Terracon24.10.2000,
Terracon

Im Test:

SCEE´s neuester Sprössling, der unserer Zeit weit voraus ist. Das Science-Fiction Jump´n´Shoot wird wohl eins der letzten Titel von Sonys Seiten sein. Hier könnt ihr nachlesen, was Terracon noch alles aus der betagten PlayStation herausholt...

SCEE´s neuester Sprössling, der unserer Zeit weit voraus ist. Das Science-Fiction Jump´n´Shoot wird wohl eins der letzten Titel von Sonys Seiten sein. Hier könnt ihr nachlesen, was Terracon noch alles aus der betagten PlayStation herausholt...

Story

Jahrhunderte, bevor sich um das Kleinhirn der menschlichen Vorfahren eine neue Schicht bildete, existierten die "Grauen" in anderen Regionen des Weltalls. Mit der Zeit kam es allerdings zu einer Überbevölkerung, und der einzige Ausweg schien in der Kolonialisierung anderer Planeten zu liegen. Dank der fortschrittlichen Technologie fanden findige Forscher einen Weg, leblose Himmelskörper in bewohnbare Lebensretter umzuwandeln - das sogenannte Terraforming.

Ein solcher Prozess auf mehreren Planeten erfordert einen immensen Aufwand an körperlicher und geistiger Arbeit. Doc, ein grauer Wissenschaftler, erschuf dazu das "Terracon", ein künstliches Gehirn. Es übernimmt die Kommunikation und Aufgabenverteilung mit allen Terraforming-Maschinen und überwacht das gesamte Geschehen. Nachdem seine Arbeit vollbracht war, beschloss ein Komitee die Erfindung aus Sicherheitsgründen abzuschalten. Doc und sein Freund Xed verweilten die letzten Momente mit Terracon, um ihre Aufmerksamkeit zu zeigen. Sie ahnten jedoch nicht, dass das künstliche Wesen eine eigene Persönlichkeit erschuf und sich gegen die Stilllegung wehrt. Kurz vor dem Ende des Todescountdowns wird die Kontrolle des gesamten Schiffs übernommen.

Von Rachegelüsten erfüllt, tötet Terracon alles, was sich ihm in den Weg stellt. Doc wird deshalb an Ort und Stelle erschossen. Xed gelingt es jedoch, den Robotern auszuweichen und mit seinem eigenen Schiff zu fliehen. Wenige Minuten später richtet Terracon seine stärkste Waffe auf den Planeten der Grauen und spaltet ihn in zwei Teile. Nach der Flucht zu dem Planeten Venus springt urplötzlich der Schiffsmonitor an. Docs Gesicht macht sich vor Euch breit und erklärt, dass der Graue Doc ein Teil seines Gehirns dem Schiffscomputer aufspielte, da er mit so einem Fall rechne. Von nun an versucht ihr zu zweit, Terracon zu zerstören.

Gameplay

Xed erfährt, dass es einen Satelliten gibt, der diverse Sprengköpfe des Planeten abfeuern kann. Dazu muss er neun Codekarten einsammeln. Ihr macht Euch also auf den Weg zur ersten Mission.

Jeder dieser Aufträge beginnt damit, dass Doc Euch auf einem Planeten absetzt und Ihr nach notwendigen Gegenständen sucht. In guter Jump´n´Run Manier tobt Ihr durch eine 3D-Welt und schießt zu nahe kommende Gegner über den Haufen. Mit dem Steuerkreuz (oder Analogstick) gebt Ihr Xed die Richtung vor, auf L1/R1 sind dabei Seitenschritte möglich. Stehen unumstößliche Felsen im Weg, macht Xed einen gekonnten Salto durch Druck auf die [ ]-Taste darüber. Kann man nicht erkennen, in welche Richtung man tatsächlich springt, wechselt man mit Hilfe des O-Button die Zoomstufe der Kamera.

Da Terracon die gesamte Kontrolle über Terraformingmaschinen besitzt, werdet Ihr auch vielerorts angegriffen. Einmal den X-Knopf betätigt, feuert Xed mit seiner Waffe einen Schuss ab. Auf das Schießen legte Sony den meisten Wert: Mit der Zeit findet man diverse Munition, die sich durch automatische Zielansteuerung oder höhere Durchschlagskraft unterscheiden. Damit feuert Ihr einerseits auf überdimensional große Endgegner (die man in jedem Level antrifft) und führt nur noch aus einzelnen Atomstrukturen bestehenden Brücken oder Klötzen Energie zu.

Die nützlichen Gegenstände verwandeln sich dadurch wieder zurück in ihren Orginalzustand. Da von der Größe auch die Menge der notwendigen Energie abhängig ist, benötigt die zerstörte Landerampe, die jedes Mal repariert werden muss, am Ende des Levels meist komplett aufgeladene Kanonen. Die Magazine bekommt Ihr durch versteckte Container oder andere Lagerplätze. Klassische Shoot´em´Up-Extras dürfen natürlich nicht fehlen, um die Suche auch interessant zu gestalten. Die sogenannten T.O.P.S. erledigen verschiedene Aufgaben: Vom Dauerfeueraggregat über den Doppelschuss bis zum Raketenwerfer ist von der Waffenseite her viel vertreten. Energieregenerator, Radar und Zeitverzögerer runden auf der Zusatzeffektseite ab.

Bleibt am Ende einer Stage Energie oder Munition übrig, wird der Bonus im Schiff gespeichert und kann in zukünftig verwendbare T.O.P.S. umgewandelt werden.

Grafik/Sound

Sony wählte eine 3D-Landschaft, die Science-Fiction ähnlich aussehen sollte. Das ist auch gelungen, die Umgebung in der sich Xed bewegt, wirkt jedoch sehr trist. Das liegt einerseits an den sehr spärlichen Texturen, andererseits an dem fast nicht vorhandenen Detailgrad. Ein Baum oder ein herumtollender Hase sind wirklich das höchste der Gefühle; Felsen, Boden und Wasser sehen in sehr vielen Level gleich aus. Einfallslos war auch Xeds Design. Er entspricht mehr oder weniger genau der industriemenschlichen Vorstellung eines Aliens: Grauer, großer Kopf, schwarze Glubschaugen, keine Behaarung und kleiner Körperwuchs. Nichtsdestoweniger besteht er, wie seine Gegner, immerhin aus vergleichsweise vielen Polygonen und kann sich dadurch sehen lassen. Ein nettes Feature ist der Tageszeitenwechsel: Xed kramt in diesem Fall seine Taschenlampe heraus und Ihr sucht Euren Weg zwischen lauter bunt blinkenden LEDs.

Untermalt wird Terracon mit futuristisch klingenden Synthesizertracks. Zu Beginn des Levels ermunternd, während des Endgegners hektisch und gegen Ende pompös triumphierend wird innerhalb einer Stage viel Abwechslung geboten. Leider wiederholen sich die Stücke sehr oft, was einen nach zwei Stunden zum Einschalten des Radios veranlasst.

Insgesamt passt es aber gut in das Gesamtbild des Spiels.

Fazit

Das Schlechte vorweg: Die Story ist abgegriffen, die Grafik zurückgeblieben und das Gameplay wenig originell. Hat man sich allerdings durch die ersten Level geboxt, überzeugt Terracon durch Spieltiefe. Verschiedene Waffen, schwerere Rätsel (Wie gelange ich zu Ort A? Wo bekomme ich den letzten Rest Energie her?), größere Level und letztendlich das wichtigste: Der gute Plot. Er hält Euch durch die gut aufgebaute Spannung immer bei der Stange und veranlasst Euch, die leichten Levels zu durchqueren.

Letztendlich ist Terracon wahrlich kein must-have-Titel. Wer Heißhunger nach einem Jump´n´Run mit Shooter-Elementen hat, sollte ein Probespiel im Laden unbedingt in Betracht ziehen.

Wertung

PlayStation

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