Der Skater-Editor ist sehr ausgefeilt, und lässt euch tausende Möglichkeiten, einen Sportler nach eurem Geschmack zu kreieren. Es gibt verschiedene Kopfformen, Haare, Stimmen,
Ihr dürft euren Skater optisch verändern und auch euer Gesicht ins Spiel bringen.
Klamotten, Schuhe, Tattoos, Rucksäcke, Mützen oder Brillen – und natürlich auch abgefahrenen Kram wie Zombie-Körper, Roboterbeine oder Clownsnasen. Ihr könnt auch euer Gesicht ins Spiel bringen, indem ihr einfach eine passende jpg-Datei auf den Memory-Stick packt und diese im Spiel einlest. Passt euer Alter Ego, könnt ihr noch eigene Strecken, Tricks oder auch Herausforderungen selber schrauben.

Im Mehrspielermodus dürft ihr bis zu vier Skater hoch gegeneinander antreten – entweder Ad-Hoc oder hierzulande auch via Infrastructure, allerdings ohne Gamesharing. Satte 13 Modi stehen zur Auswahl; neben den gängigen Varianten wie HORSE oder Slap auch zwei neue Spielarten: »Scavenger Hunt« ist im Wesentlichen ein Versteckspiel mit Münzen; »Elimiskate« dagegen ist eine Art »Last Skater Standing«: Ein Countdown läuft, wer am Ende der Zeit die wenigsten Punkte hat, fliegt raus.

Bam in Action

Optisch erwarten euch im Vergleich zu THUG keine großen Veränderungen: Das Hauptaugenmerk liegt immer noch auf den weich animierten Figuren, die jetzt allerdings weniger realistisch, dafür etwas comicmäßig überzogen dargestellt sind. Die Levels stecken voller Details und witziger Ideen, sind allerdings auch nach wie vor sehr eckig aufgebaut. Besonders gelungen sind die zahlreichen Zwischensequenzen mit all den Skate-Cracks, die nicht nur cool geschnitten, sondern teilweise auch sehr witzig sind. Allerdings ist nicht alles eitel
Die eckigen Levels sind keine Hingucker, dafür sind die Animationen der Skater umso besser.
Sonnenschein: die Ladezeiten sind sehr lang, das nahe Aufpoppen von Objekten und Personen stört zwar nicht direkt, sieht aber nicht schön aus. Außerdem zieht die Grafik bei schnellen Bewegungen immer wieder mal nach, was den Spieler kurz in Verwirrung stürzt.

Akustisch gilt schon seit einiger Zeit, dass man mit einem Tony Hawk-Game nichts falsch machen kann – und so ist es auch dieses Mal: Euch erwarten 53 Songs, die abwechslungsreicher nicht sein könnten. Eine sehr bunte Mischung aus Hip-Hop, Punk, Rock, Metal – und 60er Songs! Wer noch nie zu The Doors, Frank Sinatra oder Johnny Cash geskatet ist, kann dies hier nachholen. Ihr dürft eine eigene Trackliste zusammenstellen, und natürlich auch einzelne Songs oder gleich ganze Genres sperren. In Sachen Sprachausgabe hat Neversoft wie üblich alle Skater selbst vor die Mikros gezerrt, die speziell die Zwischensequenzen einmalig gut sprechen – aus diesem Grund gibt es auch keine deutschen Stimmen (mit Ausnahme der akzentverseuchten Passanten im Berlin-Level), sondern nur Untertitel.

    

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