Final Fantasy - The Movie24.08.2001, Marcel Kleffmann
Final Fantasy - The Movie

Special:

Final Fantasy - Die Mächte in Dir ist nach dem Tomb Raider-Film bereits die zweite Umsetzung eines Video-/PC-Spiels in diesem Jahr. Der knapp 137 Millionen Dollar teure Film konnte sich in den USA allerdings nicht gegen die starke Konkurrenz wie Jurassic Park III oder Shrek durchsetzen und spielte insgesamt nur 32 Millionen ein. Ob der Film tatsächlich ein Flop ist, oder ob sich der Gang ins Kino lohnt, verraten wir Euch in unserem Special!

Final Fantasy - Die Mächte in Dir ist nach dem Tomb Raider-Film bereits die zweite Umsetzung eines Video-/PC-Spiels in diesem Jahr. Der knapp 137 Millionen Dollar teure Film konnte sich in den USA allerdings nicht gegen die starke Konkurrenz wie Jurassic Park III oder Shrek durchsetzen und spielte insgesamt nur 32 Millionen ein. Ob der Film tatsächlich ein Flop ist, oder ob sich der Gang ins Kino lohnt, verraten wir Euch in unserem Special!

Story

Der Final Fantasy-Film versetzt Euch ins Jahr 2065. Die Erde ist verwüstet, Ödland macht sich auf dem damaligen blauen Planeten breit. Die größten Metropolen gleichen einer verfallenen Geisterstadt. Grund hierfür ist der Einschlag eines Planetoiden, der außerirdisches Leben beheimatete und Aliens auf die Erde brachte. Von dem Punkt an kämpften die Menschen ums nackte Überleben, denn nichts konnte die unsichtbaren Phantoms aufhalten oder zerstören. Deshalb zog sich die Menschheit in von Schutzschilden geschützte Stadtkomplexe zurück.

Doch es scheint Hoffnung zu geben, denn es gibt zwei Lösungen, um der Alien-Bedrohung Herr zu werden: Die militärische Lösung sieht vor, den Heimatplanetoiden mit der Zeus-Kanone, eine Art Ionenwerfer aus C&C, zu grillen. Doch niemand weiß, wie die Außerirdischen auf diese Waffe reagieren. Der zweite Plan, entwickelt von Dr. Aki Ross und Dr. Sid, soll die Lebewesen auf einer biologischen Weise attackieren, nämlich an ihrer charakteristischen Energiesignatur. Bevor allerdings diese, vielleicht rettende, Energiewelle erzeugt werden kann, müssen Aki und Dr. Sid insgesamt acht Spirits suchen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, da General Hein vom Militär, lieber die Aliens auf seine Art vernichten möchte und dem Hohen Rat glauben macht, dass Aki und Dr.Sid mit den Aliens kollaborieren - doch die Stecken immer weiter in Schwierigkeiten. Ganz zu schweigen von den mysteriösen Träumen, die Aki erlebt.

Hintergrund

Der 137 Millionen Dollar teure Sci-Fi-Action-Thriller stammt aus der Feder von Hironobu Sakaguchi, der Regie führte und dazu noch den Film produzierte. In der vierjährigen Entwicklungszeit setze er sein Ziel um, erstens einen Film über Leben und Tod zu machen und zweitens Kinofilme mit Computerspielen zu vereinen. Außerdem ist es den Produzenten gelungen, den ersten Film mit computeranimierten, "menschlichen" Darstellern zu schaffen. An manchen Stellen merkt man als Zuschauer gar nicht, dass diese Menschen nicht real sind, an einigen anderen Punkten im Film hingegen mehr als deutlich - doch dazu später mehr.

Die Japaner haben es noch vor der Traumfabrik Hollywood geschafft, solch einen Film in die Kinos zu bringen. Und vielleicht sind viele Amerikaner deshalb nicht ins Kino gegangen, weil es sich um einen ausländischen Film handelt. Leider haben sich die schlechten Einspielergebnisses auch weltweit nicht verbessern können und so hat der Film gerade mal die Hälfte seiner Kosten einspielen können.

Kritik

Square Pictures hat ein wirklich bildgewaltiges Sci-Fi-Abenteuer geschaffen, das zumindest visuell alles andere toppt, was man so in letzter Zeit im Kino gesehen hat. Vor einigen Monaten haben noch Disneys Dinosaurier für offene Münder gesorgt, doch gegen Final Fantasy wirken die Dinos wirklich prähistorisch. Die einzige würdige Konkurrenz hingegen ist Shrek, der besonders durch seine Gesichtsausdrücke schon mehr sagt als Worte. Hier muss Final Fantasy einige Abstriche machen: Zwar sieht Aki mit ihren 60.000 einzeln animierten Haaren schon ganz realistisch aus und auch die Haut-Texturen weisen kleine Poren und Unebenheiten auf, doch beim Ausdrücken von Gefühlen oder bei komplexen Animationensequenzen werden schnell die Grenzen die Technik erreicht.

Von den gesamten Darstellern ist Dr. Sid am besten gelungen, auch wenn sein Charakter leider nicht weiter ausgebaut wurde. Aki Ross und Grey Edwards sind gut gestaltet, anders als einige Nebendarsteller aus Grey´s Team, die teilweise stark hölzern wirken und schauspielerisch fast gleich aufliegen mit Minimal-Mimen wie Dolph Lundgren. Doch erst mal genug gemeckert, denn die Szenarien und Landschaften bieten eine ungeahnt düstere Atmosphäre und strotzen nur so vor kleinen Details. Hier haben die Künstler von Square eine beeindrucke Arbeit geleistet. Das Gleiche gilt für die Phantoms, die halb transparent und Rot leuchtend wirklich bedrohlich und zugleich wunderschön wirken.

Leider schwächelt der Film in Bezug auf die Story: Die Dialoge sind ziemlich formal geraten und kommen dem Zuschauer aus anderen Sci-Fi-Filmen bekannt vor. Dafür sagt der Film in Bildern meistens viel mehr aus und trotzdem bleibt noch viel Platz für Interpretationen, da in dem Film mehr drinsteckt als man auf Anhieb erkennt. So ist auch der zuerst "böse" erscheinende General Hein, nicht richtig böse, da er nur seine Ziele verfolgt, um die Menschheit zu retten. Auch typische Helden, wie aus zahlreichen US-Produktionen, gibt es in Final Fantasy nicht. Das Ende mit Gaia ist ein wenig fantastisch, aber in sich schlüssig und regt ein wenig zum Nachdenken an.

So beeindruckend wie die Optik, so knallig ist der Sound: Die Effekte sind schlichtweg brillant und erzeugen eine Mittendrin-Atmosphäre. Sogar die deutsche Synchronisation ist gelungen, wenn auch der Untertitel "Die Mächte in Dir" nicht gerade ein Volltreffer in der Übersetzung ist. Der orchestrale Score oder die Filmmusik von Elliot Goldenthal ist besonders in der ersten Hälfte des Film ziemlich schwach und das Sound-Thema bleibt nicht lange in Erinnerung. Erst später im Film wird der Soundtrack besser, obwohl richtig gute Qualitäten selten erreicht werden. Besonders faszinierend in diesem Film ist die Kameraführung: Klar, in digitalen Filmen gibt es keine Kamera, aber die Einstellungen sind fantastisch und verleihen besonders den Action-Szenen einen rasanten Charakter.

Fazit

Final Fantasy ist optisch absolut atemberaubend und zeigt mit seinen ästhetisch-stilvollen Bildern eine Welt, die niemand vorher gesehen hat und die die gesamte Konkurrenz hinwegfegt. Bei den Charakteren müssen einige Abstriche gemacht werden, da die Gefühle sowie die Bewegungen noch ein wenig hölzern wirken. Der Film sieht zwar nicht immer "echt" aus, kommt aber schon sehr nahe heran. Von der Story her kann der Film zwar überzeugen, da die Geschichte schlüssig ist, aber von einem solchen Ideen-Überschuss wie bei Shrek ist nichts zu sehen. Trotzdem erweist sich die Geschichte im Nachhinein als durchaus komplex und anspruchsvoll. Die Mischung ist auf jeden Fall gelungen und ich kann den Film nur weiterempfehlen.

 
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