gc-Vorschau: Soul Sacrifice (Action-Adventure)

von Jan Wöbbeking



Soul Sacrifice (Action-Adventure) von Sony
Soul Sacrifice
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
02.05.2013
Spielinfo Bilder Videos


Diese Kreatur hat sich offensichtlich zu sehr aufgeopfert.
Diese Kreatur hat sich offensichtlich zu sehr aufgeopfert.
Das Action-Rollenspiel Soul Sacrifice trägt seinen Namen nicht nur aus metaphorischen Gründen: In Keiji Inafunes erstem Vita-Titel muss man schlimmstenfalls eigene Körperteile, seine Freunde oder sogar Teile der eigenen Seele opfern, um an besonders gute Magie zu gelangen. In Köln gab Inafune einen ersten Einblick in die finstere Welt, dessen Design einen ausgewogenen Mix aus japanischen und westlichen Elementen bieten soll. Auf einigen Concept Arts sah man bereits knorrige Urwälder voller grüner Schlingpflanzen, stachelige Vulkanberge und einen Lavasee. Der Hauptcharakter wird von einer finsteren Macht gefangen gehalten und wartet darauf, geopfert zu werden. In der Zelle gelangt er an ein magisches Buch: Sobald er darin zu lesen beginnt, wird er in die Geschichte gesogen und durchlebt die Kapitel – um durch seinen Sieg schließlich auch in der realen Welt aus seinem Gefängnis auszubrechen. Die Präsentation erster Spielszenen erinnerte ein wenig an Dark Souls. Die im Editor mit einer Rüstung ausgestattete Zauberer reißt sich z.B. die weiß glühenden Wirbelsäule heraus und nutzt sie durch magische Energie als Schwert gegen die stacheligen Monster.

Die stattlichen Bosse veranstalten einen effektvollen Budenzauber, bevor sie erledigt sind.
Die stattlichen Bosse veranstalten einen effektvollen Budenzauber, bevor sie erledigt sind.
Zu den Kreaturen gehören ein Minotaurus, ein gelbes Schleim-Biest, ein an den griechischen Höllenhund Zerberus angelehntes Geschöpf und viele mehr. Ihnen gemeinsam ist, dass sie allesamt einst Menschen waren, bis sie sich bei ihrer Gier nach Magie übernommen haben und ihre Seele verloren. „Menschliche Gier ist eine sehr starke Motivation“, erläutert Inafune, „dadurch kann man auch im realen Leben zum Monster werden“. Als Vorbild für das Spiel nennt er keine anderen Spiele oder Medien, sondern sein eigenes Leben. Auch er habe im Laufe seiner Karriere wichtige Dinge aufgeben müssen, um als Entwickler an Macht und seine jetzige Position zu gelangen (nach seinem Abgang bei Capcom hatte er gleich zwei neue Firmen gegründet. Eine davon, die Konzeptschmiede Comcept arbeitet derzeit mit MarvelousAQL an dem Vita-exklusiven Titel). Das habe ihn über notwendige Opfer im Leben nachdenken lassen – und den Pfad, welcher durch sie entsteht. Der im Editor erstellte und vor dem Level mit sechs Attacken ausgestattete Held wird dazu verführt, wertvolle Körperteile für besonders übermächtige Attacken zu opfern. So kann er z.B. - Achtung, es wird lecker - seine Finger abschneiden und seine Gegner dann mit den offen liegenden Knochen malträtieren. Oder er verliert einen Augapfel und leidet danach unter einem schwarzen Fleck am Rand des Fernsehers. Übernimmt er sich, kann das zum Tod führen. Auch in der Natur finden sich Ressourcen zum Stärken der Magie, allerdings in sehr viel kleineren Mengen.

Seinen bizarren Schöpfungen sieht Inafune zwar nicht besonders ähnlich, trotzdem haben ihn autobiographische Gedanken zum Spiel inspiriert.
Seinen bizarren Schöpfungen sieht Inafune zwar nicht besonders ähnlich, trotzdem haben ihn autobiographische Gedanken zum Spiel inspiriert.
Zurück zur Action: Während die schleimigen Arme der Dämonin zwischen den Pfeilern einer Kathedrale nach dem Held schnappen, blitzen blutige Textfetzen über den Bildschirm, welche beschreiben sollen, wie sich die einstige Frau vor ihrer Mutation übernommen hat. Nachdem der Held sie mit einigen Schlagserien besiegt hat, darf er entscheiden, ob er die Seele opfert oder verschont. Ähnlich wie in Fable entwickelt sich der Charakter dann in eine barmherzige Samariter-Figur oder einen aufgepowerten Magier. Die Story soll sich auch demenstprechend abzweigen. Die Entscheidung steht übrigens bei jedem besiegten Standard-Gegner an. Bis zu drei Spieler dürfen via PlayStation Network in einem separaten Mehrspieler-Modus mitmischen. Mitunter muss sogar ein Mitglied der Gruppe geopfert werden – inklusive stilvoller Zeremonie, damit der Betroffene auch etwas von der Opferrolle hat. Wie es danach im Detail weitergeht, können wir aber noch nicht sagen. Obwohl nur eine kurze Spielsequenz gezeigt wurde, klingt das Konzept des Kämpfens und Opferns in der morbiden Fantasy-Welt durchaus interessant. Gerade der Vita-Spielekatalog kann ein Action-Rollenspiel wie Soul Sacrifice gut gebrauchen. Der Titel soll im kommenden frühjahr exklusiv für die Vita erscheinen.

gc-Eindruck: gut
 

Kommentare

Sylver001 schrieb am
Zuerst war ich extrem skeptisch, bis ich a) gehört habe, wer hinter dem Titel steht und b) das Konzept in seiner Gesamtheit verstanden. Nun denke ich, bekommt die Vita nach Gravity Rush, demnächst New King Story nu einen 3. exklusiven Titel, welcher mir die Vita, bis auf den längst überfälligen Preisnachlass (hätte vor 3 Wochen bei MM in Potsdam zuschlagen sollen, Wi-Fi + 8 GB Karte -> 179,- ) recht schmackhaft macht ^^
schrieb am