Star Wars: Super Bombad Racing25.06.2001, Mathias Oertel
Star Wars: Super Bombad Racing

Im Test:

Kleine Figuren mit zu groß geratenen Köpfen rasen in Fahrzeugen auf geschickt konstruierten Kursen und können neben ihrer Geschwindigkeit auch Waffen benutzen. So kann man das von Mario Kart auf dem SNES begründete Genre der Kart-Racer in einem Satz zusammenfassen. Als neuesten Zugang in der stetig steigenden Zahl der Kart-Racer, die meist eine starke Lizenz im Rücken haben, begrüßen wir Star Wars Super Bombad Racing für die PS2. Mit welchen Mitteln Lucas Learning die Konkurrenz von der Strecke pusten will, versuchen wir einem Test zu klären.

Kleine Figuren mit zu groß geratenen Köpfen rasen in Fahrzeugen auf geschickt konstruierten Kursen und können neben ihrer Geschwindigkeit auch Waffen benutzen. So kann man das von Mario Kart auf dem SNES begründete Genre der Kart-Racer in einem Satz zusammenfassen. Als neuesten Zugang in der stetig steigenden Zahl der Kart-Racer, die meist eine starke Lizenz im Rücken haben, begrüßen wir Star Wars Super Bombad Racing für die PS2. Mit welchen Mitteln Lucas Learning die Konkurrenz von der Strecke pusten will, versuchen wir einem Test zu klären.

Gameplay

Um es vorweg zu nehmen: Super Bombad Racing verströmt einen geradezu unheimlich hohen Anteil an "Ach-ist-das-süß-Momenten". Zugegeben: Anfänglich mutet es ein bisschen merkwürdig an, z.B. den ultra-bösen Darth Maul oder Jedi-Meister Yoda, geschrumpft und mit übergroßem Kopf sämtliche Baby-Schemata ausreizend, über die anspruchsvollen Strecken zu steuern. Doch nach kurzer Zeit hat man sich schnell an die ansonsten gute Optik gewöhnt und kann zum eigentlichen Spiel übergehen.

Acht Fahrer, allesamt der Episode 1 entnommen, stehen einem zur Verfügung: die schon erwähnten Darth Maul und Yoda, zusätzlich Obi Wan, Königin Amidala und Anakin Skywalker sowie Sebulba, Boss Nass und -leider Gottes- Jar Jar Binks. Im Laufe des Spieles gesellt sich -Anachronismus pur- noch Anakins erwachsenes Alter Ego Darth Vader als freizuspielender Chrakter hinzu.

Jeder dieser Charaktere nennt einen fliegenden Untersatz sein Eigen, die auch an Fahrzeuge der Episode 1 angelehnt sind und die sich in diversen Punkten, wie z.B. Beschleunigung oder Höchstgeschwindigkeit unterscheiden. So sitzt Amidala z.B. in einer Miniatur-Ausgabe ihres königlichen Schiffes und Yoda rast in einem fliegenden Sessel über die neun Kurse und vier Arenen.

Im Bereich Spielmodi wird Standardkost geboten: Ihr habt die Wahl zwischen Einzelrennen, der Herausforderung, in der Ihr nach und nach auf allen Strecken als Sieger übrigbleiben müsst, oder der Arena, die zur offenen Konfrontation einlädt: Wer alle Gegner überlebt, ist der Sieger. Wahlweise -insofern menschliche Mitspieler zur Hand sind- kann man die Einzelrennen und Arena-Modi auch gegeneinander spielen.

Natürlich gibt es auf den neun Strecken -die auch gespiegelt befahrbar sind- allerlei Bonusgegenstände, die Ihr aufsammeln und im Rennen einsetzen könnt. Insgesamt gibt es 25 dieser Gegenstände, die von Standard-Boosts oder Multienergiebällen bis hin zu individuellen Spezialgegenständen für jeden Charakter reichen.

Doch als ob Euch die Gegner nicht schon das Leben schwer genug machen würden, gibt es auch noch äußere Einflüsse, die für ein Zurückfallen im Feld bzw. ein massives Absinken der Energie sorgen können: Jawas, die Euch verkleinern, weil Ihr zu dicht an ihnen vorbei fahrt oder Droiden der Handelsföderation, die versuchen, Euch in die Ewigen Jagdgründe zu befördern, seien hier nur mal als zwei der zahlreichen Beispiele angeführt.

Doch damit nicht genug: Denn vor allem die Steuerung wird für einige Probleme sorgen. Fast schon zu direkt werden die Lenkbewegungen umgesetzt, so dass feine Kurskorrekturen, vor allem auf Kursen, in denen Euer Fahrzeug sowieso von einer Unebenheit zur nächsten springt, zur Glückssache werden.

Doch als Ausgleich bietet Bombad Racing im Stile von SSX viele versteckte Abkürzungen, die Euch kurzerhand an die Spitze des Feldes katapultieren können.

Insofern ist es möglich, auch als Erster ins Ziel zu kommen, ohne eine Rakete abzuschießen - Fahrkünste werden belohnt.

Grafik

Die Geschwindigkeit, die sich während der Rennen überträgt, ist anständig und mit wenigen Ausnahmen im Singleplayer-Modus Slowdown-frei.

Auch die Animationen der Charaktere können überzeugen. Angereichert werden die clever designten -wenn auch mit sich gelegentlich wiederholenden Texturen versehenen- Level durch nette Spezialeffekte wie Sandstürme, gravitationsfreie Gebiete und Ähnliches. Leider ist im Zusammenhang mit einer fehlerhaften Kollisionsabfrage immer wieder ein unschöner Clipping-Fehler zu verzeichnen.

In die Arenen hätten die Entwickler jedoch noch ein bisschen Zeit investieren können: Allzu häufig fällt die Bildrate spielstörend ab. Da helfen auch die vielen kleinen Details und Bewegungen der ach so süßen Figuren nicht mehr, um das zu kaschieren.

Sound

Im Bereich Musik werden sich knallharte Fronten bilden: Während die einen die orchestrale Musik von John Williams vermissen werden, können sich die anderen an einem skurrilen Techno-Samba-Remix der klassischen Star Wars-Musik laben, der wirklich jenseits von Gut und Böse liegt und bei den Hardcore-Star Wars-Fans sicherlich Rufe der Empörung und den Griff zur nächsten Oropax-Packung auslöst.

Glücklicherweise kann man die Musik auch ausschalten. Denn dann bemerkt man auch die sauberen Sprachsamples der Figuren, die dem Film entnommen zu sein scheinen.

Auch die Effekte der verschiedenen Fahrzeuge und Gegenstände wurden sauber umgesetzt, ohne jedoch besonders auffallend zu sein.

Pro

  • nicht totzukriegendes Spielprinzip
  • Star Wars-Bonus
  • intelligent designte Strecken
  • farbenfrohe Grafik
  • Knuddel-Faktor
  • Musik lässt sich ausschalten
  • Kontra

  • Knuddel Faktor
  • Musik nach kurzer Zeit nervig
  • wenig Strecken und Charaktere
  • Steuerung gewöhnungsbedürftig
  • Vergleichbar mit:

    Fazit

    Am wahrscheinlich letzten Ausflug in die pure Unterhaltungssoftware von Lucas Learning werden sich die Geister scheiden: Während die Optik gerade bei den Kids ankommen dürfte, wird der hauptsächlich durch die Steuerung verursachte hohe Schwierigkeitsgrad schnell für Frust sorgen. Andererseits werden sich Erwachsene durch die letzten Endes doch eher niedrig gehaltene Anzahl an Strecken und Figuren relativ schnell von Bombad Racing abwenden. So sitzt der erste PS2-Kart-Racer zwischen allen Stühlen, versucht es allen recht zu machen, aber schafft es bei keiner der Parteien. Und das ist ziemlich schade, denn eines kann man Star Wars Super Bombad Racing nicht ansprechen: Es macht einen Heidenspaß.

    Wertung

    PlayStation2

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    Kommentare

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