Im Test:
Frechheit!
Vor zwei Wochen sorgte eine schlechte Nachricht für Unmut unter den wartenden Vita-Fans: In der Handheld-Fassung von Rayman Legends (ab 3,80€ bei kaufen) wurden tatsächlich sämtliche Exemplare der lustigen Invasions-Levels gestrichen. Dabei handelte es sich um eine Reihe von Bonus-Herausforderungen, welche im Story-Modus neben den normalen Levels erschienen. Sie wurden der Geschichte nach von bösen Zwillingen aus einer Paralleldimension eingenommen. Der Schatten-Rayman jagte dem Spieler z.B. wie ein Geist hinterher und durfte nicht berührt werden. Mittlerweile hat Ubisoft eine gute Nachricht hinterher geschoben: Die fehlenden Inhalte sollen später noch als Patch oder DLC nachgeliefert werden.
Im Gegenzug finden sich in der Vita-Fassung aber fünf exklusive Murphy-Herausforderungen, in denen man mit dem Finger den gleichnamigen Frosch über den Schirm steuert, während eine KI-Figur durch den Level hüpft. Wie das im Detail
Doch kein Online-Koop…
Die Option für das kooperative Spiel sorgte zunächst für Verwirrung. Obwohl sich in den Menüs ein „WiFi“-Punkt findet, gibt es nach wie vor keinen Koop-Modus über das Internet. Offline dürfen statt vier Teilnehmern nur noch zwei loslegen. Sie verbinden ihre Vitas entweder direkt per Funkverbindung (Ad-Hoc) oder nutzen einen zwischen ihnen aufgebauten Wireless Router, um z.B. die größere Entfernung zwischen zwei Stockwerken zu überbrücken. Leider wurden die Optionen missverständlich benannt und auch der Start eines Koop-Spiels ist umständlich: Es kommt nur dann eine Verbindung zustande, wenn der Host sein Spiel bereits gestartet hat und der Mitspieler aus dem Hauptmenü heraus beitritt. Leider werden solche Eigenheiten nicht in der Anleitung erwähnt.
Gelungenes Tatschen
Spielt man alleine, funktionieren Murphys Touchscreen-Levels ebenfalls gut. Ganz so präzise wie mit Stylus und dem Gamepad der Wii U lässt sich der Grinsefrosch mit der Fingerkuppe natürlich nicht steuern. Außerdem verdeckt man auf dem kleineren Bildschirm ab und zu das Geschehen oder gleitet versehentlich über den Rand hinaus. Schade auch, dass kein Multitouch unterstützt wird. Ich hätte gerne gleichzeitig Plattformen verschoben und auf Gegner gepatscht. Doch das ist Kritik auf hohem Niveau:
An kniffligen Stellen lässt sich das Bild wieder heranzoomen. Ein Touchscreen-Strich mit zwei Fingern – und schon befindet man sich näher am Geschehen. Trotzdem wurde die Funktion immer noch nicht zu Ende gedacht: Sobald man auf einem neuen Bildschirm landet, zoomt auch die Kamera wieder heraus und man muss nachjustieren. Ein kleiner Schönheitsfehler ist die verringerte Soundqualität. Wenn man genau hinhört, klingen die hervorragend komponierten Musikstücke und die Soundeffekte ein wenig dumpf. Die Einbußen fallen bei weitem nicht so krass aus wie bei der kratzigen 3DS-Umsetzung des Vorgängers, trotzdem war Ubisoft bei der Sound-Kompression etwas zu sparsam. Wer möchte, kann übrigens auch seinen Facebook-Account verknüpfen, um Highscores zu posten. Oder man bleibt einfach bei den zahlreichen PSN-Bestenlisten. Auch die Online-Herausforderungen, die klassischen Origins-Levels und andere Inhalte der übrigen Umsetzungen sind enthalten.
Fazit
Ubisoft Montpellier hat nicht zu viel versprochen: Rayman Legends ist auch auf der Vita legendär gut! Man merkt an allen Ecken und Enden, dass hier Entwickler mit viel Leidenschaft für klassische Jump-n-Runs am Werk waren. Ob nun das traumhafte Design, die albernen Animationen oder die coolen Musik-Levels: Das Spiel sprüht förmlich vor Abwechslung und guter Laune. Dank der gelungenen Touchscreen-Umsetzung beweist auch die Handheld-Version, wie viel Spaß ein asynchroner Mehrspielermodus machen kann. Es ist erstaunlich unterhaltsam, Frosch Murphy mit dem Finger blitzschnell durch die Levels zu steuern, obwohl der Vita-Touchscreen die Präzision des Wii U-Gamepads natürlich nicht ganz erreicht. Auch die lange Wartezeit hat dem Spiel offenbar gut getan. Die Abschnitte sind bemerkenswert gut ausbalanciert – frustige Bosskämpfe oder Fluchtsequenzen tauchen diesmal nicht auf. Trotzdem gibt es knallharte Herausforderungen für Profis – schade, dass einige davon auf der Vita vorerst gestrichen wurden. Schade auch, dass die Figuren nur wenige Fähigkeiten beherrschen und der Koop-Modus nur noch zu zweit funktioniert. Davon abgesehen gibt es aber kaum etwas zu kritisieren. Rayman Legends baut zwar lediglich auf einem altbekannten Spielprinzip auf, perfektioniert dieses aber auf eindrucksvolle Weise!
Pro
Kontra
Wertung
PS_Vita
Wahnsinnig fantasievoll, unglaublich motivierend und bis ins Detail ausgefeilt: Rayman Legends ist auch auf PS Vita legendär gut!
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