Dynasty Warriors 328.03.2002, Mathias Oertel
Dynasty Warriors 3

Im Test:

Einer der Überraschungserfolge zum Start der PS2 war sicherlich <4PCODE cmd=DGFLink;name=Dynasty Warriors 2;id=969> von Koei: Das simple aber grafisch ansprechende Prügelspiel mit Hunderten von Gegnern konnte mit seinem motivierenden Gameplay genauso überzeugen wie mit der einfachen Handhabung. Für <4PCODE cmd=DGFLink;name=Dynasty Warriors 3;id=1788> legt Koei noch eins drauf und versucht, den Erfolg des Vorgängers mit einigen Spiel-Erweiterungen zu wiederholen. Wir überprüfen in unserem Test, ob dieses Vorhaben gelungen ist

Einer der Überraschungserfolge zum Start der PS2 war sicherlich Dynasty Warriors 2 von Koei: Das simple aber grafisch ansprechende Prügelspiel mit Hunderten von Gegnern konnte mit seinem motivierenden Gameplay genauso überzeugen wie mit der einfachen Handhabung. Für Dynasty Warriors 3 (ab 79,95€ bei kaufen) legt Koei noch eins drauf und versucht, den Erfolg des Vorgängers mit einigen Spiel-Erweiterungen zu wiederholen. Wir überprüfen in unserem Test, ob dieses Vorhaben gelungen ist.

Kampf der Dynastien

Im Story-Bereich eng mit der Three-Kingdoms-Strategieserie aus gleichem Hause verwandt, kämpfen drei Clans (Wu, Shu und Wei) um die Vorherrschaft in Japan: Die Kämpfe werden jedoch nicht in Arenen Mann-gegen-Mann ausgetragen, sondern ganze Armeen treffen auf gigantischen Schlachtfeldern aufeinander. Und Ihr seid mittendrin...

Neue Ideen und Altbewährtes

Im Kern ist Dynasty Warriors 3 -genau wie der Vorläufer- ein Prügelspiel im Stile von Final Fight und Konsorten. Mit den Unterschieden, dass Ihr hier in einer weiträumigen 3D-Umgebung kämpft und Ihr nicht mit maximal drei Gegnern fertig werden müsst, sondern bis zu 40 Feinde auf Euch einstürmen, um Euch das Lebenslicht auszublasen.

So weit, so gut - das hatte auch schon DW 2 zu bieten. Im Vergleich zum spaßigen Vorgänger wurden Dynasty Warriors 3 jedoch einige feine Verbesserungen spendiert, welche dem Spiel eine neue Dimension geben.

So wurde zum Beispiel zwar das Grundgerüst der einfachen Steuerung -es gibt zwei Buttons zum Schlagen, einen zum Springen, eine Spezialattacke, Bogennutzung für Fernattacken und einen Block- beibehalten, das Kombo-System wurde jedoch aufgestockt: Statt einer Kombo-Möglichkeit gibt es jetzt derer vier, die auch allesamt verschiedene Auswirkungen am Ende zeigen: So könnt Ihr jetzt wahlweise den Gegner in die Luft schleudern, kurzzeitig betäuben oder einfach nur von Euch wegdrängen.

Veränderungen gibt es auch bei der Spezialattacke (Musou): Ihr könnt jetzt per Dauer des Knopfdrucks entscheiden, wie lang die Attacke durchgeführt wird - natürlich nur solange Euer Musou-Balken gefüllt ist.

Da die Umgebungen in DW 3 deutlich interaktiver sind als im Vorgänger und auch die Ziele variantenreicher gestaltet wurden, kommt ein neues taktisches Element dazu, das man im Vorgänger doch auf lange Sicht vermisst hat.

Zwar geht es auch hier immer noch hauptsächlich um den Sieg gegen die Feinde (sprich: so viele Gegner wie möglich bewusstlos zu prügeln), doch durch die sich ständig verändernden Kampfbedingungen und unvorhergesehene Ereignisse kann man nicht nur einfach in die Massen stürmen und draufhauen.

Statt dessen ist unter Umständen auch mal ein strategischer Rückzug angesagt - sei es nun, um Musou-Energie zu tanken oder um sich nach Verstärkung in Form einer befreundeten Armee umzusehen, die einem ein paar Gegner abnehmen kann.

Die KI der Gegner ist zwar hauptsächlich auf Konfrontation ausgelegt, doch ist man spätestens dann dafür dankbar, wenn einem 20 starke Gegner plus einem General gegenüberstehen und sich nicht darum scheren, einen Angriff von der Flanke durchzuführen oder einen zu umzingeln - das kommt ganz automatisch, wenn die zweite Armee von hinten heranrückt.

Trotzdem bleibt der Schwierigkeitsgrad auf einem akzeptablen Niveau - insofern man nicht übermütig wird und sich auch mal selber eine kleine Pause inklusive Rückzug auf dem Schlachtfeld gönnt.

Charakter-Vielfalt

Jeder der über 40 verschiedenen Charaktere -zehn davon sind anfangs auswählbar- verfügt über spezielle Eigenschaften und einen eigenen Kampfstil.

Die Eigenschaften können jedoch aufgewertet werden, wenn Ihr einen der Generäle oder der Torwächter besiegt.

Die lassen dann nämlich ein Bonus-Item zurück, das entweder Eure Statistiken erhöht, oder Euch eine neue Waffe oder einen besonderen Gegenstand spendiert, der Eure Fähigkeiten verbessert.

Auch an Schlachtfeldern wurde nicht gespart: Neben den acht Schauplätzen aus Teil 2 findet Ihr stolze 15 neue Gebiete, die Euch fordern.

Stärker zu zweit

Habt Ihr genug von der Musou-Kampagne -die sich für jeden Charakter anders gestaltet, was den Wiederspielfaktor immens erhöht- stehen Euch noch ein freier Modus, der Herausforderungsmodus und ein Versus-Modus zur Verfügung, die immer wieder für vergnügliche Stunden sorgen können und dazu noch den einen oder anderen geheimen Charakter offenbaren.

Doch nicht nur gegeneinander ist möglich: Wenn es Euch danach gelüstet, mit einem Freund für die Ehre Eures Clans zu kämpfen, könnt Ihr auch kooperativ in die Schlacht gehen - eine Möglichkeit, die man ebenfalls schmerzlich in Teil 2 vermisst hat.

Hoch zu Ross

Natürlich wurde auch wieder daran gedacht, Euch eine schnellere Fortbewegungsmöglichkeit mit auf den Weg zu geben, um die teilweise extrem großen Abschnitte zu durchqueren. Doch neben den aus Dynasty Warriors 2 bekannten Pferden bieten Euch einige Levels sogar den Elefanten-Ritt an!

Selbstredend kann man auch reitend starke Attacken durchführen - der Elefant hat sogar eine eigene Angriffsoption, welche die Gegner schnell im wahrsten Sinne des Wortes in Grund und Boden stampft.

Da die Schlachten sich durchaus mal hinziehen können -in späteren Leveln sind Kämpfe von bis über einer Stunde Dauer keine Seltenheit- kann man löblicherweise jederzeit abspeichern.

Allerdings kann das Spiel nur einen Speicherstand verwalten, d.h. wenn Ihr während einer Kampagne plötzlich Lust bekommt, einen anderen Charakter auszuprobieren, solltet Ihr dies erst nach Abschluss einer Schlacht tun, da Ihr sonst den Kampf wieder von vorne beginnen müsst.

Neue Stärken und alte Schwächen

Frei nach dem Motto "schöner, größer, besser" hat Koei stark an der internen Grafikschraube gedreht und die Stärken des Vorgängers massiv ausgebaut: Die Grafik-Engine hat keine Probleme, die Armee-Massen von bis zu 50 bis 60 Kämpfern gleichzeitig auf den Bildschirm zu drücken. Und das alles fein animiert und mit schönen Texturen versehen.

Auch die Umgebungen wirken lebendiger, voller und farbenfroher als beim Vorläufer. Trotzdem gibt es immer noch Probleme: Um einen flüssigen Spielablauf zu gewährleisten gibt es deutlich erkennbaren Nebel, um die Sichtweite so klein wie möglich zu halten.

Auch gelegentliche Slowdowns haben die Entwickler nicht in den Griff bekommen. Irgendwo musste man wahrscheinlich Eingeständnisse machen, um die illustren Gegner alle adäquat präsentieren zu können.

Und so stark verbessert die Umgebung auch sein mag, im direkten Vergleich zu den Figuren fallen doch starke Unterschiede auf, die aber wohl hauptsächlich den Zuschauern bzw. dem Spieler in einer Kampfpause auffallen dürften.

Denn man ist zu sehr damit beschäftigt, den nicht enden wollenden Gegnerstrom von sich abzuwenden. Und wird dabei auch mit grandiosen Kampf-, Wetter- und Spezialeffekten (vor allem die Musou-Angriffe) verwöhnt, wodurch die kleinen Mankos schnell vergessen sind.

Man spricht Deutsch

Der deutsche Publisher THQ hat sich redliche Mühe gegeben, das Spiel mit Japan-Touch dem deutschen Publikum schmackhaft zu machen und eine komplette Lokalisierung in Auftrag gegeben. Und die Synchronisation ist als gelungen zu bezeichnen. Professionell und sauber liefern die Sprecher eine anständige Leistung ab.

Dass natürlich auch bei der Synchro das typisch japanische Pathos nicht ausbleibt, sorgt zwar anfangs für leichtes Schmunzeln, passt aber wunderbar ins Gesamtbild.

Wie schon bei DW 2 wird die Musik auch in Dynasty Warriors 3 wieder für etwas Verwirrung sorgen: Wer klassische Japano-Sounds oder sphärische Klänge erwartet, wird angesichts der Heavy Metal-Untermalung vermutlich verwundert auf seine Lautsprecher starren.

Doch dieser scheinbare Stilbruch entpuppt sich als wohlüberlegt und gnadenlos passend.

Als Kontrapunkt zu den harten Gitarrenriffs ertönen Kampfgeschrei und das stetige Aufeinanderprallen von Klingen.

Pro

  • spaßiges Beat´em-Up-Vergnügen
  • eingängige Steuerung
  • 41 Charaktere
  • 23 große Schlachtfelder
  • gute deutsche Lokalisation
  • Extras und Secrets bis zum Abwinken
  • Koop-Modus
  • bis zu sechzig Akteure auf dem Bildschirm
  • famose Spezialeffekte
  • Charakter-Upgrades
  • Speichern jederzeit möglich
  • Kontra

  • üble Nebelbildung
  • nur ein Speicherplatz
  • vergleichsweise fade Umgebungen
  • auf lange Sicht nur Button-Gehämmer
  • Vergleichbar mit: <4PCODE cmd=DGFLink;name=Dynasty Warriors 2;id=969>, Sword of the Berserk

    Fazit

    Die Stärken des Vorgängers wurden ansprechend ausgebaut, die Schwächen leider nicht entsprechend ausgemerzt: Die Grafik wurde in allen Belangen massiv verbessert und kann die auftauchenden Schwächen wie Nebelbildung durch die schiere Anzahl an Gegnern und die grandiosen Spezialeffekte vergessen machen.
    Und trotz -oder gerade wegen- des simplen Spielprinzips kann man Dynasty Warriors 3 jedem Prügelspielfan ans Herz legen. Vor allem, wenn man die herkömmlichen Kämpfe Eins-gegen-Eins satt hat. Da sich die Steuerung als genau so einfach wie effektiv gestaltet, findet man sofort einen Einstieg. Und die fordernden Missionen sorgen ebenso wie die zahlreichen freizuspielenden Waffen, Gegenstände und Charaktere für die nötige Langzeitmotivation - auch wenn der Spielablauf nach einigen Stunden keine wesentlichen Änderungen mehr erfährt. Koei zeigt, dass man auch mit dem Fokus auf Einfachheit ein faszinierendes Spiel auf die Beine stellen kann.

    Wertung

    PlayStation2

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    Kommentare

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