Worms: Open Warfare 224.07.2007, Paul Kautz
Worms: Open Warfare 2

Vorschau:

Wie jeder weiß, sind Lumbricidae, nicht ohne Grund auch als »Gemeine Regenwürmer« bekannt, die gefährlichsten Tiere aller Zeiten. Wer ihnen in freier Wildbahn begegnet, sollte gewarnt sein: Ihr müsst mit dem Einsatz von Granaten, Raketenwerfern, explodierenden Schafen, gemeingefährlichen Karate-Attacken und dreckigem Gelächter rechnen! Nun... zumindest jeder Computerspieler sollte das wissen!

Verkriech dich!

Vor gut einem Jahr verwandelten sich DS und PSP in Schlachtfelder - wurmstichige Schlachtfelder! Entwickler Team 17 hat seine guten alte 2D-Kriechtiere in spaßige Gefilde geschickt, die uns im Test 86 Prozent  (bzw. 77 im Falle der DS-Version ) wert waren. Was kann ein zweiter Teil da viel besser machen, außer das gelungene Konzept mit der üblichen Formel »Mehr on allem« anzureichern?

Die DS-Levels erstrecken sich jetzt auf Wunsch über beide Bildschirme.
 Zunächst einmal tut frisches Blut immer gut: Und so sitzen dieses Mal nicht Team 17, sondern die niederländischen Designer Two Tribes an den Hebeln - und die haben schon auf dem glücklosen N-Gage mit der entzückenden Umsetzung von »Worms World Party« bewiesen, dass sie ein geschicktes Händchen für gut spielbare Wirbellose haben. Und natürlich gibt es in Worms Open Warfare 2 mehr: Mehr Waffen, mehr Levels, mehr Spielmodi. Dagegen spricht ja auch nichts - es kommt immer darauf an, wie sinnvoll diese Erweiterungen eingeflochten werden, und dass sie nicht zum Selbstzweck verkommen, wie einst im zugrunde verbesserten Lemmings 2. Details? Sollt ihr haben: Die Levels haben nach wie vor bestimmte Themen wie den Ersten und Zweiten Weltkrieg, Piraten oder die Zukunft. Neben dem allgemeinen Landschaftsdesign hat diese Wahl aber auch Einfluss auf levelspezifische Besonderheiten: In der Piratenwelt z.B. senkt und hebt sich  der Wasserspiegel kontinuierlich; wer da einen Wurm zu tief platziert, ist ihn schneller los, als er »Blubb!« sagen kann. Nach wie vor könnt ihr auch eigene Teams anlegen, die Mitgliedswürmer benennen und personalisieren - dieses Mal dürft ihr neben Sprache und Grabstein auch die Hautfarbe, den Siegestanz oder die Art der Flagge personalisieren. Und natürlich gibt es mehr Waffen, teilweise bekannt, teilweise neu: Bazooka, Uzi, Stupser, Bumerang, Büffel der Lügen, Betonesel, Superschaf, Bunkerbombe, heilige Handgranate, explodierende Banane, Elektromagnet, Dynamit oder Blitzangriff versprechen bombigen Spaß. Bis hierhin sehr subtile Verbesserungen, und davon kann man ja nie genug haben.

Jede Menge Wurm

Auffälliger wird's in Sachen Spieldesign: Natürlich gibt es nach wie vor die Möglichkeit des schnellen Spiels, außerdem wartet eine komplette Kampagne auf den einsamen Wurmtreiber. Weiter geht's mit den neuen »Puzle-Modus«, der ein bisschen an den Klassiker »Yoshi's Cookie« erinnert, nur mit Würmern und Bazookas: In jedem Level habt ihr eine bestimmte Anzahl an Waffen, mit der ihr alle anwesenden Gegner ausschalten müsst - kein Zeitlimit, keine Zugbegrenzung, die Feinde schießen nicht mal zurück. Hier  müsst ihr gewieft und taktisch vorgehen, jeden Zug sorgfältig planen, jede Waffe optimal ausnutzen. Darüber hinaus erwarten DS-Gamer drei Modi, die speziell für diese Plattform und ihre Sondermöglichkeiten entwickelt

Die PSP-Fassung wird ihrem Vorgänger optisch sehr ähnlich sein, aber buntere Levels und mehr Effekte bieten.
wurden: In »Blow« müsst ihr euren am Fallschirm baumelnden Wurm per Pusten ins Mikro möglichst schnell durch einen Level bugsieren. »Blast« macht den Stylus zu einer gefährlichen Waffe, die per Druck aufs Touchpad eine dicke Explosion vom Stapel lässt - mit der ihr euren heldenhaften Wurm ebenfalls ins Ziel sprengen sollt. Das letzte Minispiel »Draw« hat dagegen etwas von Kirby: Power Paintbrush : Auch hier müsst ihr Testsubjekt Wurm sicher von A nach B befördern. Während er von Minen und explodierenden Fässern beschleunigt wird, ist es eure Aufgabe, mittels Stylus Hindernisse und Sprungfelder in seinen Weg zu malen.

Und natürlich gibt es einen besseren Mehrspielermodus: Endlich dürft ihr online spielen, sowohl am DS als auch an der PSP - dazu versprechen die Entwickler ausufernde Statistiken. Falls ihr lieber im engeren Freundeskreis mit Granaten um euch werft, gibt es natürlich lokale und Hotseat-Modi, außerdem den neuen Modus »Rennen«, in dem ihr euer Geschick mit Ninja-Seil und Jetpack unter Beweis stellen müsst. In Sachen Technik profitiert vor allem die DS-Fasung vom neuen Team: Die in mehreren Ebenen scrollenden Levels sind bunter, die Würmer größer und besser animiert. Darüber hinaus werden jetzt beide Bildschirme auf Wunsch zur Darstellung der höheren Levels genutzt - wer das nicht will, muss nur auf die Select-Taste drücken, und schon zeigt der obere Screen eine Übersichtskarte des ganzen Levels.      

Ausblick

Worms gehört zu meinen Allzeit-Favoriten, die PSP-Version von Open Warfare begleitet mich seit dem Release zuverlässig auf jeder kleineren und größeren Reise. Und der Neuling? Der wird ebenfalls seinen Platz in meinem Handgepäck finden, haut er doch nicht mit der »Da muss mehr rein, immer mehr!«-Pauke aufs Spielprinzip, sondern verfeinert es, ohne die Grundmechaniken groß zu verändern, liefert intelligente Verbesserungen, die Spaß machen, aber sich nicht aufzwingen - so ist’s recht! Auf der anderen Seite bleibt so natürlich ein Spiel, das man im Großen und Ganzen schon kennt, Innovationsfreunden dürfte das ein Dorn im Auge sein.

Ersteindruck: gut

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.