Q3 Revolution14.05.2001, Mathias Oertel
Q3 Revolution

Im Test:

Die Beben-Reihe genießt unter PC-Fraggern eine riesige Fangemeinde. Und eben diese wird vermutlich stark die Nase rümpfen, wenn das Gespräch auf Konsolen-Shooter kommt. Mit Q3 Revolution versucht Electronic Arts die Zweifler eines Besseren zu belehren. Wie sich der eigentlich auf Multiplayer angelegte Shooter auf dem heimischen Fernseher spielt und welche Unterschiede es zum PC gibt, versuchen wir in unserem Frag-Test zu ergründen.

Die Beben-Reihe genießt unter PC-Fraggern eine riesige Fangemeinde. Und eben diese wird vermutlich stark die Nase rümpfen, wenn das Gespräch auf Konsolen-Shooter kommt. Mit Q3 Revolution versucht Electronic Arts die Zweifler eines Besseren zu belehren. Wie sich der eigentlich auf Multiplayer angelegte Shooter auf dem heimischen Fernseher spielt und welche Unterschiede es zum PC gibt, versuchen wir in unserem Frag-Test zu ergründen.

Gameplay

Muss man eigentlich noch etwas zu der Quake-Serie von id Soft sagen? Eine ganze Generation von Fraggern schwört auf die Games und vor allem der dritte PC-Ableger ist ein Multiplayer-Fest par excellence.

Doch auch ohne die Möglichkeit online gegen 32 andere Spieler anzutreten, muss sich die PlayStation 2-Version nicht verstecken.

In übersichtlichen Menüs habt Ihr die Wahl, Euch durch die Einzelspieler-Kampagne zu spielen oder mit bis zu drei Konkurrenten ein Mehrspieler-Duell zu starten.

In der Kampagne könnt Ihr Euch eine von fünf zur Verfügung stehenden Figuren aussuchen, die -hier der erste große Unterschied zum PC- alle über verschiedene Werte in den Eigenschaften Gesundheit, Schutz, Kampfkraft und Geschwindigkeit verfügen. Diese Werte können im Lauf der Kampagne noch gesteigert werden, jedoch nie über das für jede Figur unterschiedliche Maximum hinaus.

In jedem Tier (Level), der wiederum in einzelne Abschnitte aufgeteilt ist, gibt es einige Aufgaben zu erfüllen, um weiterzukommen:

Deathmatch: jeder gegen jeden. Derjenige, der zuerst die vorgegebene Frag-Anzahl erreicht, gewinnt.

Kills vs. Zeit: Ähnlich wie das Deathmatch, nur habt Ihr hier eine Zeitbeschränkung, in der die erforderlichen Frags erreicht werden müssen.

Possession: Eine Flagge muss über einen bestimmten Zeitraum hinweg getragen werden.

1 Flag CTF (Capture The Flag): Eine Flagge muss eingesammelt und zur Basis gebracht werden.

Elimination: Jeder hat nur eine bestimmte Anzahl an Leben. Erreicht die Anzeige "Null", scheidet der Spieler aus, bis der Sieger übrig bleibt.

Skirmish Elimination: Siehe Elimination. Mit dem Unterschied, dass jeder Gegner in einer anderen Umgebung bekämpft wird.

Nach jedem bestandenen Tier werden die Eigenschaften der Figur aufgewertet und es findet auch eine Veränderung im Aussehen statt, um die Verbesserung gebührend darzustellen.

Per Multi-Tap und Splitscreen können sich bis zu vier menschliche Spieler in die Mehrspieler-Schlachten der Arena stürzen. Zusätzlich können noch bis zu vier Bots (Computer-gesteuerte Gegner) mit in den Kampf eingreifen.

Im Vergleich zur Kampagne stehen hier 41 Kämpfer zur Auswahl, die durch die in der Kampagne gespielten Figuren ergänzt werden können.

Damit die Motivation auch hier nicht zu kurz kommt, gibt es eine ganze Reihe von Modi, die im Wesentlichen Varianten des Deathmatches und CTF darstellen.

Die Steuerung von Q3R ist außerordentlich gut gelungen und die Bewegungen werden sehr direkt übertragen. Da mehrere Joypad-Steuerungsvarianten zur Verfügung stehen, dürften sich auch Konsolen-Shooter-Neulinge schnell zurechtfinden. Alle Varianten bieten eine gut aufs Pad abgestimmte Knopf-Belegung, so dass es letzten Endes nur eine Frage des persönlichen Geschmacks ist, für welche man sich entscheidet. PC-Fans werden trotzdem die Möglichkeit vermissen, eine optionale Tastatur/Maus-Steuerung zu benutzen.

Eigentlich verwunderlich, da sowohl Tastatur als auch Maus für die PlayStation 2 schon länger angekündigt sind.

Die 35 Level, die Q3R bietet, sind zu einem großen Teil aus den PC-Fassungen des dritten Bebens sowie des Add-Ons Team Arena entnommen und durch einige PS2-exklusive Level ergänzt worden.

Grafik

Was die Entwickler von Bullfrog (!) hier aus dem Grafikspeicher der PlayStation 2 herauskitzeln, ist bewunderungswürdig: Schon im Einzelspieler-Modus sehr flüssig und detailliert gezeichnet, gibt es selbst bei einem viergeteilten Screen keine Slowdowns oder Ähnliches zu verzeichnen.

Zwar ist es selbstverständlich, dass die PS2-Auflösung nicht solche Grafikwunder ermöglicht wie ein HighEnd-PC, doch was man hier an Waffeneffekten, Explosionen und nicht zuletzt auch Gore zu sehen bekommt, wird der Beben-Reihe mehr als gerecht und dürfte auch PC-Zocker davon überzeugen, dass die PS2 noch lange nicht ausgereizt ist.

Die Figuren hingegen wirken im Vergleich zum PC und auch zu denen vom Kollegen TimeSplitters ein wenig klobig. Doch das fällt aufgrund des überraschend schnellen Spielablaufs herzlich wenig auf, da man doch höchst selten die Gelegenheit hat, den Gegner direkt vor sich zu haben.

Sound

Passende Musik und gute Sprachsamples, die auch vom PC übernommen zu sein scheinen, rücken anhand der explosiven Soundeffekte, die einem im wahrsten Sinne des Wortes aus den Lautsprechern entgegen schießen, in den Hintergrund.

Durch die aussage- und durchschlagskräftigen Argumente, die sich z.B. aus den Mündungen der Chain Gun oder der Shotgun Gehör verschaffen wollen, wird der ohnehin schon hohe Adrenalinspiegel noch ein wenig weiter nach oben gedrückt.

Pro

  • gute flüssige Grafik
  • motivierende Einzelspieler-Kampagne
  • explosive Sound-Effekte
  • auch ohne Online-Fähigkeit Multiplayer-Fun
  • Kontra

  • Figuren ein wenig eckig
  • keine Tastatur/Maus-Option
  • keine Online-Möglichkeit
  • kein Level-Editor
  • Ladezeiten
  • Vergleichbar mit:

    Fazit

    Sicher, es ist "nur" eine PC-Umsetzung. Sicher, es gibt keine Online-Funktion. Sicher, mit vier Spielern auf einem Bildschirm hat man nur ein recht kleines Spielfeld. Doch das dürfte alles sein, was die PC-User der PS2-Fassung entgegensetzen können.
    Denn was Bullfrog hier an Grafik, Geschwindigkeit und Spielwitz aus der vermeintlich "kleinen" PS2 heraus holt, ist der PC-Variante in den meisten Punkten ebenbürtig und wird sich einen Ehrenplatz in der Ahnengalerie der Konsolen-Shooter sichern.
    TimeSplitters hat in Form von Q3R einen würdigen Nachfolger als Shooter-Referenz gefunden, die für ein Ende der Zeiten sorgt, in denen PS2-Fans neidvoll auf die Monitore der PC-Spieler blicken.

    Wertung

    PlayStation2

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