Antiquierter Dauerbrenner
Das King`s Field 4 bereits vor anderthalb Jahren in Japan veröffentlicht wurde merkt man dem Titel überhaupt nicht an. Ganz im Gegenteil, anderthalb Jahrzehnte wären weitaus glaubhafter. Gegenüber den drei PSone-Vorgängern, von denen sich nur einer bis nach Europa verirrt hatte, hat sich jedenfalls nicht viel geändert und Teil eins hat immerhin schon über acht Jahre auf dem Buckel. Doch anscheinend gibt es zumindest in Japan immer noch genügend Fans, um die technisch und spielerisch antiquierte Serie immer wieder weitestgehend unverändert fortzusetzen.
Das die Japaner einen oft sehr eigenwilligen Geschmack haben, ist zwar hinlänglich bekannt, doch wieso glaubt man, dass auch Europäer auf King`s Field stehen könnten? Vielleicht wegen des westlich orientierten Hack&Slay-Gameplays oder der gotisch angehauchten Atmosphäre? Mag sein, doch andererseits gäbe es weitaus bessere Japan-RPGs, die eine PAL-Umsetzung verdient hätten.
Tolkien lässt grüßen
Zur Story braucht man eigentlich nicht viel zu sagen, schließlich ist diese alles andere als originell und wird auch vom Spiel selbst nur stiefmütterlich behandelt - für ein Rollenspiel nicht gerade vorteilhafte Voraussetzungen. König Lucien IV. bekommt eines Tages jedenfalls eine verfluchte Götze geschenkt, die ihn und sein ganzes Königreich ins Verderben stürzt. Um den Fluch zu brechen, raten die Weisen des Landes die Götzenfigur an ihren Ursprungsort zurückzubringen und zwar in die Monster-verseuchten Ruinen einer einst heiligen Stadt.
Eine Aufgabe wie geschaffen für einen im Schwertkampf trainierten und magisch talentierten Prinzen wie Euch, der auf mysteriöse Weise in den Besitz der Unheil bringenden Statue gekommen ist. Oder hätte man lieber Frodo, Gandalf, Aragorn und Co. mit dieser Mission beauftragen sollen, denn wenn man aus der Götze einen Ring macht, kommt einem doch unweigerlich Tolkiens Herr-der-Ringe-Trilogie in den Sinn...