Ape Academy 220.10.2006, Paul Kautz
Ape Academy 2

Im Test:

Die Affen sind schon wieder los! Gut ein Jahr nach ihrem PSP-Debüt drücken die Anthropoiden erneut die Schulbank. Und auch dieses Mal dreht sich all das Lernen, Bananenschälen und Kreischen um Minigames noch und nöcher, dieses Mal allerdings mit einem zusätzlichen Kartenelement. Werden die Primaten amn Thron von Wario kratzen können?

Superkarte to the rescue!

Womit lockt man Affen aus der Reserve? Mit einer supermächtigen Spectre-Spielkarte? Pff. Mit einer Banane? Pah! Mit drei Bananen? Nä, dafür kratzt man sich nicht mal. Mit 100 Bananen? Och... Mit einem Jahresvorrat? Jaaaaa, Party on! Dafür kloppen sich alle anwesenden Primaten gerne das Grinsen aus dem Gesicht! Das tut ihr, indem ihr euren Lieblingsaffen wählt, und mit ihm Gegner umwalzend von Insel zu Insel zieht. Ihr fordert einen Widersacher heraus, und die Kämpfe mögen beginnen! Oder? Moment, zuvor sollten die Karten erklärt werden: Jeder Spieler hat bestimmte Karten in der Hinterhand, die nicht nur nach dem Stein-Schere-Papier-Prinzip geordnet sind, sondern auch 

So hätten wir die WM gewonnen: Die Minigames sind wirklich mini - und meist nur wenige Sekunden lang.
spezifische Stärken haben - die eine reduziert lediglich die gegnerische Lebensenergie um einen bestimmten Wert, die andere klaut ihm zusätzlich noch Bananen. In jeder Runde spielt ihr eine Karte aus, der Gegner kontert. Habt ihr das höhere Blatt, gewinnt ihr die Chance, die Extras auf der Karte zu gewinnen - dazu müsst ihr lediglich noch das darauf folgende Minigame für euch entscheiden. Verliert ihr das Kartenduell, dient das folgende Game dazu, euren Status Quo zu wahren; ansonsten werden euch Punkte und evtl. Bananen abgezogen. Das geht so lange, bis einer der beiden keine Lebensenergie mehr hat oder die Karten alle sind. Insgesamt erwarten euch mehr als 300 Spielkarten, die ihr, hallo Yu-Gi-Oh, auch mit anderen Affentreibern tauschen könnt.

Hör bloß aff!

Die Minigames, 107 an der Zahl, entscheiden über Sieg und Niederlage - und währen dabei selbst meist nur wenige Sekunden, die für sie benötigte Ladezeit ist in aller Regel länger. Die Ideen sind gewohnt affig: ihr müsst die Entführung per UFO vermeiden, eine Zahl auf einem heranschwirrenden Baseball erkennen, ein Ninjaaffen-Memory für euch entscheiden, den in Zeitlupe ausweichenden Gegner in der »Afftrix« erwischen, ein Fußballtor schießen, ein Schwert mit pelzigen Händen aufhalten oder euch an einen schreckhaften und mit Boxhandschuhen bewehrten Affen heranschleichen. Die super-simple Steuerung beschränkt sich meistens auf eine Richtungsangabe mit dem Digipad, gelegentlich kommt noch die

Vor jedem Minigame wird gezogen: Das Kartenschieben funktioniert nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip.
X-Taste ins Spiel. Problem: Die Minigames wiederholen sich wahnsinnig schnell, sind teils völlig glücksabhängig und gelegentlich bestenfalls schwammig beschrieben - oder was soll man mit »Wähle eine merkwürdige Zahl« anfangen? Freigeschaltete Spielchen könnt ihr euch im »Affenalbum« jederzeit wieder geben.

Habt ihr genug von Solodasein, könnt ihr auch gegen einen Freund antreten - entweder PSP gegen PSP (jeder braucht eine UMD) oder beide an einem System, wobei man das Blickfeld mithilfe eines mitgelieferten »Banana Split-Bildschirms« trennen kann. Leider dürft ihr nicht per Gamesharing gegeneinander antreten, hier lässt sich nur eine kleine Demo verschicken. Technisch bleibt das Affentheater den Vorgaben des Erstlings treu: Einfachste 3D-Optik (man mag fast von einem Wario Ware in 3D sprechen), nervtötende Soundkulisse. Die Sprachausgabe bleibt in jedem Fall englisch, wobei die deutschen Untertitel auch gelegentlich ins Angelsächsische tendieren - oder kennt einer den deutschen Ausdruck »oh fiddlesticks!«?    

Fazit

Hui, die Pausenklingel – endlich! Zugegebenermaßen macht das zweite Jahr auf der Affenschule mehr Spaß als der Erstling: Die Auswahl an Minigames wurde gehörig nach oben gekurbelt, das Kartenschieben hat dem Glücksfaktor zum Trotz eine nette taktische Seite, speziell im Mehrspielermodus wandern die Lippen immer wieder nach oben. Allerdings verliert das Ganze für einzelne Bananenjunkies schnell an Reiz, die Spielchen wiederholen sich zu oft, der Schwierigkeitsgrad taumelt dauernd zwischen »Gähn!« und »WTF?« hin und her, die kreischfreudige Soundkulisse nervt. Auch auf dem zweiten Bildungsweg wird aus dem Spiel kein Knaller, aber immerhin ein etwas größeres Vergnügen als beim Vorgänger.

Pro

massig Minigames
unterhaltsamer Mehrspielermodus
flotte Ladezeiten
nette taktische Kartenkomponente

Kontra

nervende Soundkulisse
auf Dauer langweilige Minigames
Minigames nicht pausierbar
teils unbrauchbare Missionsbeschreibungen
unausgewogener Schwierigkeitsgrad
grottige Kulisse
viele Wiederholungen

Wertung

PSP

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