Alles drin, alles dran
Genau wie bei den "großen" Versionen wird auch hier die FIA-Lizenz ordentlich ausgenutzt: Alle Fahrer, Teams und Strecken der aktuellen Saison wurden auf das Modul gepackt, so dass auch hier die zwölf Rennställe auf den 19 Kursen um die WM-Krone kämpfen. Selbst die Setup-Einstellungen wurden ins Miniformat übertragen - es darf also fleißig am Getriebe, dem
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Ferrari war in dieser Saison meist weit von der Spitze entfernt. |
Fahrwerk und der Aerodynamik geschraubt werden. Einen Mechaniker mit Schnell-Optionen findet man hier zwar nicht, doch darf man auf ein einfaches Tuning zurückgreifen, bei dem an detaillierten Einstellungen gespart wird. Trotzdem wäre die Auswahl an vorgefertigten Einstellungen komfortabler gewesen.
Rückschritte
Generell frage ich mich, warum man einige sinnvolle Elemente nicht von den anderen Plattformen übernommen hat. Das kurze Rennwochenende mit nur einer Qualifikations-Session gibt es hier genauso wenig als Alternative wie das taktische Benzinmanagement oder die optionale Rückspulfunktion, die nach Fahrfehlern neue Versuche erlaubt. Auch Siegerehrungen oder Parc fermé-Szenen fallen flach. Zudem vermisst man die Möglichkeit, auf Knopfdruck nach hinten zu schauen - gerade, weil in den Außenspiegeln nichts dargestellt wird. Dabei hätte man Funktionen wie diese ohne Probleme auf das Digitalkreuz legen können. Immerhin darf man selbst im Handheld-Format in der Cockpitansicht Gas geben, auch wenn die Details insgesamt zu wünschen übrig lassen und sowohl Strecken als auch Boliden nur mäßig texturiert wurden.
Kampf der Schichten
Vor allem bei den F1-Flitzern werden die technischen Defizite deutlich, denn hier ploppen ständig die verschiedenen Texturschichten auf oder verschwinden wieder, so dass man nach einem gewissen Abstand nur noch grob die Hinterräder und eine Pixelmasse als Fahrzeug erkennen kann. Während man diese Einbußen noch halbwegs verschmerzen kann, kann man hinsichtlich der schwankenden Bildrate kein Auge mehr zudrücken: Vor allem mit aktiviertem 3D-Modus wird die Darstellung immer wieder von Slowdowns und Rucklern geplagt, die das an sich gute Geschwindigkeitsgefühl sofort zerstören.
Komplettes Starterfeld |
Alle Teams & Fahrer gehen auch auf dem 3DS an den Start. |
Immerhin muss man den Entwicklern zugute halten, dass sie es selbst auf dem 3DS schaffen, mit 24 Piloten das komplette Starterfeld ins Rennen zu schicken, auch wenn sie der Hardware damit offensichtlich etwas zu viel abverlangen. Es sind nicht nur die Performance- und Technik-Einbußen, mit denen man hier leben muss. Auch für die KI scheint man nicht mehr sonderlich viele Ressourcen übrig gehabt zu haben, denn was die anderen Fahrer hier an Manövern bieten, ist unter aller Kanone: Das geht schon damit los, dass sie die Fahrbahn in spontaner und plötzlicher Zickzack-Manier kreuzen. In der Realität würde man für ein solches Verhalten regelmäßig bestraft, doch hier ist es die Normalität. Darüber hinaus scheinen sie mich als Fahrer überhaupt nicht wahrzunehmen - entsprechend kracht es häufig, wenn mir die KI-Dumpfbacken in die Seitenkästen oder ins Heck rasen oder mich durch abruptes Abbremsen in einen Auffahrunfall verwickeln. Den Nachteil hat fast immer der Spieler, der sich entweder zurück in die Box zur Reparatur schleppen muss oder vom inkonsequenten Strafsystem zu einer Zeitstrafe verdonnert wird.