Test: Star Trek: Tactical Assault (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig



Star Trek: Tactical Assault
Publisher: Ubisoft / Bethesda
Release:
21.12.2006
30.11.2006
Spielinfo Bilder  
Star Trek ist tot - es lebe Star Trek! Das hat sich Ubisoft wohl gedacht, als man das bekannte Science Fiction-Universum ausgrub. Denn wo sich Rick Berman und (bis "Voyager") auch Michael Piller so sehr im Leerlauf der Ideenlosigkeit verfitzten, dass die "Enterprise" nach nur vier Staffeln schon am Ende ihrer Reise war, will Ubisoft der Serie neues Leben einhauchen. Schön, dass sie mit Tactical Assault den Defibrillator auch auf PSP und DS einsetzen. Wird die Mission ein Erfolg oder ist taktischer Rückzug angesagt?

Trekkie-Alarm?

Falls ihr euch über die Klatsche im Bezug auf "Enterprise" wundert: Ich laufe zwar nicht im cardassianischen Aufzug über Conventions, bin aber nach wie vor Star Trek-Anhänger. Selbst als solcher muss man sich aber eingestehen, dass die TV-Serien im Laufe der Jahre stetig abgebaut haben. Ganz anders sieht die Sache in Bezug auf ihre interaktiven Ableger aus: Auf der einen Seite stolpern Star Trek-Titel seit jeher durch sämtliche Wertungskategorien,
Unten links seht ihr, dass die vorderen und hinteren Torpedos einsatzbereit sind. Die Phaser an den Seiten müssen erst nachladen.
auf der anderen Seite gab es echte Höhepunkte. Das grausige Shattered Union verdränge ich z.B. gerne aus meinem Gedächtnis - in Bridge Commander war ich allerdings mit Leib und Seele kommandierender Offizier meines eigenen Raumschiffs.

Und genau das erwartet euch zumindest thematisch in Tactical Assault. Ihr übernehmt die Kontrolle über ein anfangs kleines Schiff und erlebt als frisch gebackener Captain Streitigkeiten zwischen Klingonen, Romulanern sowie den Menschen zu einer Zeit vor dem sechsten Kinofilm. Die Klingonen sind gerade dabei, in Verhandlungen mit der Föderation zu treten, um die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Rassen zu beenden. Dieser Frieden steht allerdings auf der Kippe, als ihr erlebt, wie getarnte Schiffe von Klingonen und Romulanern eure eigenen Leute angreifen. Was braut sich in den Weiten des Alls bloß zusammen?

Namenlose unendliche Weiten

Super: Die Atmosphäre der ersten ausgestrahlten Star Trek-Ära fängt Quicksilver fast ohne Einbußen ein! Phaser zischen durchs Vakuum, Photonentorpedos jagen auf ihr Ziel zu, ein Bird of Prey enttarnt sich vor eurer Nase, Roter Alarm wird vom zweimaligem Kreischen der Sirenen begleitet und das LCARS-Menü piept beim Bestätigen - alles im O-Ton der "Original Series". Abstriche müsst ihr lediglich auf dem DS machen, der ein weniger originalgetreues Universum zeichnet. Auf PSP sind den Entwicklern hingegen auch die Schiffe gelungen, denn Raumstationen, Fregatten, Zerstörer oder Kreuzer sehen wie ihre realen Gegenstücke aus. Richtige Bezeichnungen wie Constitution oder Excelsior fehlen allerdings, ebenso bekannte Schiffe. Nicht einmal der Name Enterprise spielt eine Rolle. Die USS Excelsior selbst ist das einzige vertraute "Gesicht" im Flugpark. Die Charaktere trifft das gleiche Schicksal.

So seid ihr ein unbekannter Captain und übernehmt im Laufe eurer Karriere das Kommando über immer größere Raumschiffe. Im Gegensatz zu den beiden parallel entwickelten Star Trek-Titeln Encounters  und Legacy  bleibt ihr allerdings in der Ära der Originalserie. Nur Kapitäne mit PS2-, PC- sowie Xbox 360-Lizenz erleben Geschichten aus Enterprise, der Next Generation, Deep Space Nine sowie Voyager.
Zum Glück stehen die Schilde noch auf grün - Photonentorpedo im Anflug!2
Damit eure Besatzungsmitglieder neue Fähigkeiten erlernen, könnt ihr Erfahrungspunkte verteilen, denn zu Beginn beherrscht eure Mannschaft weder die schnelle Flucht noch verursacht sie viel Schaden im Kampf. Später kann euer Schiff mehr Schaden einstecken oder verbraucht weniger Hilfsenergie beim Aufladen der Schilde.

Eindimensionaler Weltraum

Ihr solltet dabei gut überlegen, welche Fähigkeiten ihr steigert, denn Tactical Assault fordert den ganzen Offizier. Kurz gesagt: Es ist hackeschwer! Schon die ersten Aufträge musste ich mehrfach beginnen, weil selbst zwei Gegner eine harte Nuss sind. Mit drei Gegnern in ähnlich starken Schiffen könnt ihr es kaum aufnehmen. Nur wenn euch ein weiteres Schiff der Föderation unterstützt, habt ihr eine Chance. Ein Jammer, dass ihr den Verbündeten keine Befehle erteilen dürft. Um gezielt denselben Feind zu attackieren, könnt ihr deshalb nur sehen, welchen Feind eure Verstärkung angreift und diesen als Ziel wählen. Das ist jedoch einfacher gesagt als getan, wenn euer Blickwinkel stets auf den gewählten Feind gerichtet ist. Ihr könnt euch zwar jederzeit und nur auf PSP mit dem Analognippel umsehen, müsst dann aber den Finger vom Steuerkreuz nehmen - was ich allerdings niemandem empfehlen möchte.   

    

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