Test: Legaia 2: Duel Saga (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Eidos Interactive
Release:
kein Termin
Spielinfo Bilder  
Ansonsten bietet das Kampfsystem die üblichen Möglichkeiten: Verteidigung, Flucht, Item- und Magieeinsatz, wobei Letzterer an die so genannten Origins gekoppelt ist, einem in jedem Mystic schlummernden Elementarwesen, das über individuelle Zauberkräfte verfügt. Auf Wunsch könnt Ihr Eurer maximal dreiköpfigen Party auch vorgegebene KI-Scripts zuordnen und sie CPU-gesteuert in den Kampf schicken. Zu Konfrontationen mit Gegnern kommt es übrigens nach dem klassischen Zufallsprinzip wie man es etwa von der Final-Fantasy-Serie her kennt, während die Aktionsreihenfolge vom Agilitätswert der Beteiligten abhängt.

Abwechslungsreicher Spielverlauf

Abseits des im Vordergrund stehenden Kampfgeschehens reist Ihr von Schauplatz zu Schauplatz, folgt der vorhersehbaren Story, tratscht mit anderen Charakteren oder frönt Einkaufsbummeln und abwechslungsreichen Minispielen wie Wetthüpfen, Messerwerfen oder diversen Glücksspielen. Hin und wieder lernt Ihr auch neue, in Ausrüstungsgegenständen schlummernde Skills, schmiedet effektivere Waffen und Rüstungen oder bereitet aufputschende Speisen zu. Item- und Skill-System sind jedenfalls überaus facettenreich ausgearbeitet und laden wie das Kampfsystem zum ausgiebigen Kombinieren und Experimentieren ein.

Selbst bei Dialogen dürft Ihr oft zwischen völlig unterschiedlichen Antworten oder Fragen wählen. Den Spielverlauf beeinflusst dies zwar nicht, aber den Gesprächsverlauf schon. Für besondere Gespräche, Leistungen und Aktionen bekommt Ihr zudem Spitznamen verliehen, die Euch unter anderem Zugang zu speziellen Gebieten verschaffen können. Manchmal kommt Ihr hingegen nur durch die Nutzung Eurer Origins weiter, die zum Beispiel imstande sind, Geröll aus dem Weg zu schaffen oder Kletterpflanzen wachsen zu lassen. So wird das Gameplay im Verlauf des Spiels immer komplexer, ohne jedoch überladen zu wirken. Für die nötige Übersicht sorgen dabei spielbegleitende Tutorials sowie eine jederzeit aktivierbare Hilfefunktion mit nützlichen Erklärungen. Diese wurden allerdings, wie übrigens das gesamte Spiel, nicht übersetzt, so dass für ein umfassendes Verständnis solide Englischkenntnisse nötig sind.

Innen hui, außen pfui

Was Präsentation und Technik betrifft, ist Legaia 2 eher eine Enttäuschung. Die grafische Gestaltung wirkt mit ihren relativ klobigen Spielfiguren, schwachen Texturen, teils staksigen Animationen und der fehlenden Kantenglättung alles andere als zeitgemäß. Die wichtigsten Charaktere wurden zwar liebevoll gestaltet, aber weniger wichtige Spielfiguren kommen über den Charme von Marionetten nicht hinaus. Auch die eigentlich abwechslungsreiche und idyllische Spielwelt bietet wenig fürs Auge. Ärgerlich auch, dass Euer Protagonist trotz mehrstufiger Analogsteuerung recht träge durch die Pampa stapft und sich die zahlreichen und oft langatmigen in Spielgrafik präsentierten Zwischensequenzen nicht abbrechen lassen. Aber zumindest gibt es ausnahmsweise mal keine PAL-Balken zu beklagen.

Die Soundkulisse geht in Ordnung, bleibt aber weitestgehend unspektakulär. Sprachausgabe gibt es äußerst selten und wenn, dann nur auf Englisch. Die Sprecher haben während ihrer kurzen Auftritte jedoch gute Arbeit geleistet, um die Atmosphäre akustisch aufzuwerten. Den Spielstand kann man übrigens nur auf der lediglich zur Ortswahl dienenden Weltkarte sowie an speziellen Speicherpunkten sichern. Letztere sind allerdings fair verteilt und beliebig oft verwendbar. Was man hingegen vermissen könnte, ist eine Automap. Die Levels sind zwar nicht allzu weitläufig, aber eine Orientierungshilfe wäre manchmal durchaus sinnvoll gewesen.

Kommentare

Janiero schrieb am
[quote="4P|Jens"]
die story mag ja ansichtssache sein, besonders originell oder wendungsreich ist sie aber nicht. ich fand bis jetzt jedenfalls alles sehr vorhersehbar und klischeehaft, aber sei`s drum...
quote]
Schlechter als bei Morrowind kann sie ja nicht sein, bin leider immer noch nicht dazu gekommen mir Legia 2 zu holen.
4P|Jens schrieb am
na ja, voll der bringer is legaia 2 sicher nicht :?
für fans aber bestimmt ein interessantes kleinod, wie man des dem testbericht eigentlich problemlos hätte entnehmen dürfen. privat spiele ich es nach wie vor, wenn ich zeit dazu habe - und das will was heißen :lol:
doch wenn man sich schon eine lokalisierung spart, warum kommt es dann immer noch über ein halbes jahr nach der quasi identischen us-fassung und dazu noch als vollpreisspiel - so viel kritik muss sein :x
die story mag ja ansichtssache sein, besonders originell oder wendungsreich ist sie aber nicht. ich fand bis jetzt jedenfalls alles sehr vorhersehbar und klischeehaft, aber sei`s drum...
dass der test verspätet kam, lag zum einen daran, dass das testmuster lange auf sich warten ließ und zudem aufgrund der allgemeinen vorweihnachtlichen testschwemme wichtigere titel einfach vorrang hatten.
trotzdem weiterhin viel spaß mit legaia 2. von mir aus könnten übrigens viel mehr solch unscheinbarer nippon-leckereien erscheinen - dann aber zügiger, günstiger oder eben lokalisiert :wink:
johndoe-freename-28478 schrieb am
Ohmann
Das Game is doch voll der Bringer !!!
Fehlende Lockalisierun, mann was erwartet ihr das Game war eigentlich nur für Japan gedacht. Wenn Freshgames sich dieser sache net angenommen hätte gäbs das Game gar net hier. Und so mies is die Story auch net. Und die Review zu dem Game kamm von euch dies mal auch reichlich spät.
Cya
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Erinnert sich noch jemand an das interessante, aber leider nur mäßig erfolgreiche PSone-Rollenspiel Legend of Legaia? Eidos liefert Fans klassischer Nippon-RPGs unter dem Fresh-Games-Label nun jedenfalls einen PS2-Nachfolger. Wirklich ?frisch? ist Legaia 2: Duel Saga aber nicht unbedingt, schließlich ist der Titel in Japan bereits seit gut einem Jahr erhältlich und bietet technisch und spielerisch eher traditionelle Genrekost. Wir sind aber natürlich trotzdem für Euch nach Legaia gereist, um weitere Einzelheiten zu erfahren.
schrieb am