NBA Hoopz03.05.2001, Mathias Oertel
NBA Hoopz

Im Test:

Konsolenveteranen denken gerne an NBA Jam von Midway zurück, das mit seinem Arcade-lastigen Spielprinzip und einer mehr als freizügigen Regelauslegung schnell den Begriff "Action-Basketball" definierte. Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gezogen und diverse Fortsetzungen und Nachahmer konnten die Fans mal mehr, mal weniger verzücken. Mit NBA Hoopz (ab 19,98€ bei kaufen) kehrt Midway wieder auf vertrautes Gebiet zurück und präsentiert den offiziellen Nachfolger der in Ehren ergrauten Serie. Und was Euch damit erwartet, könnt Ihr in unserem Test nachlesen.

Konsolenveteranen denken gerne an NBA Jam von Midway zurück, das mit seinem Arcade-lastigen Spielprinzip und einer mehr als freizügigen Regelauslegung schnell den Begriff "Action-Basketball" definierte. Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gezogen und diverse Fortsetzungen und Nachahmer konnten die Fans mal mehr, mal weniger verzücken. Mit NBA Hoopz kehrt Midway wieder auf vertrautes Gebiet zurück und präsentiert den offiziellen Nachfolger der in Ehren ergrauten Serie.

Gameplay

Im Wesentlichen hat sich am erfolgreichen und bewährten NBA Jam-Schema nichts geändert:

Auf einem leicht verkleinerten Spielfeld werden alle wesentlichen Regeln außer Kraft gesetzt und man konzentriert sich auf die Action-reiche Jagd nach spektakulären Körben.

Im Vergleich zu den Vorgängern wurde das Team jedoch aufgestockt: Anstatt mit bisher zwei Spielern pro Team gibt es jetzt drei Akteure, wodurch die Passmöglichkeiten stark erweitert wurden.

Dank NBA-Lizenz kann man aus allen 29 Teams auswählen und seine Dream-3 aussuchen.

Dank Mini-Editor kann man die im Spiel enthaltenen Spieler auch verändern und zu einem neuen Team zusammenstellen.

An Spielmodi bietet NBA Hoopz mit Ausnahmen auch nur Standardkost. Neben den obligaten Einzel-Spielen kann man auch eine Saison mit wahlweise 14, 28, 56 oder vollen 82 Spielen bestreiten. Alternativ kann man sich an einem der fünf Mini-Spielchen versuchen, von denen jedoch nur der 3-Punkt-Wettbewerb und 21 einigermaßen überzeugen und auch langfristiger motivieren können.

Die Steuerung ist einfach wie je zuvor: Mit zwei Knöpfen plus Turbo- und Hoopz-Knöpfchen wurde sie effektiv auf ein Minimum an Steuerungsoptionen reduziert, so dass der Spieler sich auf das schnelle Hin und Her auf dem Spielfeld konzentrieren kann.

Und natürlich hat sich auch die berühmte "He´s-On-Fire"-Option in das 128-Bit-Zeitalter gerettet.

Schafft Ihr es, drei aufeinander folgende Körbe ohne Gegentreffer zu erzielen, erhalten die Fähigkeiten Eures Spielers einen Schub, welcher der gegnerischen Mannschaft schnell den Garaus machen könnte, wenn nicht die eingebaute "Follow-Up"-Funktion wäre. Soll heißen, dass jedes Mal, wenn ein Team einen zu großen Vorsprung erreicht, intern die Fähigkeiten der anderen Mannschaft aufgewertet werden, um wieder Anschluss zu finden.

Das und der im Einzelspielermodus relativ hoch angesetzte Schwierigkeitsgrad drücken die Motivation doch merklich. Dazu kommt noch, dass die generell gut umgesetzte Steuerung ein schweres Manko aufweist: Befindet man sich in der Verteidigung, kann man nicht auf den ballnächsten Spieler umschalten, wie es eigentlich üblich ist, sondern muss darauf hoffen, dass die Mitspieler einer vernünftige Verteidigung aufbauen, was leider nicht all zu häufig vorkommt.

Dadurch werden die Spiele zwar recht spannend, Spielspaß-fördernd ist die ganze Angelegenheit jedoch nicht gerade.

Im Zwei-Spieler-Modus, schon immer eine Stärke der NBA Jam-Serie, wiegen diese Probleme jedoch weniger schwer, da hier immer noch der Fun-Faktor die Überhand hat und beide Parteien mit den Problemen zu kämpfen haben.

Grafik

Löblicherweise mit einem 60 Hz-Modus ausgestattet -eine Option, die momentan noch die wenigsten PS2-Spiele bieten- kann man, einen entsprechenden Fernseher vorausgesetzt, die von vielen als störend empfundenen Pal-Balken ausschalten.

Auch die Animationen und die generelle Spielgeschwindigkeit können überzeugen.

Bei den Zeitlupen-Wiederholungen wird jedoch deutlich, dass die Texturen, mit denen die Spieler-Modelle tapeziert wurden, und die auf die Entfernung noch ganz passabel wirken, eher am unteren Spektrum der PS2-Leistungsfähigkeit einzuordnen sind.

Detailarm und irgendwie unpassend sorgen die "Körperbemalungen" für ein grausiges Abwenden vom Bildschirm. Auch der Wiedererkennungswert der Spieler sinkt in den Nahaufnahmen merklich ab.

Dass zusätzlich noch Clipping-Fehler auftreten und der Ball auch mehr als einmal, obwohl getragen, nicht in Körperkontakt steht, wirkt sich auch nicht gerade positiv aus.

Die zweidimensionalen Bitmap-Zuschauer sind ebenfalls nicht die optische Erfüllung und hätten ein paar Animationsphasen mehr sicherlich gut vertragen können.

Wenn nicht die gute Darstellung der Halle an sich mit Ihren Spiegelungen und netten kleinen Details hier und da wäre, könnte sich NBA Hoopz trotz der netten Feueranimation bei einer "Streak" schon mal anstellen, um sich die goldene Grafik-Zitrone abzuholen.

Sound

"Boomshakalaka !"? Leider nicht.Fans der Serie werden auf Emotionen dieser Art weitestgehend verzichten müssen, denn der Sprecher hat doch viel von seinem Enthusiasmus aus alten Zeiten eingebüßt. Zwar gibt es gelegentlich noch an Überschäumen grenzende Begeisterung, doch bei weitem nicht so stark wie in den Vorgängern.

So muss man sich während des Spiels wohl oder übel mit den gut reagierenden Zuschauern als Motivationsbringer zufrieden geben.

Die Musik in den Menüs liefert mit ihren Beats jedoch eine passende Untermalung.

Pro

  • nicht totzukriegendes Spielprinzip
  • einfache Steuerung
  • offizielle NBA-Lizenz
  • fünf Mini-Spiele
  • Kontra

  • grafische Schwächen
  • Sound ein wenig schwachbrüstig
  • langfristig wenig motivierend
  • Vergleichbar mit:

    NBA Jam

    Fazit

    Schade, schade, schade.
    Ein erfolgreiches Spielprinzip wird durch uninspirierte Grafik und einen im Einzelspielermodus zu hoch angesetzten Schwierigkeitsgrad in die zweite Liga der Basketballspiele verdammt. Auch die Mini-Spiele -an sich eine gute Idee- vermögen da nicht mehr die Karre aus dem Dreck zu ziehen. Wer ein kurzweiliges Basketball-Vergnügen für zwei Spieler sucht oder sich generell nur die letzten fünf Minuten eines NBA-Spieles anschaut, wird sicherlich gefallen an NBA Hoopz finden, sollte jedoch vorher ein Probespielchen wagen.
    Alle anderen werden ihre Hoffnung wahrscheinlich auf das ähnlich gelagerte NBA Street setzen, das im Laufe des Jahres erscheinen soll.

    Wertung

    PlayStation2

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    Kommentare

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