Test: Star Wars: Lethal Alliance (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Star Wars: Lethal Alliance
Publisher: Ubisoft
Release:
14.12.2006
07.12.2006
Spielinfo Bilder Videos
Star Wars-Spiele haben mittlerweile etwas von einem russischen Roulette: Entweder gibt's etwas Großartiges oder großen Mist. Lethal Alliance schwankt tatsächlich zwischen diesen beiden Extremen hin und her. Immerhin mit positiver Tendenz: Als laserlastiges Action-Adventure in schöner Jedi Knight-Tradition!

Baumel Assault

Zwischen Episode 3 und 4 gewann bekanntlich die Rebellenallianz erheblich an Macht, und Prinzessin Leia erhielt die Pläne für den Todesstern, was schlussendlich den Anfang vom Ende des Imperiums bedeutete. Aber wie gelangten diese Pläne in die blaublütigen Hände? Einen Teil dieser Frage bekommt ihr von Lethal Alliance (LA) beantwortet, denn ihr übernehmt die Rolle von Twi'Lek Rianna Saren, abgekürzt einfach Rianna - eine Söldnerin, die sich der Allianz anschließt, aber nicht, weil sie die Rebellion so super findet, sondern weil sie das Imperium hasst. Und weil die Bezahlung gut ist.

Aus der Entfernung visiert Rianna die Gegner automatisch an, auf kurze Distanz wird der Nahkampfsäbel gezückt.
LA ist eine interessante Mischung: Zuallererst erinnert es stark an die glorreiche Jedi Knight -Serie, schließlich hopst und ballert ihr euch aus der Schulterperspektive durch mannigfaltige, streng lineare Levels in Star Wars-Universum. Dazu gesellen sich Prince of Persia -ähnliche Akrobatik-Einlagen sowie halbautomatische Ballersequenzen, die an den Klassiker Rebel Assault erinnern. In denen baumelt ihr an eurem treuen Flugroboter Zeeo und zischt auf einer festen Flugbahn durch die Städte, während ihr in alle Richtungen Hindernissen ausweicht. Zeeo ist mehr als nur ein Anhängsel: Ihr könnt ihn wie einen Bumerang auf Feinde hetzen oder mit seiner Hilfe an bestimmten Wänden herumklettern, er kann Türen öffnen, weite Abgründe überwinden - fast wie ein metallischer Hund. Rianna streichelt ihn auch gelegentlich, während er Bewegungen macht, denen nur ein putziges Kläffen fehlt. Rianna ist aber auch nicht ohne: Ob Schnellfeuerlaser, Scharfschützengewehr oder stationäres Geschütz, sie kann alles bedienen. Aus der Entfernung wird drauflosgelasert, ist sie nahe genug an einem Gegner dran, wird automatisch die Nahkampfwaffe gezückt - kein Laserschwert, schließlich ist sie kein Jedi, aber nahe genug dran. Die Ziele werden automatisch erfasst, ihr kreist anschließend um sie herum, und könnt mittels der Schultertasten weitere Feinde anvisieren. Das Problem ist allerdings, dass das nur klappt, wenn ihr das Ziel seht: Werdet ihr also von hinten beballert, müsst ihr einfach damit leben - denn die Zielautomatik klammert sich so lange an den Gegner, bis er erledigt ist! Und wechseln könnt ihr auch nicht, denn aufgrund der satellitenartigen Herumstraferei könnt ihr nicht nach hinten sehen. Lästig. Immerhin dürft ihr sehr einfach und ansehnlich in alle Richtungen ausweichen.

Vertraute Klänge

Zeeo ist nützlich: Der kleine Roboter ist Waffe, Schutzschild und Transportmittel in einem!
Prinzipiell ist LA also eine leckere Mischung, doch leider schmecken einige Zutaten abgestanden: Neben der vermurksten Zielsteuerung ist es vor allem die Abwechslungsarmut des Spieldesigns, die teilweise schon Arenakampf-Züge á la Serious Sam annimmt. Dass nur zwischen den Levels gespeichert werden kann, ist nicht ganz so schlimm, schließlich sind selbige recht kurz. Aber Ubisoft hat auch die Chance verschenkt, einen sinnvollen Star Wars-Bonus zu erschaffen: Zwar trefft ihr auf viele bekannte Charaktere wie Kyle Katarn, Prinzessin Leia, Boba Fett oder einen dicken Rancor, doch darüber hinaus bleibt das Spiel farbarm - man kann nur mit wenigen Personen reden, die Story tröpfelt bedächtig vor sich her. Und der Mehrspielermodus ist nicht der Rede wert: Ihr dürft euch lediglich mit einem weiteren UMD-Besitzer in einer Art Deathmatch balgen, in dem ihr euch frische Upgrades kaufen dürft.

Immerhin gibt es technisch keinen Grund zur Klage: Begleitet vom pompösen John Williams-Soundtrack rennt und springt Rianna toll animiert durch die flüssig scrollenden, von der Unreal-Engine befeuerten Levels, dazu gibt es schön anzusehende Zeitlupenaction - und gute Sprachausgabe, je nach Systemeinstellung in Deutsch oder Englisch.

    

Kommentare

van Leuween schrieb am
jetzt muss ich auch mal was sagen *gg*
warum wird krampfhaft, zum ziele eine neue grundlage für ein weiteres game, das gesamte Star Wars Universum immer und immerwieder umgekrempelt ?
So wie es in euerer Einleitung rüberkommt scheint es als ob die Twi´lek Dame die Pläne findet, der Ursprüngliche finder der Totessternpläne war Kyle Katarn aus dem Jedi Knight Vorgänger Da** For*** ( indiziert ) O_o
Find ich als Star Wars Fan nicht schön sowas ^^
Mit jedem neuen game kann man sein komplettes Historienwissen wieder wegwerfen O_o
schrieb am