Schon immer haben sich die Fußball-Fans auf der PSOne in zwei Lager gespalten, wenn es um den Titel des besten Konsolen-Kicks ging. Während die einen sagen, die FIFA-Serie von Electronic Arts sei das Nonplusultra, schwören die anderen auf die International Superstar Soccer-Spiele von Konami, die jetzt ISS Pro Evolution 2 in die vermutlich letzte PSOne-Runde geht.

Gameplay

Das wohl herausragendste Merkmal der FIFA-Serie sind die dank offizieller Lizenz realen Namen von Spielern und Mannschaften.

Konami hat dagegen schon immer versucht, mit Hilfe eines ausgeklügelten Gameplays und einer großen Zahl an Spielmodi, die Fans an sich zu binden.

Und da macht auch ISS Pro Evolution 2 keine Ausnahme. Neben den Freundschaftsspielen könnt Ihr Euch durch eine komplette Liga bolzen oder an einem der zahlreichen Pokal-Wettbewerbe teilnehmen.

Für jeden Spielmodus gibt es einen ganzen Haufen an Einstellmöglichkeiten, damit Ihr das Spiel ganz nach Euren Wünschen gestalten könnt.

Das Sahnehäubchen bildet jedoch die Master-Liga: Hier erhaltet Ihr für jedes Spiel Punkte, die Ihr dann wiederum dafür nutzen könnt, Eure Mannschaft, die zu Beginn eher auf Kreisklasse-Niveau spielt, mit neuen Spielern zu verstärken.

Dabei kommt auch eine leicht taktische Komponente mit ins Spiel.

Gebt Ihr die schwer verdienten Punkte für einen mittelmäßigen Spieler aus, um im nächsten Spiel bessere Chance zu haben oder spart Ihr auf einen großen Star und müsst daher versuchen vielleicht im nächsten Match auf jeden Fall eine Niederlage zu vermeiden?

Habt Ihr schließlich die Mannschaft Eures Vertrauens beisammen, könnt Ihr sie gegen die eines Freundes antreten lassen, der natürlich wiederum selbst sein Bestes getan hat, um so unbesiegbar wie möglich zu sein.

Egal in welchem Modus Ihr auch antretet, die Entscheidungsmöglichkeiten vor den Spielen dürften jeden zufrieden stellen: Egal, ob es um die grundlegende Strategie geht oder um sensiblere Entscheidungen wie Manndeckung und ähnliches, ISS Pro 2 deckt jeden Bedarf und man hat auch das Gefühl, dass die getroffene Wahl Auswirkungen auf das Spiel hat.

Hier macht sich auch wohltuend bemerkbar, dass Konami die Anzahl an spielbeeinflussenden Eigenschaften der Akteure von zehn auf 20 aufgestockt hat.

Fans der FIFA-Serie werden sich beim ersten Betreten des Platzes etwas umgewöhnen müssen: Das Spiel läuft im Vergleich anfangs etwas langsamer ab, bietet aber im Gegenzug einen enormen spielerischen Tiefgang. Doch wer sich an den Spielablauf gewöhnt hat, kann die Spielgeschwindigkeit auch optional höher setzen.

Dank ausgeklügelter und leicht erlernbarer Steuerung macht der Kick nach einer kurzen Zeit einen immensen Spaß und im Laufe der Zeit lernt man die weitreichenden Möglichkeiten, die sich einem offenbaren, erst richtig zu schätzen.

Egal ob kurze Pässe, Direktabnahmen, Flankenläufe oder Pässe in den freien Raum: Alles geht, muss aber erst beherrscht werden.

Auch die Intelligenz der eigenen und gegnerischen Spieler und vor allem der Torwarte ist sehr ausgereift und sorgt für spannende Duelle. Und auch Ergebnisse wie z.B. 12:8, was bei FIFA durchaus häufiger vorkommen konnte, wird man hier nicht antreffen, was für den integrierten Wunsch nach Realismus spricht.

Zu guter Letzt soll noch der komfortable Spieler-Editor Erwähnung finden, in dem Ihr einen vorhandenen Spieler verändern oder auch einen neuen Spieler von Grund auf designen könnt.

Grafik

Im Vergleich zur Konkurrenz schneidet ISS 2 anfangs nicht ganz so gut ab, was vor allem an der doch missglückten Darstellung der Zuschauer liegt.

Weitestgehend als farbiger Brei zu identifizieren, aus dem Fahnen heraushängen und geschwenkt werden, machen die Hintergründe nicht viel her.

Das macht aber nichts, denn die Aktionen finden ja auf dem grünen Rasen statt und nicht auf den Tribünen. Und hier überzeugen die Kicker mit feinen Animationen und zahlreichen Bewegungsmöglichkeiten.

Hinzu kommen die nach entscheidenden Situationen eingestreuten Zeitlupen-Wiederholungen die den hohen Grafikanspruch unterstreichen, den sich Konami bei der Spieldarstellung gesetzt hat und voll erfüllen konnte, was sich auch in den zahlreichen, allesamt zufrieden stellenden Kameraperspektiven widerspiegelt.

Auch die grafische Darstellung und Übersichtlichkeit der zahlreichen Menüs ist durchdacht und lässt keine Wünsche übrig..

Sound

Während Musik und Soundeffekte glänzen können, lässt der Kommentar während der Spiele doch etwas zu wünschen übrig. Zwar in den meisten Momenten stimmig, wiederholen sich die kurzen Aussagen der Sprecher doch recht häufig. Dafür jedoch schaltet sich das Publikum mit seinen Reaktionen stimmig ins Spiel ein und sorgt so für Stimmung.

Pro

Kontra

Vergleichbar mit:

FIFA 2001 , ISS Pro Evolution