Test: Der Herr der Ringe: Taktiken (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig



Der Herr der Ringe: Taktiken
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
17.11.2005
Spielinfo Bilder Videos
Die Geschichte um das magische Schmuckstück wurde bereits in unterschiedlicher Art und Weise versoftet – warum also nicht auch PSP-Besitzer mit einer Fassung bedienen? Neben Action-Abenteuern und strategischen Herausforderungen müssen die Gefährten somit ab sofort auch taktische Geplänkel bestehen. Wie sie sich dabei anstellen, klärt ein Blick auf Mittelerde, wo Frodo wieder einmal die Reise zum Schicksalsberg antritt…

Verquere Besetzung

Die Hauptrolle spielt dabei nicht nur die Gemeinschaft des Rings, denn ihr dürft auch mit Sauron, Saruman & Co. gegen die Ringschützer ziehen: Sechs Helden kämpfen auf jeder Seite, von denen eine vorgegebene Auswahl in die einzelnen Schlachten zieht.
So eindrucksvoll dieser Kampf auch wirkt: Ihr seht in etwa die maximale Anzahl Einheiten auf einem Schlachtfeld.
Außerdem kommandiert ihr ein wechselndes Aufgebot weiterer Untertanen, wie die Reiter von Rohan oder diverse Orks. Seltsam nur, dass weder Pippin noch Merry eine Rolle spielen. Auf der anderen Seite steht dafür Sauron persönlich seinen Mann im Kampf – jener Bösewicht, der von Peter Jackson gerade mal 30 Filmsekunden in einer Rückblende spendiert bekam…

Aber solche Ungereimtheiten bilden erst den Anfang der lieblosen Präsentation, denn Story und Spiel sind in keiner Weise miteinander verknüpft sind: Natürlich folgt ihr der Geschichte von Frodo, welcher den Ring zum Schicksalsberg trägt. Natürlich verschlägt es euch dabei an Schauplätze aus Buch und Film, wo ihr die von Tolkien und Jackson packend erzählten Auseinandersetzungen nachspielt. Und natürlich macht es unheimlich viel Laune, nicht die weinerlichen Hobbits zum Sieg zu führen, sondern mit Ringgeistern Angst und Schrecken zu verbreiten.

Geschichtliches Chaos

Das alles hilft aber wenig, wenn die Geschichte so starr umgesetzt wird, denn eure Taten haben keinerlei Auswirkungen auf das Geschehen. Da segnet Sauron z.B. das Zeitliche? Kein Problem: Auf der nächsten Karte ist der Böse mit dem fiesen Auge wieder mit von der Partie. Ihr folgt stur der Handlung des Films und besiegt als dunkler Feldherr immer wieder die Guten – ohne dass ihr den Ablauf in irgendeiner Weise zu euren Gunsten wenden könntet. Wie aufregend wäre es gewesen, auf der Seite der Finsternis den Marsch der Orks von Mordor bis nach Minas Tirith zu erleben!

Zu großen Teilen überzeugen dafür die optischen und akustischen Reize, denn fast alle Charaktere sind glaubwürdig
Legolas lässt besonders wirkungsvolle Pfeile in Richtung Orkhorde zischen.
 animiert, während Howard Shores Originalsoundtrack aus den Boxen tost. Lediglich das regelmäßige Ruckeln sowie die Tatsache, dass sich eure Charaktere dank Clippingfehlern schon mal in Felsen oder erhöhten Plattformen "verstecken", sorgen für Stirnrunzeln. Richtig traurig fand ich hingegen die Kulisse beim Finale: Vor und in Minas Tirith sorgen eine riesige mauerähnliche Textur sowie ein undefinierbarer Farbklecks als Hintergrund für Unkenntlichkeit. Da Rundentaktiker jedoch selten opulent verwöhnt werden, reiht sich Der Herr der Ringe im guten Mittelfeld ein. Letzten Endes spielt die Grafik auch nur eine untergeordnete Rolle: Worauf es ankommt ist ein Prinzip der Marke "schnell zu lernen, schwer zu meistern."

         

Kommentare

Egon Olsen schrieb am
...und es war mir eh klar das es kein Incubation im HdR Universum wird.
lorridor schrieb am
hui hatte ich noch mal glück ich wollte es mir auch kaufen aber langsam hat sich in der entwicklung nichts mehr getan und das game wurde ein flop schade da hol ich mir lieber sly 3:-) für die ps2
Egon Olsen schrieb am
Habs mir gestern gekauft, aber noch nicht gespielt. Zum Glück hab ich es nur als \"Snack\" geplant. Passt dann ja und die meisten anderen Wertungen fallen deutlich höher aus.
johndoe-freename-59884 schrieb am
danke für den kommentar amiga_md, muss ich dir zustimmen. so langsam entwickelt sich EAs Produktpolitik zum Image-GAU. Wenn man dort bald nicht das Ruder rumreißt, wird sich das auch in sinkenden Verkaufszahlen ausdrücken. Schnell noch Aktien verchecken, bevor\'s jeder merkt...heheheh *zwinker*
amiga_md schrieb am
... was soll man sagen. ea verkackt ja bei ALLEN neuen system gründlich. es wird zeit, das diese firma den bach runtergeht und all die guten, hinter dicken mauern vergammelnden, mit millionen aufgekauften top-programmierer wieder das licht sehen und wegkommen von lieblos hingeschluderten massenware-fliessbandproduktion. software ist nunmal nicht am fliessband produzierbar, das müssen auch diese raffgierigen geldsaäcke aus der ea-vostandsetage und ihre netten shareholder langsam mitkriegen. alllerdinsg geht das nur, wenn der konsument ihnen den gnadenstoss gibt, und nicht immer wieder geld in diese gierigen rachen wirft, mit dem sie in der lage sind jede kreative firma aufzukaufen, und in ihre sklaventrieber-keller zu sperren. bitte konsumenten -> zerschlagt mit eurem geld dieses monopol -> spart es einfach !
mitdenken wird irgendwann wieder belohnt -> also fangt an !
schrieb am