Test: Der Pate (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Der Pate
Publisher: Electronic Arts
Release:
19.09.2006
21.03.2006
21.03.2006
22.03.2007
19.09.2006
kein Termin
23.03.2006
Spielinfo Bilder Videos
Als Roman und Film ist der Pate schon seit über drei Jahrzehnten ein Klassiker. Jetzt versucht EA das legendäre Mafia-Epos auch als Videospiel unsterblich zu machen - und zwar mit einem bisherigen Nobody in der Hauptrolle. Kein Wunder, schließlich wollte Al Pacino alias Michael Corleone ja lieber noch mal für Vivendi einen auf Tony Montana (Scarface) machen. Egal ob Lizennotlösung oder gewiefter Story-Coup: macht das italienische Familienleben Spaß? 

Ein neues Familienmitglied

Eigentlich sollte man meinen, als eingefleischter Fan alle Figuren aus Mario Puzos Familiendrama zu kennen.
Während auf PS2 und Xbox manche Szenen deutlich blutiger ausfallen (PS2)...
 Doch scheinbar gab es da noch einen ganz besonderen Typen, der unbeachtet im Hintergrund agierte und trotzdem das Schicksal der Corleones und später ganz New Yorks entscheidend mitbestimmt hat. Und dieser Kerl seid ihr! Ihr bestimmt sogar, wie ihr heißen und aussehen wollt. Dazu dürft ihr auf einen Charaktereditor zurückgreifen, der euch oberhalb des Hemdkragens jedes noch so kleine Detail von der Kieferform über diverse Narben bis zur Ausprägung der Augenringe bestimmen lässt. Für das Formen des restlichen Körpers müssen hingen zwei Schieberegler reichen. Auch der virtuelle Kleiderschrank ist nicht besonders üppig, allerdings verschafft euch der Klamottenkauf zusätzliche Respektpunkte. Respektabzug für eine besonders dämliche Visage oder ein geradezu groteskes Outfit müsst ihr jedoch nicht befürchten

Alle Achtung

Respekt ist im Spiel übrigens das A und O. Je weiter euer Ansehen steigt, um so ehrfürchtiger begegnen euch die Bewohner des Viertels, um so leichter könnt ihr Ladenbesitzer zu Schutzgeldzahlungen überreden, um so mehr Einfluss habt ihr auf die Polizei, um so seltener werdet ihr von Handlagern rivalisierender Familien attackiert und um so höher ist euer Rang in der eigenen Familie. Zudem beschert euch ein Anstieg des Respektlevels wertvolle Fähigkeitspunkte, mit denen ihr kontinuierlich euer Nahkampftalent und Waffengeschick sowie eure Lebensenergie, Ausdauer und Cleverness erhöhen dürft. Ob ihr euch dabei auf bestimmte Werte konzentriert oder immer alles gleichmäßig erhöht, bleibt euch überlassen.
...bekommen PC-User dafür politisch korrekte HighRes-Texturen (PC).
 Gewiefte Gangster behalten auch mal Punkte auf Reserve, um diese dann in brenzligen Situationen als Medipacks zu nutzen.

Nur nicht schlapp machen

Sterben könnt ihr zwar nicht, aber mitten in einer wichtigen Bandenschießerei zu Boden zu gehen, in der Praxis eines kostenpflichtigen Kurpfuschers aufzuwachen und einen Teil seines Einflussbereiches einzubüßen ist auch kein Vergnügen. Zum Glück könnt ihr euren Spielstand abseits der Hauptmissionen jederzeit in einem eurer erworbenen Unterschlüpfe sichern, während ihr bei Story-Einsätzen von unsichtbaren, aber fair platzierten Rücksetzpunkten Deckung erhaltet. Natürlich gibt‘s für jede bestandene Missionen Respektpunkte und Kohle, doch auch zwischen den stimmig in die Handlung der Roman- bzw. Filmvorlage eingebetteten Einsätzen gibt es eine Menge zu tun. So nehmt ihr euch Ladenbesitzer zur Brust, um sie zu Schutzgeldzahlungen zu bewegen, beteiligt euch an illegalen Einrichtungen wie Spielhöllen oder Bordellen, die ihr in geheimen Kellern oder Hinterzimmern entdeckt, schmiert Polizisten, damit sie öfter mal weg schauen, seht auch bei Waffenhändlern nach neuen Wummen und Upgrades um, überfallt Banken, erledigt Auftragsmorde oder versucht eine der vier rivalisierenden Familien mit Großoffensiven auf deren Lager oder Anwesen aus dem Weg zu räumen, um irgendwann zum Don ganz New Yorks zu avancieren.         

Kommentare

johndoe-freename-104476 schrieb am
Hallo alle zusammen,
hätt da mal sone kurze Frage undzwar ob Der Pate auf meinem System(P4 2.8, GeForce 7600 GT(256MB) und 1 GB Ram mit aktivierter Kantenglättung und antistropischen Filterung konstant laufen würde, um dem Spiel den letzten Grafischen schliff zu geben.
Valdis schrieb am
es ist gut aber ich glaube der pate wird schlechter sein als mafia2
johndoe-freename-95961 schrieb am
ich fand das game ganz gut nur hatte es zu schenll durch und hab mir erhofft das es etwas brutaler is aber alles in allem find ichb das Game echt cool!
Bubunator schrieb am
@Valdis
Na dann weiß ich auch nicht mehr weiter.
@Spiel
Meine Erwartungshaltung war ebenfalls gering und es fällt mir schwer, etwas anderes zu sagen außer das sie sich leider bestätigt hat. Ich liebe die Filme, was wohl auch der ausschlaggebende Grund für mich war, das Spiel zu kaufen. Die Verknüpfung zwischen Film und Spiel ist auch eines der Höhepunkte für mich als Filmfan. Leider gibt es so viele abers, die den Gesamteindruck trüben. Die Grafik hat nich dabei erstaunlicherweis noch am wenigsten gestört, auch wenn ich die Screenshots schon vorher kannte und nicht gerade begeistert war. Die Autos sind wie schon erwähnt potthässlich, stört aber zum Glück nicht, weil die Fahrphysik an Ridge Racer erinnert und man mit der entsprechenden Karosse lediglich auf ein paar geraden Straßen Slalom fahren muss. Was mich bei der Grafik schon mehr gestört hat waren die Figuren. Natürlich, Vito Corleone, Lucca Brassi und Sonny sehen ihren echten Darstellern zum verwechseln ähnlich, aber wenn letzterer bei jeder Zwischensequenz im stets gleichen Outfit (offenes Hemd mit runterhängender Krawatte) auftritt, ruiniert das bei mir viel. Die Abwechslung bei den Missionen beschränkt sich auf verschiedene Exekutionsweisen, aber hier war der "Reiz" auch nach ein bis zwei Stunden verflogen, es wiederholt sich alles. Überhaupt sind Wiederholungen das Stichwort: die Läden sehen alle gleich aus, alle Nebenmissionen wie Lagerhäuser sind identisch aufgebaut, das verkommt schnell zur Routine und wird damit zum MOtivationskiller. Erst Recht, wenn man die Hauptmissionen und Nebenmissionen binnen 15 Stunden durch hat. Danach kann man nichts anderes mehr machen als andere Läden auf eben immer die gleiche Art und Weise zu übernehmen. Die Beförderungsmöglichkeiten verbessern das wenig, was nützt es mir der Don von New York zu sein, wenn ich schon alle Waffenupgrades habe und keine Wohnungen mehr brauche?
Als Fazit bleibt: als Fan des Films habe ich mich 15 Stunden größtenteils gut unterhalten...
Valdis schrieb am
er steht still und ist nicht zugeparkt
schrieb am