Vorschau: Monster Hunter Freedom (Rollenspiel)

von Benjamin Schmädig



Monster Hunter Freedom
Entwickler:
Publisher: Capcom
Release:
10.06.2011
Jetzt kaufen
ab 19,98€
Spielinfo Bilder Videos
Einzelne Aufträge statt roter Faden, Echsen statt Orks und Pferdefüßer: Wem das bekannt vorkommt, der ist durch Monster Hunter gestapft und hat sich seine Sporen als Jäger verdient. Im Mai veröffentlicht Capcom die PSP-Fortsetzung in unseren Breiten – Grund genug, die japanische Version zu schnappen und Gehversuche im Dickicht fernöstlicher Textwelten zu unternehmen. Lest selbst, wieviel Potential die Import-Fassung durchschimmern lässt.

Trotz UMD-Zwang zum Hit?

Der ursprüngliche PlayStation-Titel hatte ein Problem: Die Online-Jagd im Team war klasse und machte selbst aus harmlosen Vegetariern Klingen schwingende Beutefänger. Solisten klagten jedoch über die zähe Steuerung, umständliche manuelle Kameraführung und einen Mangel an Missionen, so dass Capcom nur wenige Einheiten an den Mann bringen konnte. Trotzdem spendierte der Publisher den Japanern erst eine kosmetisch aufgepeppte Fortsetzung und veröffentlichte schließlich einen PSP-Nachfolger. Diesmal sollten auch Solo-Jäger (und -Sammler) Kaufanreize finden, doch dann kam alles ganz anders: Was das Spiel in Japan zu DEM Kassenschlager für Sonys Handheld macht, ist der Mehrspieler-Part, zu dem Fernöstler bis zu drei UMD-lose Freunde einladen können. In
Im Team wärt ihr gegen dieses Biest natürlich besser dran...
Nordamerika und Europa wird das jedoch nicht möglich sein und so stellt sich mir vor allem eine Frage: Haben die Solo-Abenteuer ebenfalls Hit-Potential?

Mittelalterlicher Jurassic Park

Grundsätzlich erwartet euch in Monster Hunter Freedom ein normales Rollenspiel, bei dem ihr euer zweites Ich erstellt, Ungetüme erlegt, Erfahrung einheimst, Gegenstände sammelt und Waffen sowie Rüstung kauft. Personalisierung wird groß geschrieben, denn im Vordergrund steht die Entwicklung eures Charakters – eine Handlung gibt es nicht. Im Gegenzug erwartet euch dafür ein reizvolles Setting, welches das übliche Fantasy-Szenario mit einer Fauna aus Dinosaurier-ähnlichem Getier bereichert. Diese Echsen müsst ihr jagen, was ihr in eine Vielzahl vorgefertigter Quests erledigt.

Zunächst einmal gilt es aber, die Grundlagen zu erlernen und so tragt ihr in den ersten Missionen Gegenstände von Kiste A zu Kiste B, übt euch im Grillen einfacher Fleisch-Gerichte, geht Angeln und sammelt Kräuter. Dann erst zieht ihr los, um euren ersten "Dino" zu erlegen. Wo auch immer ihr unterwegs seid, Monster Hunter verblüfft auf der PSP mit einer eindrucksvollen Kulisse, die den PS2-Vorgängern in
In zwei Videos seht ihr, was euch in Monster Hunter erwartet.

Trailer Nummer eins
Trailer Nummer zwei

nichts nachsteht. Da werden nicht einmal Abstriche bei System-bedingten Nachteilen gemacht: Ihr stapft durch einen umwerfend schönen Jurassic Park! Die Tiere und Protagonisten, denen ihr zu Beginn eine individuelle Erscheinung verpasst, stehen der Kulisse in nichts nach. Nur das häufige Nachladen und viele Clipping-Fehler verhindern die Illusion einer perfekten Welt.

Trägheit gegen Riesenechse

Enttäuscht war ich allerdings von der Steuerung während der herausfordernden Kämpfe: Die Auseinandersetzungen sind auf der einen Seite spannend und verlangen ein überlegtes Vorgehen, das ohne wildes Knopfdrücken auskommt. Auf der anderen Seite ärgert es mich aber, dass meine Heldin jede Bewegung erst beenden muss, bevor sie blockt oder die Waffe wegsteckt. Gerade das ist für eine sinnvolle Verteidigung aber wichtig, denn die Monster schlagen nach einem Hieb meinerseits schnell zurück und wenn die Lebenskraft gen null geht, sind flotte Sprints in Richtung Ausgang angesagt –
In allen Quests begegnen euch imposante "Dinos".
  was mit gezogener Klinge aber nicht möglich ist. Immerhin werde ich bei vollständigem Energieverlust ins Basislager zurück gekarrt, was die kleine Portion Frust mit neuem Mut entschärft. Highlight sollen natürlich auch hierzulande die Mehrspieler-Partien werden, bei denen im Gegensatz zur japanischen Version jeder Teilnehmer seine eigene UMD benötigt. Da das Spiel jedoch sehr textlastig ist, war es uns nicht möglich, den Multiplayer-Modus jetzt schon unter die Lupe zu nehmen.

Und was geschieht mit den erlegten Dinos oder gesammelten Gegenständen? Ihr bringt die Zielobjekte in eine Kiste im Lager. Nur was ihr zusätzlich in den Rucksack packt tragt ihr ins eigene Heim. Dort verstaut ihr es in einer großen Truhe oder nutzt es für die Aufwertung des Charakters. Das Fleisch erlegter Tier könnt ihr z.B. verspeisen, aus Knochen lassen sich Waffen bauen. Ihr dürft diesmal auch Felyne genannte Köche ins Haus holen, die wie Katzen aussehen und euch leckere Speisen zubereiten. Mit denen steigert ihr vorübergehend eure Werte, wobei jeder Koch eine Spezialität in petto hat, um bestimmte Fähigkeiten zu verbessern. Ebenfalls neu ist eure Farm, auf der ihr in aller Ruhe Pflanzen züchten, Schätze suchen oder Fischen gehen dürft. Damit ist der tägliche Kalender eures Protagonisten stets gut gefüllt.

   
 

AUSBLICK



Gefällt mir, was Capcom da entwickelt hat! Monster Hunter Freedom ist dank der aufgebohrten Möglichkeiten im Solospiel eine abwechslungsreiche Alltags-Simulation mit dem Flair eines Rollenspiels. Die umwerfende Kulisse hat mich trotz kleiner Schwächen sofort in den Bann gezogen, dicke Pluspunkte sammelt die Jurassic Park-Atmosphäre und die vielen Aufträge konnten mich bislang durchgehend bei der Stange halten. Nebenbei kümmere ich mich noch um Haus und Garten und stehe damit quasi voll im Leben. Bleibt die Frage, ob die Missionen auf Dauer so unterhaltsam sind wie in den ersten Stunden – im ersten Monster Hunter wurde die Welt sehr überschaubar, sobald man sie oft genug bereist hatte. Auch mein Held muss sich erst beweisen: Seine trägen Bewegungen haben mich in den ersten Stunden nie entmutigt. Bleibt das auch später so oder gewinnen die Frustmomente im Kampf gegen große Gegnern doch die Überhand?Ersteindruck: gut
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Kommentare

wickedcharly schrieb am
Hi Leute.
Es gibt keine Klassen in MH. Nur Männlein und Weiblein. In der Stadt kann man sich frei bewegen, doch in den quests (Wälder, Wüsten etc...) hat man ein zeitlimit. Am anfang immer 50 minuten. Dort Sammelt und jagt man.
Die Grafik ist absoluter Hammer für die PSP, und die animationen sind sehr gut gelungen. Bin noch nicht sehr weit, doch dies sind mal standart informationen.
PS. Es lädt nach jeder Zone (12 Zonen am anfang im Wald) DOCH, dies geschiet recht flott.
Hammer Spiel für jäger und sammler (rollenspieler).
Hoffe ich konnte etwas helfen...
Enjoy gaming :Daumenlinks:
tüdeldü schrieb am
ich kenn die Vorgänger leider nicht,gibt es denn verschieene Charakterklassen?
lorridor schrieb am
es ist eigentlich so wie monster hunter g(nie in eu erschien) aber wenn du den vorgänger mochtest dann wirst freedon vergöttern :wink: ich komme seit freitag nicht mehr weg von den spiel :twisted:
tüdeldü schrieb am
Kannst du mal ein paar Features nennen,die besonders gelungen sind?
Gibt es verschiedene Charakterklassen?
johndoe-freename-96109 schrieb am
Zocke das Ganze jetzt seit Donnerstag und muß sagen, daß es mal wirklich süchtig macht... :evil:
schrieb am