Unit 1316.12.2011, Benjamin Schmädig
Unit 13

Vorschau:

Was bin ich? Ich hab keine Kampagne für Einzelspieler. Auch eine Geschichte erzähle ich nicht. Ob ich ein Mehrspieler-Shooter bin? Nein, nicht im herkömmlichen Sinne. Bei mir kämpft man um Punkte - ähnlich wie in Segas The Club. Ein Freund darf dir kooperativ unter die Arme greifen und eure Punkte werden in weltweite Ranglisten geladen. Ich bin das Vita-Projekt der SOCOM-Macher.

Willkommen im Klub!

The Club - ach, du lieber Himmel! Punktehatz statt Shooter-Coolness, wer hatte dieses Spiel gebraucht? Doch aus irgendeinem Grund schließt Sony genau daran an. Man sprintet zwar nicht im Sauseschritt durch die recht  umfangreichen Levels, aber am Ende geht es eben nur um Punkte: für Abschüsse, ohne entdeckt zu werden, für aufeinander folgende Abschüsse, für das Ausschalten von Kameras, für Kopfschüsse usw.

Warum SOCOM-Entwickler Zipper auf Handlung und aufeinander folgende Missionen verzichtet? Weil Unit 13 (ab 54,99€ bei kaufen) den Zwischendurch-Shooter definieren soll. Man will Schulterblick-Action bieten, die mal 20, mal nur zwei Minuten dauert. Um die Vita als Ständig-Online-Konsole auszureizen, werden außerdem Ranglisten aktualisiert. Bricht ein Kumpel einen Rekord, wird seine Freundesliste darauf hingewiesen und darf umgehend zum Gegenschlag ansetzen. Abgesehen davon darf man jeden Auftrag auch zu zweit absolvieren.

Jeder wie er will

Allzu banal ist das Punktesammeln nicht, denn für jede Mission stehen sechs Agenten zur Wahl. Der eine beherrscht das leise Anschleichen, der andere trägt schweres Gerät und aufgrund ihrer Fähigkeiten erzielen unterschiedliche Agenten verschiedene Punkte leichter als ihre Kollegen. Selbstverständlich setzt Zipper alles daran, das System so auszugleichen, dass alle Kämpfer die gleichen Chancen auf einen Highscore haben. Trotzdem dürften

Vorschau auf die Spiele

Wir haben auf Messen und Vorschau-Veranstaltungen schon einige Stunden mit Sonys Vita verbracht - unsere Eindrücke sowie eine Liste aller im Startfenster erscheinenden Titel haben wir unter diesem Link gesammelt. manche für bestimmte Missionen besser geeignet sein als andere.

Im Spiel zeigt mir einer der Entwickler kurz, wie man Feinde mit Scharfschützenflinte, im direkten Gefecht oder aus unmittelbarer Nähe erledigt, später darf ich selber ran. Besonders der Nahkampf wirkt dabei ernüchternd: Der Soldat sticht Gegner zwar nach gelungenem Anschleichen nieder, doch die Aktion wird nicht mit einer speziellen Animation dargestellt. Der Agent pikst lediglich einen normalen Messerhieb ins „Leere“ - fertig. Überhaupt bezweifle ich, dass Unit 13 den Handheld technisch ausreizt. Uncharted liegt sowohl bei den Kulissen als auch den Bewegungen vorne.

Guck mal, was ich erlebt hab'!

Immerhin findet man hier interessante taktische Ansätze, denn der Agent kann nicht nur leise treten: Er kann Feinde auch an eine Position locken, weil sie nach Geräuschen und Blickkontakt die Umgebung absuchen. Sie kehren zwar schnell wieder auf ihre Wachposten zurück, aber immerhin. Nicht zuletzt sucht man per Knopfdruck Schutz, darf die Position aber nicht per Knopfdruck wechseln - das wirkt insgesamt unausgereift. Selbst als Gegner der Automatikdeckung ist mir ein vollständiges Deckungssystem aus taktischen Gründen lieber. Hier gibt es jedoch nur den Sprung über die aktuelle Deckung. Im

Grafisch reißt Unit 13 wohl keine Bäume aus. Uncharted: Golden Abyss wirkt eine Klasse stärker.
Grafisch reißt Unit 13 wohl keine Bäume aus. Uncharted: Golden Abyss scheint eine Klasse stärker.
Gegenzug ist der selbstheilende Lebenssaft angenehm knapp, weshalb man sich nur mit Bedacht in Feuergefechte stürzen sollte. Der Blick auf die Übersichtskarte, Nachladen, der Einsatz von Granten und ähnliche Funktionen liegen übrigens auf dem Touchscreen. Ansonsten ist die Steuerung mit den zwei Analogsticks eine, die man von Gamepad-Shootern kennt.

Nach manchen Einsätzen steht ein besonders schwerer Auftrag auf der Tagesordnung. Wer den erfolgreich abschließt, darf ihn seinen Freunden schicken. Falls diese denselben Auftrag noch nicht freigespielt haben, dürfen sie ihn nur einmal starten. So werfen sie einen kurzen Blick in die Zukunft. Unabhängig davon will Zipper auch die „Mission des Tages“ anbieten - eine zusätzliche Herausforderung für alle, die sämtliche 36 Missionen bereits abgefrühstückt haben. Mit Sicherheit wird man dafür jedoch nur in bekannte Gebiete zurückkehren, um dort neue Ziele zu finden.

Ausblick

Ganz schön unspektakulär, was Sony und Zipper da vorführen: Unit 13 sah an dem gezeigten Schauplatz - eine blaugraue Militäranlage - ausgesprochen bieder aus. Auch die Inszenierung der Action reißt nicht gerade vom Hocker, eine Handlung wird es nicht geben, markante Charaktere damit ebenso wenig und die spielerische Vielfalt, oft das Ass im Ärmel spröder Taktikshooter, hält sich bisher in Grenzen. Einige Ansätze sind interessant und sowohl die Anbindung an Onlineranglisten als auch das Spiel zu zweit sprechen für Unit 13 - natürlich kann die Highscorejagd spannend sein, wenn geschicktes Vorgehen mit Punkten belohnt wird! Ich kann mich momentan allerdings partout nicht für diesen Lückenfüller begeistern.

Ersteindruck: ausreichend

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