Die Flintstones in Viva Rock Vegas20.08.2001, Jens Bischoff
Die Flintstones in Viva Rock Vegas

Im Test:

Spielumsetzungen von erfolgreichen Filmen sind schon oft in die Hose gegangen. Filmadaptionen bei denen die Kinovorlage schon recht dürftig war, lassen sogar das Allerschlimmste vermuten. Ob die Flintstones in Viva Rock Vegas auf der PS2 trotzdem eine gute Figur machen, oder eher etwas zum Abgewöhnen sind, klärt unser Test...

Spielumsetzungen von erfolgreichen Filmen sind schon oft in die Hose gegangen. Filmadaptionen bei denen die Kinovorlage schon recht dürftig war, lassen sogar das Allerschlimmste vermuten. Ob die Flintstones in Viva Rock Vegas auf der PS2 trotzdem eine gute Figur machen, oder eher etwas zum Abgewöhnen sind, klärt unser Test...

Story

Wenn in Bedrock der legendäre Boulderball Run stattfindet, können Fred Feuerstein und Co. nicht weit sein. Das Ziel der prähistorischen Rallye ist natürlich Rock Vegas, wo Reichtum und Ruhm auf den Sieger warten. Aber was erwartet den Spieler?

Ihr übernehmt den Part von Wilma, Betty, Barney oder Fred, schnappt Euch ein fußbetriebenes Urzeit-Vehikel und wartet gespannt auf den Startschuss, der sowohl im Einzel- als auch Mehrspielermodus fallen kann. Zwar sind anfangs gerade einmal drei Rennstrecken, eine Arenastrecke und fünf Fahrzeuge verfügbar, doch durch erfolgreich absolvierte Meisterschaftsrennen nimmt das Angebot an Strecken, Fahrzeugen und Charakteren ständig zu.

Die auf der Verpackung angepriesenen 24 Strecken erweisen sich jedoch schnell als Bauernfängerei, denn tatsächlich gibt es gerade einmal sechs Strecken, die lediglich auch spiegelverkehrt, rückwärts sowie spiegelverkehrt-rückwärts befahren werden können. Etwas enttäuschend ist auch der Umstand, dass nie mehr als vier Fahrzeuge am Start sind. Wer aber sowieso keine Lust auf Meisterschaft und Einzelrennen hat, begibt sich gleich direkt in die Arena, wo vier Battle-Varianten für den nötigen Multiplayer-Fun sorgen.

Gameplay

Spielerisch gibt sich Viva Rock Vegas eher schlicht. Die Steuerung beschränkt sich neben Gas geben und Bremsen auf Driften und das Verwenden eingesammelter Extras wie Turbo-Boost, Schutzschild, Felsblockade oder Bowlingkugel-Attacke. Während man die simple Steuerung schnell verinnerlicht hat, kann das Fahrverhalten allerdings nicht so recht überzeugen. Zusammen mit dem teils völlig verkorksten Streckendesign kann von Rennspaß keine Rede sein. Selbst die CPU-Fahrer scheinen mit dem Streckenverlauf teils völlig überfordert und bleiben bewegungsunfähig an total überflüssigen Schikanen hängen.

Wer jedoch ein paar Freunde auftreiben kann, lässt das monotone Renngeschehen sowieso links liegen und liefert sich im Battle-Modus heiße Multiplayer-Gefechte. Neben obligatorischen Deathmatches mit einstellbarem Frag-Count warten hier auch noch drei weitere Spielmodi auf bis zu vier willige Teilnehmer. Einmal geht es ums pure Überleben à la Last Man Standing, ein anderes Mal um das Weitergeben einer scharfen Zeitbombe bis zu deren Detonation und im "Griff nach dem Stern" gilt es einen herrenlosen Stern so lange wie möglich in Besitz zu halten - besonders zu viert ein Heidenspaß.

Weniger erfreulich sind die fetten PAL-Balken, die im Splitscreen sogar noch etwas dicker sind, und die nervigen Ladezeiten, die fast jeden Bildschirmwechsel begleiten und selbst bei einem Neustart derselben Strecke nicht ausbleiben. Ein weiteres Manko offenbart sich bei der Fahrzeugwahl, denn die teils sehr unterschiedlichen Fahreigenschaften der Boliden werden nirgends angezeigt, was eigentlich völlig unverständlich ist und dem Spieler nur unnötige Testfahrten aufbürdet.

Grafik/Sound

Grafisch präsentieren sich die Feuersteins solide, aber weitgehend unspektakulär. Streckengrafik und Animationen sind zwar alles andere als umwerfend, aber Zeichentiefe und Spielfluss überzeugen. Selbst im vierfachen Splitscreen fährt es sich noch flüssig, die Sichtweite geht dabei allerdings deutlich zurück. Intro- und Zwischensequenzen oder gar Ausschnitte aus dem Kinofilm sucht man vergebens und auch die übrige Präsentation kocht eher auf Sparflamme - von kultigem Flintstones-Flair keine Spur.

Auch akustisch haben die PS2-Freds und -Barneys nicht viel mit den Kinofilmen oder der Zeichentrickserie zu tun. Stattdessen muss man sich mit belangloser Dudelmusik und peinlicher Sprachausgabe zufrieden geben, die sich zu allem Überfluss auch noch ständig wiederholt. Dass die Sound-Untermalung teilweise sogar ganz aussetzt, ist daher fast schon angenehm, wenn auch sicher ungewollt.

Pro:

  • eingängige Steuerung
  • spaßiger Mehrspieler-Modus
  • komfortables Streckenradar
  • nettes Fahrzeug-Design
  • satte Dual-Shock-Effekte
  • Kontra:

  • langweilige Einzelspieler-Modi
  • unausgegorenes Streckendesign
  • nervtötende Sprachausgabe
  • magere Präsentation
  • extrem lästige Ladezeiten
  • überdimensionale PAL-Balken
  • Vergleichbar mit:

    Wacky Races, Star Wars: Super Bombad Racing

    Fazit

    Wenn man sich die aktuellen Rennspiel-Highlights auf der PS2 ansieht, wirkt Viva Rock Vegas nicht nur thematisch äußerst steinzeitlich. Weder audiovisuell noch spielerisch vermögen Fred Feuerstein & Co irgendwelche Glanzpunkte zu setzen. Während die für bis zu vier Spieler ausgelegten Arena-Gefechte wenigstens in puncto Spielspaß überzeugen, überwiegt in den Einzelspielermodi gähnende Langeweile. Auch Streckendesign und Fahrverhalten sind alles andere als gelungen. Schade, dass die Flintstones nach dem verkorksten Bedrock Bowling auf der PSone auch auf der PS2 keine besonders gute Figur machen, dabei wäre die Idee eines Funracers mit Familie Feuerstein & Co gar nicht einmal so schlecht gewesen.

    Wertung

    PlayStation2

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    Kommentare

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