Test: Pursuit Force: Extreme Justice (Action-Adventure)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
kein Termin
18.03.2009
Spielinfo Bilder Videos
 Aber auch wenn die erzählerische Schwäche sich durch das gesamte Spiel zieht: Adrenalin fließt in rauen Mengen und BigBig gelingen kleine Höhepunkte wie eine Verfolgung, zu deren Unterstützung Rekrutin Ash an eurer Seite kämpft. Sie beherrscht als einzige der Frischlinge das Springen von einem Vehikel zum nächsten und wer einmal mit Ash im Rekordtempo über mehr als ein Dutzend feindliche Boote klettert - mal gemeinsam mit der Lady auf dem gleichen Vehikel kämpfend, mal während die Kamera die unabhängige Action der Akteure in flotten Schwenks einfängt - der vergisst, wie "träge" geschrieben wird.

Falls euch die Gangster dabei arg zusetzen, kommt euch die neue Gerechtigkeitsleiste entgegen, weil ihr von dieser jederzeit euren Lebenssaft auffüllen dürft. Einen Haken hat die Sache natürlich, denen nur bei voller Anzeige springt der Commander in Zeitlupe auf andere Fahrzeuge, richtet mehr Schaden an oder wirft eine Salve Raketen aus der Minikanone im Hubschrauber. Was ihn erstens cooler macht und ihm zweitens natürlich Vorteile im Kampf verschafft. Andere Erweiterungen seiner Fähigkeiten - einen
Eins der großen Boss-Vehikel: Der Commander muss sich auf und an diesem Zug bis nach vorn kämpfen.
schwereren Bleifuß, stärkere Patronen oder eine bessere Schutzweste - muss er von gewonnenen Auszeichnungen kaufen.

Prämien für die Zweitverwertung

Im Gegensatz zum Vorgänger profitiert er zudem von der allgemein besseren Lenkung sämtlicher Fahrzeuge, einem Zoom an allen Waffen und seinem neuen Seitwärtsschritt. Rundum gelungen sind die Abschnitte zu Fuß allerdings noch immer nicht: Die Verbrecher agieren kaum gewieft und präzises Zielen ist mitunter knifflig. Dafür kontern sie den Versuch einer Festnahme, wenn ihr nicht schnell genug die verlangten Tasten drückt - gelingt euch anschließend auch das  Abwehren des Gegenangriffs nicht, ist es um euch geschehen. Glück im Unglück: Pursuit Force 2 kennt Speicherpunkte, was die unverschämt niedrige Frustschwelle des Erstlings vergessen lässt. Zumal ihr jetzt zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen könnt. Auf der höchsten erwartet euch erneut ein höllisch schwerer Ritt, auf der niedrigsten ist Extreme Justice ein Kinderspiel.

Um euch aber nicht nur an den Herausforderungen von BigBig zu messen, dürft ihr auch mit bis zu drei Freunden die extrem Gerechten mimen (einer am Steuer, der andere an der Bordkanone), als Verbrecher vor euren Kumpels flüchten oder euch zu Fuß gegenseitig mit Blei vollstopfen. Da uns Sony nur eine UMD zukommen ließ, können wir allerdings nicht sagen, wie sich die WiFi-Ausflüge anfühlen. Aber selbst wenn ihr auf den Alleingang angewiesen sein, dürft ihr euch ausführlich abseits der Kampagne betun. Schließlich warten der Prämienmodus sowie weitere Herausforderungen mit zahlreichen Aufgaben! Der Prämienmodus  versetzt euch dabei in bereits gelöste Fälle - meistert ihr sie erneut, erhaltet ihr je nach gewählter Schwierigkeit und eurer Leistung Sterne, die ihr in zahlreiche Extras wie witzige "Cheats" oder Filme investieren könnt. Herausforderungen sind dagegen spezielle Szenarien, in denen ihr innerhalb eines Zeitlimits ans Ziel kommen oder sämtliche Terroristen ausschalten müsst - wobei ihr einmal kein einziges Mal mit der Umgebung kollidieren dürft und das andere Mal ohne Gerechtigkeitsleiste auskommen müsst.

Klangliche Varianzen

Was in sämtlichen Aufträgen auffällt, ist das schön gezeichnete Capital City. Der Schauplatz samt ländlicher Umgebung sieht klasse aus, jede Mission führt euch in ein neues Areal und das  Wichtigste für Kenner des Vorgängers: grobes Stottern und
Die Gerechtigkeitsleiste ist voll - würdet ihr jetzt springen, könntet ihr schon in der Luft in Zeitlupe schießen.
Verzögern sind Geschichte! Der donnernde Soundtrack, auf dessen Schwingen der Commander über den Asphalt springt, treibt euch ebenso sicher zum Weitermachen wie vor zwei Jahren. Was man von der restlichen Akustik nicht behaupten kann, denn Explosionen sind mitunter kaum hörbar, im Hubschrauber stört ein viel zu lautes Dauersurren und die Lautstärke anderer Geräusche variiert stellenweise unnatürlich stark. Da hätten die Tester genauer hinschauen müssen, denn bis man sich an diese Schwankungen gewöhnt hat, geht ein Teil der krachigen Atmosphäre verloren.

Ich hätte mir zudem gewünscht, dass BigBig mehr Ideenreichtum an den Tag legt, sobald der Commander eins der dicken Boss-Vehikel besteigt. Dass eine Verfolgungsjagd als Ritt auf einem solchen Ross endet, ist ein großartiger Einfall! Dass ihr dann meistens allerdings nur Tasten drückt, anstatt den namenlosen Helden direkt zu steuern, nimmt den Showdowns viel von ihrer Wirkung. Symptomatisch dafür die rollende Festung des letzten Gegners, auf der ihr kein einziges Mal den Analognippel berühren müsst. Symptomatisch deshalb, weil Pursuit Force gerade in einem seiner letzten Momente zeigt, wie hervorragend es als straff inszenierter Blockbuster im Kleinformat funktioniert - wie viel mehr aber dazu gehört hätte, aus dem rasanten Ritt den großen Thriller zu machen, der es diesmal ursprünglich sein sollte.   

Kommentare

Ist raus hier schrieb am
Hab mir heute überlegt das Spiel zu kaufen, da es bei Karstadt momentan die Aktion 50% auf den Preis gibt (Bei manchen Spielen), aber der Punkt "gelegentliche Abstürze" hat mich dann ein anderes Spiel suchen lassen (Das dann leider nicht 50% billiger zu bekommen war).
Mir ist es unbegreiflich, wieso es Hersteller immer wieder und immer häufiger schaffen, dass Spiele auf Konsolen abstützen oder ruckeln.
Leute, ihr habt hier EINE HARDWARE für die das Spiel programmiert werden muss und nicht wie am PC, wo es nahezu unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten gibt. Verstehe solche Stümper einfach nicht, aber zum Glück weist 4players ja darauf hin und ich strafe solche Pfuscher mit Missachtung.
schrieb am