Test: Not A Hero (Arcade-Action)

von Mathias Oertel



Not A Hero (Arcade-Action) von Devolver Digital
Bleihaltige Polit-Satire
Entwickler:
Publisher: Devolver Digital
Release:
14.05.2015
02.02.2016
Q4 2015
24.05.2016
Erhältlich: Digital (Steam, GOG)
Spielinfo Bilder Videos
Das britische Indie-Team von Roll7 zeigt eine enorme Bandbreite: Auf der einen Seite zeichnet es verantwortlich für die Skate-Serie OlliOlli, auf der anderen steht die Arcade-Ballerei Not a Hero, die jetzt auch auf der PlayStation 4 erhältlich ist. Ob der knallharte Deckungs-Shooter über ein halbes Jahr nach seiner PC-Premiere immer noch unterhalten kann, verrät der Test.

Wahlschlappe?

Der direkte politische Bezug, den Roll7 bei der PC-Veröffentlichung von Not a Hero parallel zu den letzten britischen Parlamentswahlen herstellen konnte, fehlt beim PS4-Release zwar. Doch die satirisch angehauchte Politposse funktioniert nach wie vor. Immerhin geht es hier um einen Kandidaten, der versucht, die Macht an sich zu reißen. Pardon: die britische Bevölkerung davon zu überzeugen, ihm beim nächsten Urnengang die Stimme zu geben. Dass es sich hierbei um ein lilafarbenes Riesenkaninchen mit menschlichen Zügen aus der Zukunft namens BunnyLord handelt, ist vielleicht ein Grund des Misstrauens, aber kein Hindernis. Denn BunnyLord hat eine einfache Formel zum Sieg: Verbrechen. Genauer gesagt: Das Auslöschen der Kriminalität. Der Wahlkampf-Organisator Steve (und acht seiner Kollegen) ist mit seiner Vergangenheit als Auftragskiller genau der richtige, um die über 20 Aufträge durchzuführen und die Stimmen für BunnyLord zu sichern.

Gelegentlich weht ein Hauch von John-Woo-Klassikern durch die Retro-Kulisse.
Gelegentlich weht ein Hauch von John-Woo-Klassikern durch die Retro-Kulisse.
Und bevor man sich versieht, wird man von BunnyLord durch zweidimensionale Abschnitte gehetzt, in denen man schießend, rutschend und in Deckung gehend Dealer erledigt, Geiseln rettet oder einfach nur Wahlkampf-Plakate an strategischen Positionen platziert. Dass es Roll7 dabei gelungen ist, in einem eigentlich klassischen 2D-Pixelshooter die Illusion einer gut funktionierenden Deckungsmechanik einzusetzen, ist bemerkenswert. Das Geheimnis: Man hat eine Halbebene zur Verfügung, in der man auf Knopfdruck Schutz suchen kann und in der man sich (ebenfalls auf Knopfdruck) von Vorsprung zu Vorsprung bewegt.

Pixel-Gewalt

Den zahlreichen Feinden, die natürlich allesamt bewaffnet sind und die teilweise auch überraschend beim Überschreiten bestimmter Punkte getriggert werden, kann man mit zahlreichen Methoden den
BunnyLord greift mitunter auch selbst aktiv in den Wahl-"Kampf" ein.
BunnyLord greift mitunter auch selbst aktiv in den Wahl-"Kampf" ein.
Garaus machen: Entweder im klassischen Schusswechsel, aber auch per Exekution, wenn man es schaffen sollte, siekurzfristig KO zu schlagen, so dass man an sie herankommen und ihnen den finalen Rettungsschuss verpassen kann. Oder aber mit Sprengkörpern in verschiedenen Formen wie Granaten, Rohrbomben usw. Mein Favorit in diesem Bereich ist die Katze, die erst fröhlich miauend auf die Feinde zuläuft, dann aber einen Zünder aktiviert, der das halbe Stockwerk mit einer Flammenwelle einnebelt. Viele dieser Sonderwaffen sind allerdings gut versteckt, weswegen sich das Erforschen der mitunter verzweigten Abschnitte lohnt. Gelegentlich muss man dabei auch in bester Action-Manier durch Glasscheiben hindurch auf einen Sprung ins Ungewisse einlassen – nur so lassen sich manche Bereiche erreichen.

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