Evil Dead: Hail to the King24.07.2001, Jens Bischoff
Evil Dead: Hail to the King

Im Test:

Die Teufel tanzen nicht nur auf dem Dreamcast. Auch auf der PSone greift Evil-Dead-Star Ash zu Kettensäge und Schrotflinte, um die Dämonen des Necronomicon ins Reich der Toten zurückzutreiben. Ob die 32-Bit-Umsetzung genauso viel Nerven kostet wie auf der Sega-Konsole, klärt unser Test...

Die Teufel tanzen nicht nur auf dem Dreamcast. Auch auf der PSone greift Evil-Dead-Star Ash zu Kettensäge und Schrotflinte, um die Dämonen des Necronomicon ins Reich der Toten zurückzutreiben. Ob die 32-Bit-Umsetzung genauso viel Nerven kostet wie auf der Sega-Konsole, klärt unser Test...

Story

Auch auf der PlayStation wird Ash von schrecklichen Alpträumen geplagt, die ihn und Freundin Jenny dazu bewegen, ein Wochenende in einer einsamen Holzhütte zu verbringen. Doch diese Hütte ist nicht irgendeine Hütte, sondern der Ort, an dem Ash vor vielen Jahren das erste Mal mit dem Necronomicon hantierte und dabei nicht nur seine rechte Hand, sondern auch seine damalige Freundin verlor.

Wie nicht anders zu erwarten, wird aus dem Versuch der Vergangenheitsbewältigung ein mörderischer Höllentrip. Jenny verschwindet und Ash erhält Besuch von alten Bekannten, den Dämonen des Necronomicons. Kein Problem, denkt sich Ash, montiert seine Kettensägen-Prothese an den rechten Unterarm, lädt seine Knarre durch und schnappt sich vorsichtshalber noch ein Hackebeil, bevor er wieder einmal zum munteren Monstermetzeln ansetzt.

Gameplay

Soweit so gut, aber sobald der Spieler die Kontrolle Ashs übernimmt, machen sich genau die gleichen Mängel wie in der Dreamcast-Version bemerkbar. Die Steuerung ist schwammig und träge, die immer wiederkehrenden Gegner gehen bereits nach wenigen Minuten extrem auf die Nerven, die Kollisionsabfrage ist völlig daneben und der überzogene Schwierigkeitsgrad erstickt selbst das letzte bisschen Spielspaß im Keim.

Zwar ist Ashs Bewegungsrepertoire auf der PSone um seitliche Ausweichschritte erweitert worden, eine automatische Zielerfassung oder Wahl des Schwierigkeitsgrads fehlt aber auch hier. Upgrade-fähige Waffen, stimmige Rätseleinlagen und die gelungene Evil-Dead-Atmosphäre fallen hingegen positiv auf, sind angesichts des missratenen Gameplays allerdings nur ein schwacher Trost.

Selbst reine Splatter-Fans kommen angesichts der ungenauen und hakeligen Steuerung nicht auf ihre Kosten - zumal beim Zombie-Schlachten auf der PSone nicht ganz so blutig abläuft wie auf dem Dreamcast. Dass Ash zwei Waffen gleichzeitig benutzen kann und besonders fiese Finishing Moves auf Lager hat, wird zudem durch akuten Munitionsmangel relativiert. Ebenfalls relativ selten sind sogenannte Speicherkassetten, mit denen man an Resident-Evil-typischen Vorratstruhen den Spielstand sichern kann. Einzig das Verhöhnen der Gegner auf Knopfdruck ist jederzeit kostenlos möglich - auf Dauer jedoch ebenso eintönig wie der Rest des Spiels.

Grafik/Sound

Grafisch müssen PSone-Ashs systembedingt mit geringerer Auflösung und Farbtiefe vorliebnehmen. Dennoch wirken zumindest die Render-Kulissen schärfer als auf dem Dreamcast. Die Animationen sind nur minimal schwächer und Gegner und Locations sind quasi identisch - wenn auch deutlich pixeliger. Die düsteren Schauplätze der Filme erzeugen eine gelungene Atmosphäre und die FMV-Zwischensequenzen gliedern sich gut in den Spielverlauf ein. Besonders spektakulär ist die Optik allerdings nicht.

Musikalische Akzente werden nur spärlich, aber dafür meist effektvoll eingesetzt. Fans der Film-Trilogie werden sich zudem über die Sprachausgabe im Spiel freuen. Für diese wurde nämlich Ash-Darsteller Bruce Campell höchst persönlich verpflichtet. Wie auf dem Dreamcast ist das Spiel allerdings komplett englisch, das heißt auch Textpassagen und Zwischensequenzen wurden nicht übersetzt. Lediglich beim Handbuch hat man sich eine Lokalisierung geleistet.

Pro:

  • gelungenes Evil-Dead-Flair
  • originale Schauplätze
  • Bruce Campell als Sprecher
  • Kontra:

  • miserable Steuerung
  • ungenaue Kollisionsabfrage
  • stupides Gameplay
  • überzogener Schwierigkeitsgrad
  • komplett englisch
  • Vergleichbar mit:

    Nightmare Creatures 1 & 2, Alone in the Dark : The New Nightmare, Resident Evil 1-3, Silent Hill

    Fazit

    Leider macht Evil Dead auf der PSone eine genauso schlechte Figur wie auf dem Dreamcast. Die audiovisuell eingeschränkten Fähigkeiten der Sony-Konsole wurden zwar besser ausgenutzt und das Bewegungsrepertoire Ashs minimal erweitert. An der allgemein miesen Steuerung und dem enttäuschenden Gameplay hat sich aber nichts geändert. Nach wie vor zehren immer wieder auferstehende Gegner und eine lachhafte Kollisionsabfrage an den Nerven des Spielers. So ist und bleibt Hail To The King auch auf der PSone einer der schlechtesten Resident-Evil-Clones, der weder Survival-Horror- noch Evil-Dead-Fans zufriedenstellt.

    Wertung

    PlayStation

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    Kommentare

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