Test: King's Field 4 (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Bigben Interactive
Release:
kein Termin
Spielinfo Bilder  
Schleichende Gleichgültigkeit

Witzlos ist im Übrigen auch das Aufspüren von unsichtbaren Geheimtüren, die nur durch ständiges Wand-Betatschen entdeckt werden können, weil sie sich optisch durch nichts hervorheben. Ansonsten müsst Ihr Euch damit zufrieden geben, Fässer zu zertrümmern, um zusätzliche Items zu finden, Bretterverhaue einzureißen und Spinnweben abzufackeln, um tiefer in die über 40 Spielabschnitte vorzudringen oder simple Aufgaben erledigen, um Euch Gegenleistungen von den teilnahmslosen NPCs zu sichern.

Überhaupt herrscht im ganzen Königreich eine depressive Stimmung. Ständig ist es dunkel, niemand zeigt irgendwelche Emotionen und auch Euch ist es irgendwann gleichgültig, ob der König verreckt, sein Reich den Bach runter geht oder Ihr Eure Mission erfüllt. Das träge Gameplay, der schleppende Spielverlauf und die trotz nahezu uneingeschränkter Konfigurierbarkeit gewöhnungsbedürftige Steuerung tun ihr übriges, um auf die Stimmung zu drücken - und das mit Erfolg. So scheint es kaum noch ein Rolle zu spielen, dass Ihr nie wisst, welchen Schaden Ihr Eurem Gegner mit welchem Angriff zufügt oder dass hinterlassenes Gold mit bloßem Auge kaum wahrzunehmen ist und Ihr nach einem Kampf knöpfchendrückend umherlauft, um jeder Münze habselig zu werden, denn der Mangel an Geld ist fast so groß wie der an Spielspaß.

Peinlich, peinlich

Auch technisch wirkt King`s Field 4 in jeder Hinsicht abschreckend: Die suggerierte Framerate beträgt vielleicht zwei Bilder pro Sekunde, die Animationen sind bescheiden, die Texturen verwaschen und die Effekte primitiv. Zwar ist das Spielgeschehen fast völlig PAL-Balken- und flimmerfrei, aber bei Texten und Menüs schrumpft der Bildausschnitt deutlich zusammen und es flimmert teils so sehr, dass die Augen tränen. Doch auch die Ohren würden angesichts der vorsintflutlichen Soundkulisse am liebsten weinen. Noch peinlicher ist nur die deutsche Lokalisierung, die das Spiel zweifelsohne zu einem der am schlechtesten übersetzten und vertonten Titel überhaupt macht. Zwar lässt sich die Sprache zu Beginn auch auf Englisch einstellen, aber qualitativ lässt auch diese Version sehr zu wünschen übrig.

Kommentare

LeKwas schrieb am
Um es mal mit einer Allegorie zu sagen: Die Zutaten waren dieselben, aber vor 2004 fehlte noch der dafür geeignete Koch.
Skaith schrieb am
Bis auf "wie in Zeitlupe" und "keine Geschicklichkeit notwendig" könnte der Test auch 1:1 für Dark Souls 1 gelten. :D Sehr interessant, dass Vieles, was hier kritisiert wurde, später bei DS1 als "außergewöhnlich" etc. von Jörg beurteilt wurde und zu Platin führe. Hidetaka Miyazaki scheint da wirklich Magic auf King's Field V angewandt zu haben.
LeKwas schrieb am
Die Grafik ist noch das geringste Problem der alten King's Field Spiele, Steuerung und Kampfsystem gehen heutzutage auf keine Kuhhaut mehr.
Ein Wiederaufleben dieses Franchises würde ich indes jedoch begrüßen.
johndoe1824162 schrieb am
Ich glaub das könnte ich nicht mehr spielen. Zahn der Zeit...
Erst letztens mal wieder in DeS reingeschaut. Das war schon schwierig, wenn man direkt von DS3 bzw. Bloodborne kam. Und ich bin wahrlich keine Grafikhure.
Kensuke Tanabe schrieb am
Jop, zumal Demon Souls ja aus der Asche von Kings Field 5 entsanden ist. Hidetaka Miyazaki stieß zu dem Projekt da sie nicht zufrieden mit dem erarbeiteten war. So wurde vieles über den Haufen geworfen, aber bestimmt gibt es in Demon Souls einige Elemente die für noch für Kings Field 5 gedacht waren.
Ich habe es im Gefühl das ein neues Projekt von From Software, das wieder Aufleben der Marke sein wird.
Ich bin bereit.
schrieb am