Special: Cold Blood (Action-Adventure)

von Marc



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Gibt es nicht aber einige moralische Aspekte, die uns Grenzen setzen sollten?

Das ist ein recht schwierige Frage. Meine persönliche Meinung, was moralische Aspekte betrifft, ist die, dass Gewalt etwas sehr aufregendes ist. Viele der besten Filme sind sehr gewaltsam. Ich verachte aber sinnlose Gewalt. Viele neue Spiel verwenden solche sinnlose Gewalt, aber sie sind nicht wirklich erfolgreich, sodass die Industrie auf solche Gewalt immer mehr verzichtet, und so das Problem letztlich von selbst umgeht. Gewaltdarstellungen einzugrenzen ist durchaus gerechtfertigt, ich denke das Altersrating ist dabei sehr wichtig. Es ist doch ganz klar, dass besonders kleine Kinder oft nicht zwischen Fantasie und Realität unterscheiden können, und beides miteinander vermengen. Für sehr gewaltsamen Spiele ist es deshalb sehr wichtig, dass die Altersfreigaben respektiert werden. Abgesehen davon glaube ich aber, dass der Markt das bestimmen wird. Wie bei den ultra-gewalttätigen Filmen in den 80ern, die verschwunden sind, wird das auch bei den Spielen jetzt sein, weil die Masse daran einfach nicht interessiert ist.

Wenn wir über die Zukunft sprechen, glauben Sie denn, dass irgendwann, Bücher und Brett- und Kartenspiele von Computerspielen verdrängt werden?

Ganz bestimmt nicht. Vor fünf Jahren wurde ich von einer englischen Zeitung gefragt, in wie viel Jahren Einzelspieler-Games von den Multiplayer-Games verdrängt werden. Damals gab es viele verschieden Aussagen zu dieser Frage, ich aber sagte nur, dass es völlig lächerlich ist, so etwas anzunehmen, denn egal, ob es Bücher, Karten-, Einzel- oder Mehrspieler-Spiele sind, es wird immer ein Publikum dafür da sein, da all diese eine andere Form der Unterhaltung ansprechen und sich nicht ausschließen. Es gibt allerdings auch Ausnahmen: habt ihr das auch in Deutschland, dieses Fußball-Tischspiel, wo man mit den Finger die Spieler anstößt und den Ball strategisch spielen muss und so weiter, das war sehr populär in England; auf jeden Fall bot dieses Spiel die gleiche Art von Unterhaltung, wie es viele Computerspiele tun, nur sind Computerspiele einfach besser, und daher konnte sich dieses Spiel nicht mehr durchsetzen. Aber Bücher sind so persönlich, auch Brettspiele, obwohl ich glaube das diese weiter verdrängt werden, auch wenn viele diese wirklich auch heute noch lieben. Ich denke also nicht das die meisten klassischen Spielformen, von Computerspielen ersetzt werden. Ich denke wie bereits erwähnt auch, dass wir mittlerweile mehr in die Konkurrenz zu Filmen als zu Büchern oder Brettspielen getreten sind.

Welche Ziele haben Sie für die Zukunft?

Mein Ergeiz ist es, und das ist wirklich ernst gemeint, wenn die Geschichtsbücher geschrieben werden, würde ich wirklich stolz sein, wenn diese Bücher sagen, dass ich einen Beitrag zu dieser Industrie geliefert habe. Ich möchte als jemand in Erinnerung bleiben, der etwas Besonderes gemacht hat. Was die großen Regisseure in der Filmindustrie sind, das wäre ich gern für die Computerbranche.

Haben Sie Idole?

In der Industrie habe ich nicht wirklich welche, um ehrlich zu sein. Menschen, die ich sehr bewundere sind zum Beispiel John Travolter für sein Comeback; nach Saturday Night Fever wurde er so in eine Schublade geworfen und kam dann aber so fulminant in Pulp Fiction zurück, das war wirklich außergewöhnlich. Ich suche meine Idole eher in Filmen als bei Computerspielen. Ich war auch sehr glücklich, Lawrence Olivier treffen zu dürfen, vor einigen Jahre, ich war mit seinen Kinder auf der Schule. Ich fühlte, dass es etwas sehr Privilegiertes ist; bei nur ganz wenige Menschen habe ich diese Gefühl, privilegiert zu sein. Also zähle ich auch ihn zu meinen Idolen.

Was war Ihr größter Erfolg, was Ihr größter Misserfolg oder Fehler?

Mein größter Erfolg - nun, jedes Spiel, dass wir geschrieben haben, wurde kommerziell gesehen erfolgreicher als das davor; auf Cold Blood bin ich sehr stolz und zufrieden, aber wir hatten noch nicht so viel Zeit es genügend zu testen, aber ich hoffe es wird sehr gut. Ich war sehr froh über die Reaktionen zu Broken Sword, wir hatten sehr viel Unterstützung und sehr viele Leute, die das Spiel liebten. Die Leute schrieben uns und benutzten die Namen der Charaktere.
Unser Job ist es die Leute zu unterhalten, und ich bin sehr stolz, wenn diese Spiele sehr viele Leute gut unterhalten haben. Ich bin sehr stolz auf die Broken Sword Serie, genauso wie auf die neuen Titel.
Mein größtes Misserfolg oder Fehler - in meinem ersten Adventurespiel, da war ein Textpassage, die man eingeben musste; die Spieler mussten zwei Worte eingeben, aber der Computer verstand nicht, was sie eingaben; also waren sie sehr frustriert, da sie eigentlich eine Kombination herausfinden mussten. So änderte ich das und erlaubte dem Spieler, ein Kraftausdruck einzugeben, zum Beispiel "fuck”. Also gaben die Spieler zum Beispiel "fuck the android” ein. Später im Spiel gab es dann einem android pleasureroom, und der Computer verstand plötzlich den Kraftausdruck und antwortete mit entsprechenden Kommentaren auf das was der Spieler eingegeben hatte. Das war 1984, das Spiel hatte sich bis dahin gut verkauft. Dann entdeckte eine Mutter, dass ihr kleiner Johnny "fuck the android” eingab und sie war so verärgert, dass sie sich bei ihrem örtlichen Parlamentsabgeordneten beschwerte. Dieser Parlamentsabgeordnete hatte gerade Ärger wegen einer Affäre mit seiner Sekretärin und brauchte deshalb moralische Aufwind. Uns so brachte er diesen Vorfall in das House of Commens, wo gerade über gewaltverherrlichende Filme diskutiert wurde, wie zum Beispiel das Texas Kettensägenmassaker, ein sehr brutaler Film damals. Also während das britische Parlament gerade über ultrabrutale Filme sprach, stand dieser Abgeordnete auf und sagte, dass mein Spiel genauso gewaltverherrlichend sei und in diese Diskussion mit eingeschlossen werden sollte und damit natürlich schon längst war. Das wäre natürlich ein Desaster für die Industrie gewesen und hätte bedeutet, dass man für alle Spiele ein Rating und eine Kontrolle einführen müsste. Glücklicherweise wurde es schließlich aber ausdiskutiert und verworfen. Aber es war trotzdem mein größtes Desaster.

Was macht Sie glücklich?

Mir bereitet es sehr viel Genugtuung, wenn ich mit Menschen rede, die unsere Spiele mögen. Ich habe kein großes Interesse am Geld, sondern es macht mich glücklich, wenn Menschen unsere Spiele mögen.

Und was ärgert Sie?

Was mich ärgert sind Menschen, die sehr voreingenommen sind. Zum Beispiel Leute, die Spiele kritisieren, die sie noch nicht mal selber wirklich gespielt haben, also wenn Leute negativ sind nur um negativ zu sein, das ärgert mich. Vor allem in England gibt es viele Journalisten, die nicht objektiv sind, sondern nur zeigen wollen wie toll und clever sie sind. Ich denke es ist wirklich wichtig bei Journalisten, dass sie auch schreiben das ein Spiel schlecht ist, wenn es wirklich auch schlecht ist, aber es ist wirklich frustrierend für mich, wenn man beurteilt wird, egal ob gut oder schlecht, ohne dass diese Journalisten irgendetwas über die Spiele wissen.

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