Off-Road Wide Open24.01.2002, Mathias Oertel
Off-Road Wide Open

Im Test:

Die Entwickler der Angel Studios schlagen wieder zu: Nach <4PCODE cmd=DGFLink;name=Smuggler´s Run 2;id=2136> entstand -dieses Mal für Infogrames - mit <4PCODE cmd=DGFLink;name=Off-Road Wide Open;id=2391> ein weiterer Off-Road-Racer, der grenzenlose Freiheit in ungezügelten PS-Maschinen verspricht. Ob sich die Angel Studios selbst Konkurrenz machen können oder ob die Überlandrennen, die im Übrigen in den USA unter der Test Drive-Lizenz laufen, eher im Schlamm stecken bleiben, könnt Ihr mit unserer Testfahrt feststellen.

Die Entwickler der Angel Studios schlagen wieder zu: Nach Smuggler´s Run 2 entstand -dieses Mal für Infogrames- mit Off-Road Wide Open ein weiterer Off-Road-Racer, der grenzenlose Freiheit in ungezügelten PS-Maschinen verspricht. Ob sich die Angel Studios selbst Konkurrenz machen können oder ob die Überlandrennen, die im Übrigen in den USA unter der Test Drive-Lizenz laufen, eher im Schlamm stecken bleiben, könnt Ihr mit unserer Testfahrt feststellen.

Dreckig muss es sein

Wenn man sich die Spieleliste der Angel Studios anschaut, fallen einem zwangsläufig mit der Midtown Madness-Serie und der Smuggler´s Run-Serie Spiele ins Auge, die neben der ausgefeilten Fahrphysik größtmögliche Bewegungsfreiheit für den Spieler bieten: Fast überall kann gefahren werden.

Das ist bei Off-Road Wide Open nicht anders. Mit insgesamt 16 hochgezüchteten und lizenzierten Überland-Vehikeln versucht Ihr auf mehr als 25 Strecken die Konkurrenz in Grund und Boden zu fahren.

Auf jeder Strecke -egal ob in der Freien Fahrt oder in der Karriere- müssen Kontrollpunkte abgefahren werden. Mal in einer bestimmten Reihenfolge, mal steht es Euch frei, den besten Weg zu finden.

Und das ist es eigentlich auch schon.

Zwar wird der Karrieremodus durch den Geldzwang etwas aufgewertet -Euer Bankkonto ist anfänglich recht dünn gesät und muss durch Siegprämien erst aufgefüllt werden-, doch unter dem Strich bleibt der Spielverlauf immer gleich und wird trotz oder wegen der Einfachheit bei vielen nach ein paar vergnüglichen Stündchen den Griff zum Ein/Aus-Schalter fordern.

Wie bei den oben genannten Spielen der Angel Studios habt Ihr auch bei Off-Road Wide Open eine gigantische Bewegungsfreiheit: Ihr könnt fahren, wohin Ihr wollt. Was meistens dazu führt, dass man des Öfteren eine der zahlreichen Abkürzungen findet, die es auf jeder Strecke gibt.

Doch im Ernstfall relativiert sich die Freiheit zusehends. Entfernt Ihr Euch zu weit von der rudimentär vorgegebenen Wegstrecke, verpasst Ihr schnell den Kontrollpunkt und verliert mit der Suche wertvolle Zeit und Positionen.

Natürlich gibt es auch wieder ein ausgefeiltes Physik-System. Die Wagen reagieren auf die verschiedenen Untergründe sehr gut und auch die verschiedenen Ausbaustufen der Fahrzeuge mit ihren erweiterten Eigenschaftswerten sind gut spürbar.

Dementsprechend fordern die Fahrzeuge alle eine etwas andere und hervorragend ausbalancierte Fahrweise. Während man mit dem einen auf der Geraden die Konkurrenz Staub schlucken lässt, wird man möglicherweise auf Grund mangelnder Power an der nächsten Steigung wieder abgefangen.

Natürlich gibt es auch einen Zwei-Spieler-Modus. Der präsentiert sich jedoch eher altbacken und ohne große Überraschungen. Motivierende Multiplayer-Modi wie beim PC Spiel Insane sucht man vergebens.

Freiheit, wohin man blickt

Grafisch lässt sich Off-Road Wide Open am ehesten mit den engen Verwandten der Smuggler´s Run-Serie vergleichen, bleibt aber hinter den Cousins zurück.

Man hat sich zwar Mühe gegeben, im Vergleich zu Smuggler´s Run variantenreichere Umgebungen aufzubauen.

Doch was man an Variationen einbaute, ließ man beim Detailreichtum vermissen: Die Texturen, die auf die Umgebungspolygone tapeziert wurden, wirken fade und bieten nicht wirklich viel fürs Auge.

Dafür jedoch ist das grundlegende Design der Strecken mit all seinen Abkürzungen und Schleichwegen gut gelungen und bietet für die Fahrer aller Klassen Möglichkeiten, sich zu beweisen und das Beste aus seinem fahrbaren Untersatz herauszuholen.

Die Fahrzeuge mit ihren Hochglanzkarosserien und ihren massiven Stoßdämpfern sind ebenfalls ansprechend gestaltet und werden mit zunehmender Renndauer auch schmutzig - jedoch nur an den Seiten. Wieso man vergessen hat, den eigentlich gut dargestellten "Fahrschmutz" auch aufs Heck zu bringen, werden wir wohl nie in Erfahrung bringen.

Doch viele werden sich wahrscheinlich nicht für Effekte und grundlegende Grafik interessieren, sondern eher für die Bildwiederholrate.

Hier können wir Entwarnung geben: Schnell, flüssig und sauber kann die Engine zumindest im Bereich Geschwindigkeit überzeugen.

Wie geht das zusammen?

Abgesehen von einer schnell langweilig werdenden Minimal-Sprachausgabe und gut umgesetzten Motorensounds wird vor allem der brachiale Soundtrack Beachtung finden können: Unter anderem steuerten Metallica und Fear Factory Songs zur musikalischen Untermalung bei, die sich als absolut passend erweist. Zumindest, bis die ersten Techno-ähnlichen Melodien versuchen, sich Gehör zu verschaffen - ein Stilbruch, der einen anfänglich schon etwas durcheinander bringen kann.

Pro

  • ausgefeilte Physikengine
  • 16 lizenzierte Fahrzeuge
  • Strecken bis zum Abwinken
  • flüssige Grafik
  • große, weiträumig befahrbare Gebiete
  • Kontra

  • unausgewogener Musik-Soundtrack
  • wenig Abwechslung
  • fade Landschaftstexturen
  • Vergleichbar mit:

    <4PCODE cmd=DGFLink;name=Smuggler´s Run 2;id=2136>, <4PCODE cmd=DGFLink;name=ATV Offroad Fury;id=1967>

    Fazit

    "Detaillierte Physik in wohlgerundeter Grafik-Engine sucht zugkräftigen Namen, um in der Gesellschaft mitmischen zu können."
    So oder ähnlich würde sich vermutlich die Partnerschaftsanzeige anhören, die Infogrames mit der Test Drive-Lizenz beantwortet hat. Herausgekommen ist ein Spiel, das einige gute Ansätze bietet, aber unter dem Strich in jedem Punkt einen mehr als gleichwertigeren Konkurrenten hat (teilweise sogar aus eigenem Hause), der den Erfolg zunichte machen will.
    Daher wäre es schon fast wünschenswert, dass das Spiel einen hastig zusammengestückelten Eindruck hinterlassen würde, der die spielerischen Mängel erklären könnte. Doch leider wirkt vieles im Spiel zu durchdacht, als dass man die Probleme als fahrlässig bezeichnen würde - zumindest in den Berichen Grafik und Physik. Da das magere Spielprinzip aber weit abgeschlagen dahinter zurück bleibt, werden sich wohl nur hartgesottene Off-Road-Fans uneingeschränkt mit Off-Road Wide Open anfreunden können.
    Schade - denn wie das Beispiel Insane auf dem PC zeigt, steckt in Off-Road-Rennen eine Menge Potenzial.

    Wertung

    PlayStation2

    0
    Kommentare

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