Smuggler's Run 221.12.2001, Mathias Oertel
Smuggler's Run 2

Im Test:

Smuggler´s Run war einer der hiesigen Starttitel der PS2 und konnte die Spieler mit heißen Verfolgungsjagden in fast unbegrenzten Arealen erfreuen. Und trotz allen Spielspaßes hatte man das Gefühl, dass irgend etwas fehlt. Ob es den Angel Studios gelungen ist, dieses gewisse Extra in Smuggler´s Run 2 zum Leben zu erwecken und mit welchen Änderungen das erfreulich simple Spielprinzip versehen wurde, könnt Ihr in unserem Test erfahren.

Smuggler´s Run war einer der hiesigen Starttitel der PS2 und konnte die Spieler mit heißen Verfolgungsjagden in fast unbegrenzten Arealen erfreuen. Und trotz allen Spielspaßes hatte man das Gefühl, dass irgend etwas fehlt. Ob es den Angel Studios gelungen ist, dieses gewisse Extra in Smuggler´s Run 2 zum Leben zu erwecken und mit welchen Änderungen das erfreulich simple Spielprinzip versehen wurde, könnt Ihr in unserem Test erfahren.

Heiße Ware

Die Story, die mit Hilfe von in der heutigen Zeit geradezu nostalgisch wirkenden Real-Videos voran getrieben wird, bleibt im Hintergrund, ist zu vernachlässigen und nur die sporadische Verknüpfung zwischen scheinbar simplen Hol- und Bringdiensten, welche den Hauptteil der 36 Missionen ausmachen.

Denn die Angel Studios haben das grundlegende Spielprinzip, das auch schon eine Menge Spaß in Teil 1 gemacht hat, weitestgehend unangetastet gelassen: Mit einem Fahrzeug muss Schmuggelware an Punkt A aufgesammelt und an Punkt B abgeliefert werden.

Klingt einfach? Ist es im Prinzip auch. Wenn da nicht die Gegner wären, die auch auf die Schmuggelware scharf sind und die Eure Arbeitgeber bis aufs Blut hassen.

Und da der Schauplatz von Amerika in Krisengebiete wie Russland und Vietnam versetzt wurde, ist man hier auch nicht mit mehr oder weniger hochglanzpolierten Offroad-Flitzern unterwegs, sondern mit ziemlich heruntergekommen aussehenden Jeeps und Offroader, die auch in einem Mad Max-Streifen vorkommen könnten. Der Vollständigkeit halber sollte erwähnt werden, dass statt Südrussland als Schauplatz eigentlich Afghanistan geplant war, dieses Vorhaben jedoch aufgrund hinlänglich bekannter Ereignisse geändert wurde.

Doch nicht nur die Schauplätze wurden geändert. Auch die Abhol-Orte sind in den jeweiligen Levels nicht am selben Platz vorzufinden. Mitunter wartet ein Hubschrauber an einem Ort auf Euch, um die Ware aufzunehmen; muss er zu lange warten, wird er ungeduldig und sucht sich einen anderen Übergabeort.

Dadurch kommt neben dem Zeitlimit und den recht intelligent agierenden, aber teilweise über-aggressiven Gegnern ein weiterer Faktor ins Spiel, der anfangs vielleicht den Einen oder Anderen nerven wird, sich aber nach längerem Spiel als zusätzlicher Motivationsfaktor herausstellt.

Wie beim ersten Teil werden die rasanten Schmuggelaktionen durch Variationen wie Checkpoint-Rennen aufgelockert. Neu ist jedoch, dass man diese Checkpoint-Rennen -quasi zur Entspannung- auch separat spielen kann.

Die Steuerung der Wagen ist gewohnt gut, nicht mehr ganz so arcade-lastig wie in Teil 1 und bietet auch eine neue, dem Spielgeschehen sichtlich guttuende Funktion: Jedes der acht Fahrzeuge, die man sich im Laufe des Spieles erarbeiten kann, bietet eine Gegenmaßnahme, die effektiv eingesetzt, den Gegner ganz schön aus dem Lot werfen kann: Bomben, Geschwindigkeits-Boost oder eine Öllache, welche die Verfolger ins Schleudern bringt, seien hier exemplarisch genannt.

Während anfänglich vor allem alteingesessene PS2-Hardcore-Rennspieler den Kopf schütteln werden und sich über den recht niedrigen Schwierigkeitsgrad aufregen werden, ist spätestens ab Level 10 Aufregung bei Genre-Neulingen angesagt angesagt. Denn obwohl die fahrerischen Fähigkeiten nach und nach im Laufe der Levels zunehmen, kommt mit Level 10 ein radikaler Anstieg in den Anforderungen, die von den Gegnern an Euch gestellt werden. Übermäßig aggressiv fordern sie wirklich das Allerletzte und machen Euch die Hölle heiß - wohl dem, der das umfangreiche Gebiet kennt und weiß, wie er die interaktive Umgebung (auch z.B. Landminen warten auf Euch) zu seinen Gunsten einsetzen kann.

Auch an Multiplayer-Spaß wurde gedacht: In verschiedenen Spielmodi können sich zwei Spieler am Splitscreen austoben. Die dabei angebotenen Wettbewerbe können zwar nicht mit Innovationen glänzen, überzeugen aber durch eine grundsolide Präsentation und sind immer wieder für ein kleines Duell gut.

Soweit das Auge reicht

Ein wesentliches Merkmal des Vorgängers waren die immens großen Landschaften, die man befahren konnte, die jedoch im Nachhinein ein wenig karg wirkten.

An der Größe des befahrbaren Gebietes hat sich nicht viel geändert. Jedoch machen die Umgebungen, die in einer stabilen Bildwiederholrate an einem vorbeiziehen, jetzt einen weitaus detaillierten Eindruck, was sich vor allem in Vietnam mit seinen Blumen- und Reisfeldern bemerkbar macht.

Auch die Explosionen, die um einen herum -und teilweise auch direkt unter dem Fahrzeug- die Landschaftsidylle zerreißen, sind optisch ein kleiner Augenschmaus.

Gleiches gilt für die Fahrzeuge, die -im positivsten Sinne- wohl mit Abstand die dreckigsten und heruntergekommensten Fahrzeuge in der bisherigen Videospielgeschichte darstellen.

Ein nettes Feature sind die Nachtmissionen: Hier seid Ihr mit einem Nachtsichtgerät ausgestattet, das Euch alles durch einen Interlaced-Grünfilter präsentiert. Manche werden sich vielleicht darüber aufregen, dass man das mit einer normalen Nachtsicht und Scheinwerfern besser hätte lösen können. Doch für mich wird dadurch die Atmosphäre des verbotenen Schmuggelns weiter verstärkt.

Die Real-Videos, welche die Story verknüpfen, sind sicherlich auch nicht jedermanns Geschmack, sind aber technisch einwandfrei produziert.

Country ist out

Die Country-/Southern-Rock-Musik des Vorgängers wird in Smuggler´s Run 2 durch -witzigerweise- stimmigere Techno- und Trance-Rhythmen abgelöst. Auch die nervige Ansagerinnen-Stimme wurde durch ein deutlich passenderes Pendent ersetzt.

Abgerundet wird die stimmige Soundkulisse durch feine Explosionen und nette Motorgeräusche, die aber im Vergleich etwas zurück bleiben.

Pro

  • gigantische Gebiete ohne Pop-Ups
  • gutes Fahrgefühl
  • 36 Missionen
  • nette Multiplayer-Modi
  • gute Soundkulisse
  • unkompliziertes Spielprinzip
  • Kontra

  • ab Level 10 massiver Anstieg des Schwierigkeitsgrades
  • Real-Videos nicht mehr zeitgemäß
  • Vergleichbar mit: Smuggler´s Run, Midnight Club

    Fazit

    Smuggler´s Run 2 ergänzt das erfrischend simple Spielprinzip des Vorgängers um einige sinnvolle Detailverbesserungen und eine aufpolierte Grafik. Leider werden Anfänger nach den ersten 10 Levels jedoch durch den sprunghaften Anstieg des Schwierigkeitsgrades etwas abgeschreckt, während Fortgeschrittene und Profis erst dann das Spiel richtig zu schätzen lernen. Grafisch und soundmäßig gibt es auch nicht viel auszusetzen. Doch in jedem Fall solltet Ihr ein Probespielchen wagen, um zu sehen, ob Euch das Gameplay zusagt.

    Wertung

    PlayStation2

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    Kommentare

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