Geizkragen
Die Story war in Tekken bislang ein ungeliebtes Kind - zwar erfuhr man etwas über seine Figuren, aber die Informationen blieben kryptisch und auch die im dritten Teil hervorragenden Rendersequenzen kratzten größtenteils nur an der Oberfläche. Für den vierten Teil hat
Namco tief in der Hollywood-Kiste gewühlt und jedem Charakter etwas Persönlichkeit verliehen. Das geht so weit, dass sich die Geschichten der Kämpfer teilweise überschneiden und man so in den Abspännen eine andere Perspektive der Story zu sehen bekommt.
Ein anderer Grund, das Spiel durchzuspielen, sind natürlich die Bonusgegenstände und freispielbare Charaktere. Letztere sind, wie gesagt, ausreichend vorhanden, Erstere leider praktisch gar nicht: Einige neue Klamotten, ein Bonuslevel, das wars! Bedenkt man die Bonus-Freudigkeit des Kumite-Modus bei
Virtua Fighter 4 , steht Tekken 4 in dieser Hinsicht ganz arm da. Bedauerlicherweise wird das nicht mal durch ein Bonusspiel ausgeglichen, denn bis auf das aus Teil 3 bekannte und etwas modernisierte »Tekken Force« gibt es ebenfalls rein gar nichts.
Nach dem genialen »Tekken Bowl« bei Tekken Tag Tournament ist das enttäuschend, zumal Tekken Force nur kurzzeitig unterhaltsam ist: Wie gehabt gilt es, vier lange Levels komplett von Gegnermassen zu säubern, die im Laufe der Zeit immer fieser kämpfen, und schließlich am Ende des Abschnitts einen Endgegner wegzuputzen.
Eine Hand voll aufsammelbarer Boni erleichtert die Hatz, versteckte Abschnitte bergen weitere Goodies. Idiotischerweise gibt es in den sehr langen Abschnitten keinerlei Save-Punkte, so dass man nach dem Game Over stets am Levelanfang beginnen darf. Das, das dümmliche Spielprinzip und die Tatsache, dass man wieder nur alleine antreten darf, verdammen Tekken Force nach einigen Proberunden in die »Kann man vergessen«-Schublade. Ansonsten bietet das Hauptmenü nur vertraute Kost: Angriffs-Training, einen Übungsmodus, Arcade, Zweikampf, Team-Battle, die Story-Variante, das bekannte Survival und natürlich den 2-Spieler-Modus.