Alone in the Dark - The new Nightmare (PS)25.06.2001, Jens Bischoff
Alone in the Dark - The new Nightmare (PS)

Im Test:

Mysteriöse Vorfälle, alptraumhafte Szenarien, finstere Kreaturen, blutige Geheimnisse, übersinnliche Kräfte, Schatten, die zum Leben erwachen, und die Angst als ständiger Begleiter - willkommen bei Alone In The Dark - The New Nightmare. Willkommen zu einem Horror-Trip zwischen Wirklichkeit und Einbildung. Willkommen im Vorhof zur Hölle...und unserem Test!

Mysteriöse Vorfälle, alptraumhafte Szenarien, finstere Kreaturen, blutige Geheimnisse, übersinnliche Kräfte, Schatten, die zum Leben erwachen, und die Angst als ständiger Begleiter - willkommen bei Alone In The Dark - The New Nightmare. Willkommen zu einem Horror-Trip zwischen Wirklichkeit und Einbildung. Willkommen im Vorhof zur Hölle...

Story

Alles beginnt mit dem rätselhaften Mord an Charles Fiske, der auf Shadow Island nach drei antiken Schrifttafeln suchte. Nachdem Detektiv-Kollege Carnby Fiskes Auftraggeber ausfindig gemacht hat, erklärt er sich kurz entschlossen dazu bereit, Fiskes Nachforschungen fortzuführen, um dessen Tod aufzuklären. Unterstützung erhält er von einer jungen Anthropologin namens Aline Cedrac, die Carnby bei der Beschaffung der Schrifttafeln behilflich sein soll.

Doch schon der Flug nach Shadow Island verläuft alles andere als planmäßig: Während des Landeanflugs wird das Flugzeug von einer unbekannten Macht erfasst und in die Tiefe gerissen. Aline und Carnby können sich gerade noch in letzter Sekunde mit zwei Fallschirmen retten. Während Aline auf dem Dach eines unheimlichen Landhauses landet, endet Carnbys Flug jedoch irgendwo im Unterholz.

Gameplay

An dieser Stelle müsst Ihr Euch entscheiden, mit wem Ihr das bevorstehende Abenteuer bestreiten wollt. Zwar treffen die beiden Protagonisten im Spielverlauf immer wieder aufeinander und können sich jederzeit via Walkie-Talkie verständigen, aber die meiste Zeit seid Ihr alleine unterwegs - entweder als Aline oder als Carnby. Die Wahl des Charakters wirkt sich dabei nicht nur auf den Story-Verlauf, sondern auch auf den Schwierigkeitsgrad aus. Denn während Carnby von Anfang an mit bleihaltigen Argumenten aufwarten kann, beginnt Aline ihr Abenteuer nur mit einer Taschenlampe bewaffnet.

Obwohl der erste Teil von Alone In The Dark als eigentlicher Urvater des Survival-Horror-Genres gilt, orientiert sich der jüngste Spross der Serie unverkennbar an Capcoms erfolgreicher Zombie-Konkurrenz. Resident-Evil-Fans fühlen sich steuerungstechnisch jedenfalls wie zu Hause. Nur das originelle Taschenlampen-Feature hebt sich vom bewährten Gameplay der Konkurrenz-Serie ab.

Dieses Feature ist allerdings ein tragendes Spielelement in Alone In The Dark. Nicht nur, dass die Taschenlampe Licht ins Dunkle bringt, sie dient auch zum Auffinden von Gegenständen, die im Lichtkegel aufblitzen, zum Lösen von Rätseln und zum Vertreiben lichtscheuer Kreaturen. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei recht hoch, was aber vor allem am akuten Munitions- oder Medipack-Mangel liegt. An Gegnern herrscht hingegen kein Mangel, denn diese tauchen auch in bereits "gesäuberten" Abschnitten immer wieder auf, was anfangs zwar noch spannungsfördernd, auf Dauer aber eher lästig ist.

Ähnlich lästig sind auch die Wege, die man immer wieder zurücklegen muss. Wenn man einen Schlüssel findet, muss man nämlich jede Türe, Schublade oder Truhe abklappern, um das passende Schloss zu finden - und das dann auch noch jedesmal umständlich über das Inventar-Menü. Besonders ärgerlich ist in diesem Zusammenhang auch die fehlerhafte Kartenfunktion, die manche Türen einfach unterschlägt. Ebenfalls merkwürdig sind Türen, die ohne jeden Grund plötzlich offen oder verschlossen sind.

Die Spieldauer wird durch solche Fehler und Ungereimtheiten zwar künstlich in die Länge gezogen, dem Spielspaß kostet das damit verbundene Hin- und Hergerenne aber deutlich Punkte. Ansonsten gibt sich das Gameplay allerdings kaum nennenswerte Blößen - ganz im Gegenteil: Das Verhältnis zwischen Action- und Rätseleinlagen wirkt gut ausbalanciert und die Rätsel an sich sind angenehm abwechslungsreich und die Lösung wird einem nicht wie in Resident Evil auf dem Silbertablett serviert.

Das Kampfsystem beschränkt sich auf Waffe ziehen und abfeuern, das Anvisieren und Nachladen erfolgt automatisch - allerdings spart ein Magazinwechsel über das Inventar-Menü oft kostbare Sekunden. Im Gegensatz zur Capcom-Konkurrenz können sich Carnby und Aline sogar mit der Waffe im Anschlag fortbewegen - dann allerdings nur im Schritttempo.

Grafik/Sound

Audiovisuell präsentiert sich Alone In The Dark von seiner Schokoladenseite: Die atmosphärischen Renderkulissen sorgen gerade in Verbindung mit dem Taschenlampen-Feature für durchwegs gepflegte Gruselstimmung. Auch von den Kameraeinstellungen her braucht man sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken. Das Monster- und Charakter-Design wirkt hingegen vergleichsweise unspektakulär.

Die Soundkulisse ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern: Quietschende Türen, knarrende Dielen, grollender Donner, sowie körperlose Stimmen, ferne Schreie und die bedrohlichen Laute der Schattenkreaturen fahren einem teils durch Mark und Bein. Musikalisch sorgen verzerrte Bässe und schnaubende Beats für nervenaufreibende Momente und selbst die deutschen Synchronstimmen können sich hören lassen.

Pro:

  • herrlich düstere Atmosphäre
  • geniale Sound-Kulisse
  • tolle Kameraeinstellungen
  • spektakuläre Lichteffekte
  • abwechslungsreiche Rätseleinlagen
  • zwei Charaktere mit eigenen Storylines
  • Kontra:

  • recht hoher Schwierigkeitsgrad
  • unnötige Längen
  • relativ schwaches Monster-Design
  • fehlerhafte Karten-Funktion
  • unausgegorene Gegner-KI
  • Vergleichbar mit:

    Alone in the Dark 1-3, Silent Hill, Resident Evil-Serie

    Fazit

    Alone In The Dark - The New Nightmare ist zweifellos nochmals ein richtiges Highlight für die betagte PlayStation. Es besitzt sowohl die grafische Brillanz eines Resident Evil als auch die bedrohliche Spannung eines Silent Hill. Zudem sorgen zwei teils sehr unterschiedliche Storylines dafür, das Pad auch nach dem Abspann nochmals in die Hände zu nehmen. Lediglich der relativ hoch angesetzte Schwierigkeitsgrad und der teils künstlich in die Länge gezogene Spielverlauf trüben den ansonsten hervorragenden Gesamteindruck. Wer auf Nervenkitzel und gut platzierte Schockmomente steht, greift dennoch bedenkenlos zu - eine beeindruckendere Atmosphäre bekommt man selten geboten.

    Wertung

    PlayStation

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