Test: Malice (Plattformer)

von Jens Bischoff



Malice
Publisher: Koch Media
Release:
04.06.2004
17.08.2004
Spielinfo Bilder  
Wer hätte das gedacht: Nach jahrelanger Entwicklungszeit sowie zahlreichen Verschiebungen und Publisherwechseln hat Argonauts Malice doch noch den Weg in die Händlerregale gefunden. Kochmedia bringt das einst als Xbox-Launchtitel angedachte Jump‘n‘Run sogar gleich auf zwei Plattformen und zum attraktiven Budgetpreis in die Läden.

Der Tod kann warten

In Malice steht ihr schon zu Beginn des Spiels dem Endgegner gegenüber, der euch kurzerhand den Kopf abtrennt und eine Audienz beim Sensenmann beschert. Dieser ist über euren Anblick aber alles andere als glücklich, faselt irgendetwas davon, dass für Göttinnen hier kein Platz sei und schickt euch zurück ins Reich der Sterblichen, wo ihr auf eine sprechende Maschine trefft, der eure Dienste als tragische Göttin gerade recht kommen. Schließlich herrscht in der kleinen Fantasywelt der Ausnahmezustand und nur ihr könnt die Schreckensherrschaft eures finsteren Hundegottes-Bezwingers noch brechen.

Fataler Auftakt: Der entzürnte Hundegott schickt Malice gleich zu Spielbeginn über den Jordan (PS2).

Mit Hammer und Keule

Um gegen die Schergen der größenwahnsinnigen Flohschleuder zu bestehen, muss zu Beginn eine gewöhnliche Keule ausreichen. Doch schon bald wuchtet ihr eure tierischen Widersacher mit einem gigantischen Uhrwerkhammer oder einer pulsierenden Quantenstimmgabel ins Jenseits. Hinzu kommen acht magische Talente, die ihr im Lauf des Spiels erlernen und effektiv einsetzen müsst. So könnt ihr mit Zauberkraft über klaffende Abgründe gleiten, einen Schutzschild aktivieren, die Zeit verlangsamen, euch heilen oder verheerende Flächenangriffe vom Stapel lassen.

Alarm: Im Flugzeughangar der Krähen stürmen nach einer Sabotageaktion die Wachen herbei (Xbox).

     Mangelnde Kreativität

Ansonsten vertraut ihr auf Malices Schlag- und Sprungkraft, löst einfache Schalter- und Objekträtsel und bestreitet eine Reihe taktischer Bosskämpfe. Natürlich darf in Zeiten von Solid Snake & Co auch eine unbewaffnete Schleichpassage durch einen Gefängnistrakt nicht fehlen. Doch irgendwie hat man alles schon woanders und besser inszeniert gesehen, während sich eigene Ideen völlig rar machen. Zudem sind die Kämpfe und Aufgaben nur selten fordernd und der allgemeine Schwierigkeitsgrad viel zu lau, was dazu führt, dass man schon nach wenigen Stunden dem Hundegott das Fell über die Ohren gezogen hat.

Der Sirenenbaum hat was gegen rektale Infiltration - dann nehmen wir halt den Aufzug (Xbox).

Überlegene Konkurrenz

Wer ein geradliniges Jump‘n‘Run mit moderatem Schwierigkeitsgrad sucht, wird zwar angemessen bedient, aber gerade auf der PS2 ist die Genrekonkurrenz so groß und vielseitig, dass für ein mittelmäßiges Spiel wie Malice einfach kein Platz bleibt. Dabei haben die LT Studios die PS2-Umsetzung eigentlich ganz gut hinbekommen. So gibt es auf der Sony-Konsole zusätzliche Levels, Objekte, Animationen und Effekte, die Framerate bleibt im Gegensatz zum Xbox-Original relativ stabil, die Ladezeiten sind teils deutlich kürzer und das Intro wurde gar komplett mit deutscher Sprachausgabe unterlegt.

Voll auf die zwölf: Erst wenn alle Pilze geplättet sind, kann Malice ihre Reise fortsetzen (PS2).

     

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