Mehr Interaktion

Mit GTA 3 und GTA Vice City hat Rockstar Welten geschaffen, die die Möglichkeiten der Interaktion und spielerischen Freiheit immer weiter ausgereizt haben. Und mit dem drei Städte umfassenden Gebiet in San Andreas will man beweisen, dass das Limit immer noch nicht erreicht ist. Und selbst wenn das Feature Nahrungsaufnahme nicht ganz neu ist und bereits in zahlreichen Rollenspielen zum Einsatz kam, hat man für GTA San Andreas tief in die Trickkiste gegriffen und das Essen zu einem wesentlichen Bestandteil des Gameplays gemacht.

Dicke Schlägertypen & dürre Sportmuffel

Burger und Hot Dogs als wesentliches Spielelement? Die Lösung ist einfach: Der Hauptcharakter CJ wird nicht nur von der Gier nach Ruhm und Geld angetrieben, sondern muss wie jedes Lebewesen in der realen Welt auch ab und an Nahrung zu sich nehmen.

Wenn CJ ein Nagen in der Magengrube plagt, wird eine Meldung ausgegeben. 

Und genau hier ist der Punkt, an dem Rollenspiele mit den Möglichkeiten aufhören, die Nahrung bietet: Essen wird als Hitpoint-Auffüller integriert.

Doch Rockstar wäre nicht Rockstar, wenn es nicht typische Einflüsse geben würde. Denn eine verringerte Hungerbefriedigung wird auch optisch dargestellt: CJ wird im Laufe der Zeit dünner und die Klamotten hängen an ihm wie Wäsche an der Leine. Zusätzlich ist er insgesamt nicht mehr so fit und kann unter Umständen auch keine Gegenstände mehr heben.

Aber: Alle Futtermittel haben neben einer Auffüll-Funktion der Lebensenergie Kalorienwerte, die den Fett- und Energiezuwachs festlegen. Das heißt im Ernstfall, dass CJ bei zu häufigem Essen von Junk Food zwar gesund bleibt, aber auch zunehmend fettleibig wird. Und nicht nur das: Wenn er zu viel isst, kann es sogar passieren, dass er in bester Model-Manier anfängt, sich zu übergeben. Und dann steht ihr wieder bei Null.

Dass CJ natürlich auch als Gangster im XXL-Format kaum eine Chance hat, seine Aufträge zu erfüllen und sogar manche Sachen einfach unmöglich für ihn sind, scheint nahe liegend. Dass die Reaktionen, die ihm Passanten auf der Straße entgegen bringen, sich auch deutlich je nachdem unterscheiden, ob er dick oder dünn ist, bringt wieder den Rockstar-Touch ins Spiel.

Wundert euch also nicht, wenn ihr CJ als Fettklops durch San Andreas bewegt und hinter euch die Leute anfangen, Witze zu reißen.

Ausgewogenheit scheint das Credo zu sein und das heißt zum einen, gezielt aus der Menge an Restaurants und Standverkäufen das herauszusuchen, was geeignet scheint. Im Zweifelsfall also vielleicht doch lieber ein fettarmes Hähnchen als eine vor Öl triefende Pizza.

Und wenn alle Stricke reißen und CJ die Nase voll von üblen Fetten-Witzen hat oder er keine Lust mehr hat, als Streichholz durch die Landschaft zu laufen, könnt ihr immer noch ins Fitness-Studio marschieren und trainieren. Ein sportlicher Held ist schneller, stärker und verfügt über mehr Ausdauer. Doch natürlich habt ihr auch die Wahl einen dicken Schlägertypen oder einen vermeintlichen Hänfling zu entwickeln, der allerdings gewaltig austeilen kann.

Aber Rockstar gibt auch Entwarnung: Auch wenn das Feature "Essen" durchaus eine Rolle spielt, soll das GTA-Erlebnis nicht beeinträchtigt werden. Es gehe nicht darum, ein Ess-Spiel zu entwickeln, sondern mit den sich daraus bietenden Möglichkeiten die Kontrolle und Interaktion des Spielers mit Hauptfigur und Spielwelt zu vergrößern. Wie immer bei GTA habt ihr die Wahl, was ihr macht, wann ihr es macht und wie ihr es macht.

Aber seid vorsichtig: Wer zu viel isst, wird sich übergeben und der ganze Effekt ist für die Katz - vom Geld ganz zu schweigen!