Dark Summit - PS212.04.2002, Mathias Oertel
Dark Summit - PS2

Im Test:

Snowboard-Spiele gibt es einen ganzen Haufen auf der PS2. Doch <4PCODE cmd=DGFLink;name=Dark Summit ;id=1566>von THQ ist das erste, das mit einer ausgefeilten Hintergrundstory und einem Mission-basierten Gameplay aufwarten kann. Doch wie sieht es mit der Spielbarkeit aus? Hat <4PCODE cmd=DGFLink;name=SSX Tricky;id=1640> ausgedient? Die Antworten findet Ihr in unserem Test.

Snowboard-Spiele gibt es einen ganzen Haufen auf der PS2. Doch Dark Summit von THQ ist das erste, das mit einer ausgefeilten Hintergrundstory und einem Mission-basierten Gameplay aufwarten kann. Doch wie sieht es mit der Spielbarkeit aus? Hat SSX Tricky ausgedient? Die Antworten findet Ihr in unserem Test.

Was passiert auf Mt.Garrick?

Mount Garrick wäre eigentlich ein hervorragendes Ski-Gebiet. Doch Brian O´Leary und seine Sicherheitskräfte haben die ehemals schneeweißen Hänge mit radioaktivem Müll verunstaltet. Und wieso bemüht sich O´Leary darum, nur konservative Skifahrer auf seinen Pisten zu erlauben? Was hat er zu verbergen? Stimmen die Gerüchte von der UFO-Sichtung? Nur Ihr könnt das Geheimnis des Berges lüften.

Mit dieser -zugegeben weit hergeholten- Hintergrundgeschichte begrüßt Euch Dark Summit. Und liefert so einerseits die nötige Motivation, um den Missions-Snowboarder zu erkunden und erklärt andererseits das post-apokalyptisch anmutende Leveldesign - doch dazu später mehr.

Alles wie gehabt ? Nicht ganz...

Trotz Story und ungewöhnlicher Ausgangsposition geht es bei Dark Summit -wie bei allen Snowboard-Games- natürlich darum, unbeschadet ins Tal zu kommen und dabei Tricks durchzuführen.

Mit dem Unterschied, dass Ihr an bestimmten Funk-Stationen, die in den weiträumigen Gebieten verteilt sind, Aufgaben abholen könnt, für die es wertvolle Lift-Punkte gibt.

Diese Aufgaben -insgesamt gibt es 45 zu finden- reichen von ersten Einführungen in die Steuerung bis hin zu Verfolgungsjagden oder äußerst gewagten Trick-Kombos.

Dabei muss man den Entwicklern von Radical Entertainment zugestehen, dass sie eine äußerst abwechslungsreiche und teilweise sehr fordernde Auswahl getroffen haben.

Zusätzlich zu den Liftpunkten - die mit dem Erreichen von bestimmten Punktmarken neue Gebiete freischalten - könnt Ihr mit den normalen Trickpunkten nach und nach neue Ausrüstung ergattern.

Während die Outfits dabei rein kosmetischer Natur sind, kommt mit jedem neuen Board auch ein Geschwindigkeitszuwachs hinzu, den man später gut gebrauchen kann.

Denn viele der Funkstationen sind hinter schwierigen Sprung- und Grind-Passagen versteckt, bei denen ein schnelleres Brett Wunder wirken kann.

Die Anzahl von gerade mal vier Gebieten scheint verschwindend klein, doch wenn man sich erst einmal auf der Piste befindet, verfliegt diese Sorge recht schnell. Denn die Areale sind extrem groß, bieten viele verschiedene -teilweise gut versteckte- Wege ins Tal und können sich schon mal länger hinziehen.

Und je besser man sich im Laufe des Spieles mit den verschiedenen Abfahrten auskennt, um so größer ist die Chance, mit gewagten Grind-Sprung-Kombos famose Punktzahlen einzufahren.

Physik tritt außer Kraft

Unterstützt wird das Punktesammeln durch eine weitestgehend zweigeteilte Physik und Steuerung: Während man Bodenkontakt hat, spielt sich Dark Summit wie jedes andere Snowboard-Spiel und reagiert auch von der Steuerung her so, wie man es sich wünschen würde.

Sobald man jedoch zum Sprung ansetzt, scheint die Erdanziehungskraft außer Funktion zu sein. Man hat das Gefühl zu schweben, wodurch Sprungtricks extrem erleichtert werden.

Möchte man während einem dieser scheinbar endlosen Sprünge anfangen zu jibben (grinden), tauchen leichte Probleme auf: All zu häufig springt man am gewünschten Aufsetzpunkt vorbei, weil man wieder einmal vergessen hat, dass man länger in der Luft bleibt als gewöhnlich.

Doch nach ein paar Abfahrten hat man sich an dieses kleine Manko gewöhnt und kann auf die Jagd nach Punkten gehen.

Die auch dadurch erleichtert wird, dass sich Eure Figur nach einem absolvierten Trick oder einer Drehung weitestgehend automatisch ausrichtet um die Fahrt wieder aufzunehmen.

Die Story, die den eigentlichen Hauptunterschied zu anderen Snowboard-Spielen ausmacht, wird im Laufe des Spieles zwar immer weiter erzählt, verliert jedoch zunehmend an Reiz, da sie zu aufgesetzt wirkt, um wirklich packen zu können.

So fährt man also ein ums andere Mal die Strecken ab, entdeckt neue Wege, neue Missionen und von Zeit zu Zeit auch neue Supertricks, die per Knopf-Kombo abgerufen werden können.

Leider zerfließt auf lange Sicht auch der Spielspaß ein wenig, der auch von Half-Pipes und Multiplayer-Duellen nur wenig aufgefangen werden kann, so dass man sich schließlich wünscht, die Entwickler hätten ein wenig mehr Wettbewerbs-Stimmung und mehr Trick-Möglichkeiten ins Spiel einfließen lassen.

Post-apokalyptisches Bonbonland

Wie schon beim Spielprinzip gestaltet sich auch die Grafik als zwiespältig: Nichts zu bemängeln gibt es am ungewöhnlichen Streckendesign und den ausgewählten Texturen.

Mount Garrick sieht teilweise aus wie eine Atommüll-Deponie, teils wie ein mit Minen versehener Schrottplatz und dann wiederum offenbaren sich wunderbar weiße Schneelandschaften, die von grünen Wäldern gesäumt werden.

Die angepeilte geheimnisvolle Atmosphäre wird dadurch wunderbar generiert.

Auch die extrem große Spielwelt, die immer wieder mit Überraschungen und versteckten Wegen glänzen kann, verdient ein Lob.

Die Geschwindigkeit hingegen kann nicht so ganz überzeugen: Zwar jederzeit flüssig kommt nie ein High-Speed-Rush auf, wie man ihn aus vergleichbaren eher auf Rennen zugeschnittenen Produkten kennt.

Spezialeffekte wie Schneegestöber oder Explosionen kommen ebenfalls nicht über das Prädikat "Durchschnitt" heraus.

Die Animationen wiederum gehen voll und ganz in Ordnung: Egal ob Stürze, Sprünge oder die teilweise komplizierten Grinds - nahtlose Übergänge sind an der Tagesordnung -

zumindest bei Eurer Figur. Die gelegentlich auftauchenden Skifahrer oder Mitglieder der Bergwache mühen sich jedoch vergeblich ab, diese Animationsklasse zu erreichen.

Der Sound schweigt

Für ein Spiel, dessen Grafik so laut ist, bleibt der Sound erschreckend schwach: Die sparsam eingesetzten Techno-Tracks können sich ganz und gar nicht ins Gehirn trommeln. Auch die Soundeffekte bleiben weit hinter den Erwartungen zurück, die von der ungewöhnlichen Grundidee und der gelungenen grafischen Umsetzung geweckt werden.

Einzig die Sprachausgabe, die wahlweise auch in Deutsch vorhanden ist, kann Dark Summit vor dem Absturz ins Soundtal des Vergessens bewahren - na ja, zumindest den Aufprall dämpfen. Denn so enthusiastisch die Sprecher auch zu Werke gehen, nach kurzer Zeit werden die gezwungen witzigen Kommentare auf der Strecke nervig, was auch mit endlosen Wiederholungen der Sprachsamples nicht besser wird.

Pro

  • Missions-basiertes Snowboarding
  • angenehme Steuerung mit vielen Hilfen
  • abwechslungsreiche Aufgaben
  • ungewöhnliches post-apokalyptisches Streckendesign
  • saubere Grafik
  • weiträumige Gebiete mit vielen Wegen ins Tal
  • Kontra

  • im Bereich Sound weit hinter den Erwartungen
  • nur vier Gebiete
  • auf Dauer wenig Gameplay-Variation
  • unrealistische Sprungphysik
  • Vergleichbar mit: <4PCODE cmd=DGFLink;name=SSX Tricky;id=1640>, <4PCODE cmd=DGFLink;name=Shaun Palmer´s Pro Snowboarder

    ;id=1406>

    Fazit

    Die ungewöhnliche Grundidee ist interessant, die Gebiete groß und die Grafik sicherlich nicht schlecht. Und trotzdem bleibt Dark Summit der ganz große Wurf verwehrt: Zu zwiespältig präsentiert sich das eigenartige Physik-System und zu eintönig der Spielverlauf auf lange Sicht. Nach der zigsten Abfahrt hat man einfach wenig Motivation, um auf der ersten Strecke nach dem allerletzten Funktower zu suchen. Schade eigentlich, denn abgesehen vom Sound stimmt eigentlich alles. Wer aber genug von den ewigen Rennen um Platzierungen hat, die man zur Genüge in anderen Snowboard-Spielen erleben kann, findet mit Dark Summit ein schnörkelloses und interessantes Snowboard-Vergnügen, das leider von kleinen Fehlern um den verdienten Erfolg gebracht wird.

    Wertung

    PlayStation2

    0
    Kommentare

    Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

    Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.