Im Test:
Freispielen ist angesagt
Natürlich steht mit dem Gumball 3000 als Hauptspielmodus das waghalsige 3000-Meilen-Rennen im Vordergrund. Mit dem Fahrzeug Eurer Wahl macht Ihr Euch auf, um auf 14 Strecken in sieben Ländern für Furore auf den Straßen zu sorgen. Allerdings stehen Euch anfangs nur fünf der insgesamt 21 Vehikel zur Verfügung.
Die übrigen Rennschlitten müssen erst freigespielt werden. Dazu müsst Ihr entweder die hin und wieder auftauchenden Herausforderungen bestehen oder eine bestimmte Punktanzahl erreichen.
Diese Punkte wiederum gibt es für bestimmte Aufgaben, die sich von Strecke zu Strecke unterscheiden. Mal kann es das Auffinden des Speed-Boost sein, ein anderes Mal eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit usw.
Doch hier hört das Freispielen nicht auf: Zwei weitere Spielmodi können ebenfalls durch Punkte-Sammlung geöffnet werden, doch ob sich Spieler dazu durchringen werden, die Gumball-Meisterschaft wiederholt durchzufahren, wage ich zu bezweifeln. Dazu gestaltet sich die Raserei auf Dauer als extrem eintönig.
Mankos an allen Ecken und Enden
Auf der Strecke überkommen einen ständig Dèjá-vus, denn fast alle Elemente hat man schon woanders gesehen. Die großräumig angelegten Strecken erinnern vom Layout und angesichts der sporadisch auftauchenden -und zeitlich knapp bemessenen- Kontrollpunkte stark an Burnout; die Arcade-lastige Fahrphysik ebenfalls. Die Polizei, die einen hin und wieder verfolgt, ist wiederum Need for Speed: Hot Pursuit bzw. der alten Test Drive-Serie entnommen.
Aufgelockert wird das auf Dauer stupide Rasen durch gelegentlichen Gegenverkehr, der aber auch seit Burnout nichts Neues mehr ist. Und dass man auf jeder Etappe nur gegen zwei der konkurrierenden Fahrer antritt, ist ein Schlag ins Gesicht der PlayStation 2-Rechenpower.
Ebenso sorgen die eingestreuten Herausforderungen für wenig Abwechslung, denn hier geht es einzig und allein darum, unter Zeitdruck Gegenstände einzusammeln.
Auch das eingestreute Schadensmodell ist nicht das Gelbe vom Ei. Zwar machen sich bei einem Arcade-Racer Karosserie-Veränderungen selten im Fahrverhalten bemerkbar, doch da dem Modell jede Differenzierung fehlt, gibt es nur eine Leiste, die den Gesamtschaden widerspiegelt und dementsprechend wenig Auswirkungen im Rennen hat.
Bleibt noch die Steuerung, die generell gut reagiert und sich auch von Fahrzeug zu Fahrzeug ein wenig unterscheidet.
Doch alles in allem ist Gumball 3000 nur ein Schatten seiner Vorbilder. Ideen werden gnadenlos verpulvert, nicht ausgearbeitet präsentiert und sorgen mit dafür, dass der "Europa-Raser" nur wenig motivierender ist als das Seifenkistenrennen in Oberammergau. Auch die Spielmodi, die durch mühsames Ansammeln von Punkten freigespielt wurden, reißen da nicht mehr viel, was auch für die wenig spannenden Multiplayer-Duelle gilt.
Grafisch passabel
Wenigstens das grafische Umfeld kann einen gnädig stimmen. Zwar hat man ständig das unbewusste Gefühl, dass hier am unteren Rand des Bildwiederholraten-Spektrums gefahren wird, doch im Großen und Ganzen stimmt die Spielgeschwindigkeit. Auch die vermittelte Speed geht voll und ganz in Ordnung.__NEWCOL__Allerdings fragt man sich doch, wieso die Grafik gelegentlich anfängt zu ruckeln, denn so aufwändig sind die Umgebungen nicht gestaltet, dass man die störenden Stottereien verzeihen könnte.
Die Fahrzeuge wiederum machen einen guten Eindruck und glänzen, was das Zeug hält.
Und gelegentlich bekommt man sogar gelungene Wettereffekte zu sehen.
Blabla
Wenn ein gegnerischer Fahrer an Euch vorbeizieht, textet er Euch mit einem sich permanent wiederholenden Text-Sample zu, das allerdings technisch sauber produziert wurde. Ansonsten gibt es Sprachausgabe nur, wenn die Polizei auf Euch aufmerksam geworden ist. Doch das Gebrabbel ist durch die ab Werk recht laut eingestellte Techno-lastige Musik kaum zu entziffern.
Die Motorengeräusche schließlich geben sich redlich Mühe, von Wagen zu Wagen unterschiedlich zu klingen. Doch unter dem Strich kommt selten mehr dabei raus als ein hochgezüchteter Rasenmäher.
Fazit
Gumball 3000 bedient sich ungeniert bei zahlreichen Genre-Vertretern, erreicht aber in keiner Form auch nur ansatzweise das Niveau der Vorbilder. Die Grundidee ist nett, aber nichts Besonderes und letzten Endes wenig aufregend umgesetzt. Zahlreiche kleinere und größere Makel -angefangen vom Gameplay bis hin zur wenig aufregenden Grafik- lassen die Mischung aus Burnout und Hot Pursuit schnell zur langweiligen und nur mäßig fordernden Stumpfsinns-Raserei verkommen. Nur Hardcore-Fans zu empfehlen, welche die paar Wochen bis Hot Pursuit 2 nicht mehr abwarten können.
Pro
Kontra
Wertung
PlayStation2
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